Ein Rückruf!

Ich war gerade auf dem Weg nach Berlin, um unsere Mietwohnung an unsere Nachmieter zu übergeben, als eine 0800er Nummer anrief. Das konnte nur die Telekom sein und tatsächlich rief die letzte Ansprechpartnerin zurück. Sie hätte sich jetzt erkundigt, man könne nun ein Produkt buchen. Welches soll es denn sein? Ich verkniff es mir ins Lenkrad zu beißen und erläuterte ihr, dass ich einzig daran interessiert wäre einen Termin der Technik und damit einen Anschluss zu bekommen. Von mir aus ISDN, Hauptsache mal endlich einen Termin.

Sie druckste ein wenig herum, fast wirkte es als wolle sie eine schlechte Nachricht überbringen, doch leider musste ich sie an diesem Punkt abwürgen, da Nachmieter und Hausmeister bereits vor dem Haus warteten. Natürlich versprach sie einen erneuten Rückruf.

Nach erfolgreicher Übergabe der Wohnung, ich war gerade auf dem Weg zurück zum Haus, rief schon wieder eine 0800er Nummer an. Erneut der Bauherrenservice. Diesmal ein Herr, der mich auch nicht nach einem Produkt fragte, sondern mir mitteilte, dass alles bereit wäre und es eigentlich sofort losgehen könne, wenn da nicht gerade eine BNG-Migration in Ludwigsfelde liefe.

Die BNG Migration

Die BNG-Migration beträfe uns FTTH-ler eigentlich nicht. Da aber alle Anschlüsse in einem Gebäude zusammenliefen, wären alle Veränderungen bis zum Abschluss der BNG-Migration durch die Bundesnetzagentur unterbunden. Im Klartext bedeutet das, dass durch die Aktualisierung des Standortes, der eigentlich nur die Kupfer-DSL-Anschlüsse betrifft, auch Glasfaser-Anschlüsse nicht ans Netz gehen können.

Selbst Anbieterwechsel würden in den betroffenen Bereichen in Ludwigsfelde momentan nicht möglich sein, da hierfür eine Veränderung durchgeführt werden müsste, die derzeit nicht zulässig wäre.

Aber Mitte März wäre schon wieder alles beim Alten und dann könnten wir auch ans Netz gehen!

Die Anstrenungen der letzten Tage und der etwas spärlichere Schlaf haben ihre Spuren bei mir hinterlassen, ich flippe für meine Verhältnisse aus. Nicht ohne dem Gesprächspartner vorher mitzuteilen, dass dies nicht gegen ihn persönlich ginge, sondern gegen die Telekom.

Anschließend greife ich allerdings auch in die unteren Schubladen meines Wortschatzes. Nachdem ich mich ausreichend ausgelassen hatte, konfrontiere ihn mit der Frage, die sich mir aufdrängte:

Wenn die Telekom mehr als 6 Monate für die Herstellung eines Hausanschlusses benötigt, ist doch so eine BNG-Migration niemandem spontan heute Früh eingefallen? Das heißt die Telekom weiß bereits sehr lange, dass  hier ein Hindernis existieren wird. Wieso wird das dann potentiellen Kunden nicht kommuniziert?

Ver Volksmund kennt dafür ein passendes Wort: Vera…..schung

Völlig aus war der Ofen bei mir dann, als mich der Überbringer der Hiobsbotschaft dann doch tatsächlich und allen Ernstes noch nach dem von uns gewünschten Produkt fragte.

Wieder beruhigt, aber unzufrieden

Einige Tages später kam dann, in der Folge eines weiteren Telefonats, auch endlich eine Auftragsbestätigung mit dem geschätzten Anschalttermin, dem 16.03.2018.Ich hatte die Situation akzeptiert und mich dazu entschlossen eine Beschwerde zu formulieren. Bei der Telekom gibt hierzu einen eigenen FAQ Eintrag. Ich wählte das Beschwerdeformular und kein weiteres Telefonat.

Zu meiner großen Überraschung erhielt ich wenige Stunden später eine telefonische Rückmeldung.

Ich hatte nichts Besonderes erwartet und genau das bekam ich auch. Die ganz offensichtlich im Umgang mit unzufriedenen Kunden geschulte Stimme am Telefon konnte meine Verärgerung sehr gut verstehen, ihr selbst würde das auch sauer aufstoßen und ja, es wäre wirklich nicht ganz optimal gelaufen. Völlig verständlich, dass wir unzufrieden mit der Gesamtsituation wären……

Unter dem Stich stand dann aber: Ist aber leider so. Können wir nichts dran ändern! Nur in einem Nebensatz erwähnte ich, dass wir wenigstens keine Grundgebühr zahlen müssten, solange die Telekom nicht liefert.

