Kein Anschluss unter dieser Nummer. So oder ähnlich tönt es jetzt, wenn man unsere alte Berliner Rufnummer wählt. Doch eigentlich müssten wir seit KW3 unter Ludwigsfelder Vorwahl zu erreichen sein. Eigentlich, denn der Deutsche Telekom AG genügen 6 Monate zur Vorbereitung unseres Anschlusses anscheinend nicht.
Noch im Juni 2017 verglich ich die beiden möglichen Anbieter DNS:Net oder Telekom, die die Grundstücke im Rousseau Park mit Glasfaser (FTTH) anbinden. Ich kam für uns zu dem Schluss, dass die Telekom die wahrscheinlich bessere Wahl wäre. Nachdem wir in den vergangenen Jahren diverse Anbieter ausprobiert hatten, die einiges versprachen, das meist aber nicht hielten, aber spätestens beim Service völlig versagten, stand uns der Sinn nicht nach Experimenten.
Ein Fehler, wie es scheint, wenn es darum geht, dass wir mit DNS:Net nun wohl schon fröhlich surfen und telefonieren könnten. Bei der Telekom sind wir nun voraussichtlich offline bis Mitte März.
Callcenter Roulette
Schon Anfang Januar erwuchs die vage Vermutung bei uns, dass es die Telekom wohl nicht pünktlich zum Umzug in unser Haus hinbekommen würde uns anzubinden. Seit Mitte letzten Jahres rufe ich regelmäßig beim Bauherrenservice der Telekom an und so hielt ich es dann auch in diesem Jahr. Denn der Rückruf, den mir zuletzt ein Dortmunder Callcenter Agent für den 08.01.2018 in Aussicht gestellt hatte, blieb natürlich aus.
Nach Nennung unserer Auftragsnummer wurde mir mitgeteilt, dass alles im Fluss wäre und die Dokumentation des Anschlusses wohl in den letzten Zügen wäre. In den letzten Zügen? Die sollte doch eigentlich schon Mitte Dezember durch sein!
Wie sich herausstellte, hatte die Telekom Technik so viel zu tun gehabt, dass einige wenige Aufträge nicht mehr im Dezember fertig dokumentiert werden konnten. Aber man erwarte jeden Tag die Fertigstellung.
Zwei Wochen später sollte sich für uns noch herausstellen, wieso die Technik andere Dinge zu tun hatte, als unseren Anschluss zu dokumentieren, aber mehr dazu später.
Es blieb bei der bewährten Funkstille seitens der DTAG. Meine folgenden Anrufe, die mal in Anklam, Bonn, Rostock und auch jenseits des Weißwurstäquators landeten, brachten keine neuen Erkenntnisse, außer, dass man mich jedes Mal nach dem Produkt fragte, welches wir denn gerne buchen würden. Das Spiel kannte ich schon aus 2017, wo ich auch regelmäßig danach gefragt wurde, welches Magenta wir denn gerne hätten.
Provisionsspielchen
Ganz offensichlich erhalten die Callcenter Mitarbeiter eine Provision auf gebuchte Produkte und so war es nicht verwunderlich, dass wirklich bei jedem Kontakt nach dem Produkt gefragt wurde. Allerdings hatte ich erwartet, dass das bereits nach meiner ersten Ansage eventuell irgendwo im System hätte hinterlegt werden können/müssen.
Wie eine auskunftsfreudige Ansprechpartnerin irgendwann einmal auf meine Nachfrage mitteilte, ist es wohl den Mitarbeitern möglich eine alte Buchung zu überschreiben, solange die Leitung noch nicht fertig dokumentiert ist. Die Provision erhält dann der letzte Ansprechpartner. So geschah es wohl, dass bei jedem Telefonat eine Vormerkung für ein Produkt eingetragen wurde und damit jedes vorangegangene Gespräch übergebügelt wurde. Das erklärte dann auch, dass ich bei jedem Gespräch die gesamte Story erneut erzählen musste.
Schnellstart? Wohl eher nicht!
Inzwischen hatte sich herausgestellt, dass es wohl ausgeschlossen wäre, bis zum Umzug einen Anschluss zu erhalten. Durch eine Recherche erfuhr ich von MagentaZuhause Schnellstart. Hierbei handelt es sich um einen kleinen LTE-WLAN-Router, der einem den Zugang ins Internet mit „üppigen“ 30 GB Inklusivvolumen ermöglicht, wenn es bei der Telekom mal wieder etwas länger dauert.
Ich fragte nach und tatsächlich wurde mir das kleine Kästchen dann gegen Zahlung eines Euro angeboten. Hätte man uns diesen Notbehelf selbst angeboten, wäre es eine Geste des guten Willens gewesen. Nun, nachdem ich extra nachfragen musste, war es für uns das Mindeste, was die Telekom für uns tun konnte. Noch immer schien es, als wäre es nur noch eine Zeit von Tagen, bis die Daten bei uns durch die Glasfaser rauschen würden.
Also zogen wir um und ließen unseren vollfunktionstüchtigen VDSL-Anschluss mit der Vorwahl 030 in Berlin hinter uns.
Hotline Marathon
Am Montag nach dem Umzug versuchte ich erneut mein Glück bei meinen Freunden vom Bauherrenservice der Telekom. Und tatsächlich erreichte ich ohne Wartezeit eine freundliche Dame, die mir mitteilte, dass der Anschluss am 19.01.2018 fertig dokumentiert worden wäre. Uns könne nun nichts mehr aufhalten und wir müssten uns nun nur noch für ein Produkt entscheiden. Puuh und Argh!
Um 9:30 Uhr würde sie mich zurückrufen, um mich über das weitere Vorgehen zu informieren.
Als um 10 Uhr noch immer kein Rückruf erfolgt war, rief ich wieder an. Neuer Versuch, neues Callcenter, aber gleiches Spielchen. Es sähe alles toll aus. Welches Produkt? Es würde zurückgerufen werden. Stop! Auf einen Rückruf warte ich schon, ich hätte gerne jetzt eine Information!
Das wäre wohl nicht möglich. Das mit dem Rückruf würde klappen. Spätestens um 11 Uhr würde ich zurückgerufen werden, auch wenn es keine neuen Erkenntnisse gäbe.
Preisfrage: Kam der Anruf? Nein, er kam natürlich nicht.
Inzwischen war es bereits 12 Uhr, ich versuchte es erneut und wer hätte es geahnt, es folgte das gleiche Spiel, leider aber brach die Verbindung dank des grandiosen Handyempfangs im Vodafone Netz im Bereich des Rousseau Park ab. Zu früh für den Callcenter Agent mir einen Rückruf anzubieten, der nie kommen würde.
Nachdem ich mir einen Flecken Erde mit Empfang gesucht hatte, versuchte ich es erneut und kam natürlich wieder sonstwo raus. Gleiche Story und diesmal nicht die Frage nach einem Produkt. Wahrscheinlich hatte diese Dame die Provison nicht nötig, anders konnte ich mir nicht erklären, dass Sie als Erste nicht danach fragte.
Auch sie kam aber nicht ohne Vertrösten auf einen Rückruf aus. Es erfolgte eine ironische und leider langsam etwas selbstmitleidige Abhandlung meinerseits über das bisher erlebte, woraufhin sie versprach mich ehrlich, wirklich und mit Spucke drauf zurückzurufen. Eine Zeit gab sie vorsorglich nicht an.
DNS klappt bisher leider auch nicht…da liegt es wohl vorrangig am Versetzen eines Verteilerkastens wegen der lieben Behörden an eine Stelle, an der dann direkt ein Wasserschaden eintrat. Ergebnis = kein Internet und Handyempfang nur draußen im Regen.
PS: Unsere Nachbarn im Sartrering surfen schon seit Dezember fleißig mit der Telekom, da hat alles geklappt.
Schöne Grüße
Stefan
Oh. Ob man das allerdings schon als Glück im Unglück bezeichnen darf?
Das mit der Handytelefonie im Haus habe ich dank WifiCalling über das Magenta Schnellstart Ding inzwischen glücklicherweise im Griff. Man darf nur nicht das Haus verlassen
Schöne Grüße zurück, Nachbar
Na das kann dann ja was werden. Wir werden uns auch für DNS entscheiden. Hoffentlich müsst ihr nicht mehr so lange warten.
Ach John, du hast dich so reingehängt und trotzdem dauert es noch so lange.
Schreibe noch mehr Beschwerden und erwarte für die Anfangszeit auch Gutschriften. Glaube mir, da kannst du noch einiges rausholen 🙂
Wie ich bereits mal erwähnt hatte, habe ich selbst mal in so einem center gesessen. Daher würde ich mich nie wieder für die Telekom entscheiden. Gerne mal mehr per PM.
Weiterhin starke Nerven euch beiden.
Lieber John,
Ganz herzlichen Dank für deine hervorragende Arbeit mit diesem Blog. Wir bauen auch im Park und deine Erfahrungen haben mir wieder bestätigt, dass ich nicht zur Telekom gehen werde. Mir war nur nicht klar, dass DNSNet auch den physischen Anschluss machen kann. Das ist eine wichtige Information, die so auch nicht auf deren Homepage steht.
Besten Dank
VG
Robert