Doch müssten wir. Wir bekämen sie allerdings dann auf Anfrage für den nicht nutzbaren Zeitpunkt nachträglich erstattet. Ja, das ist Sie die Telekom, noch immer mehr Behörde als Unternehmen, wie es scheint.

Im Nachgang erhielt ich dann eine E-Mail mit dem Inhalt des Telefonats.

Insgesamt war mir die Aussage zu dünn, so dass ich ihrer Einladung folgte weiteren Klärungsbedarf gerne als Antwort auf diese E-Mail zuzusenden. Diese E-Mail wurde nochmals länger und ging detaillierter auf sämtliche Dinge ein, die komisch gelaufen waren.

Zwei Tage später dann der nächste Anruf. Auch hier kein tatsächlicher Fortschritt, außer die Ankündigung, dass wir uns die nun noch rund 6 Wochen währende Wartezeit auf unseren Anschluss mit der Telekom Sorrybox versüßen dürften. Dabei handelt es sich um eine Trommelwirbel: Holzschachtel mit Schokolade. Wir sind gespannt ob es die Telekom hinbekommen wird die Sorrybox an unsere neue Adresse zu senden.

Wir hätten uns wohl doch besser für DNS:Net entscheiden sollen.

Tipp

Solltet ihr euch tatsächlich wie wir für die Telekom entscheiden und von einem in einen anderen Vorwahlbereich umziehen, so kann es sein, dass es sinnvoller wäre, einen Neuanschluss zu beantragen anstatt des Umzuges eines Anschlusses.

Wieso?  Bei einem Neuanschluss erhaltet ihr im Nachgang eine Gutschrift in Höhe von 400€, bei einem Umzug sind es nur 200€. Da man eine Rufnummer aus einem Vorwahlbereich (bei uns Berlin) nicht in einen anderen Vorwahlbereich mitnehmen kann, gibt es auch kein umzuziehendes Gut. Außerdem habt ihr dann die Möglichkeit (vorausgesetzt die Telekom vergeigt es nicht so brachial wie bei uns) für die Übergangszeit an beiden Orten einen Anschluss zu nutzen.

Voraussetzung ist natürlich, dass die Summe der zu zahlenden Grundgebühr für die Restlaufzeit unter 200€ liegt oder aber euch der Anschluss an beiden Stellen den entsprechenden Mehrwert bringt.

5 Antworten

  1. Stefan sagt:

    DNS klappt bisher leider auch nicht…da liegt es wohl vorrangig am Versetzen eines Verteilerkastens wegen der lieben Behörden an eine Stelle, an der dann direkt ein Wasserschaden eintrat. Ergebnis = kein Internet und Handyempfang nur draußen im Regen.

    PS: Unsere Nachbarn im Sartrering surfen schon seit Dezember fleißig mit der Telekom, da hat alles geklappt.

    Schöne Grüße

    Stefan

    • John sagt:

      Oh. Ob man das allerdings schon als Glück im Unglück bezeichnen darf?
      Das mit der Handytelefonie im Haus habe ich dank WifiCalling über das Magenta Schnellstart Ding inzwischen glücklicherweise im Griff. Man darf nur nicht das Haus verlassen

      Schöne Grüße zurück, Nachbar

    • Jule sagt:

      Na das kann dann ja was werden. Wir werden uns auch für DNS entscheiden. Hoffentlich müsst ihr nicht mehr so lange warten.

  2. Jule sagt:

    Ach John, du hast dich so reingehängt und trotzdem dauert es noch so lange.
    Schreibe noch mehr Beschwerden und erwarte für die Anfangszeit auch Gutschriften. Glaube mir, da kannst du noch einiges rausholen 🙂
    Wie ich bereits mal erwähnt hatte, habe ich selbst mal in so einem center gesessen. Daher würde ich mich nie wieder für die Telekom entscheiden. Gerne mal mehr per PM.

    Weiterhin starke Nerven euch beiden.

  3. Robert sagt:

    Lieber John,

    Ganz herzlichen Dank für deine hervorragende Arbeit mit diesem Blog. Wir bauen auch im Park und deine Erfahrungen haben mir wieder bestätigt, dass ich nicht zur Telekom gehen werde. Mir war nur nicht klar, dass DNSNet auch den physischen Anschluss machen kann. Das ist eine wichtige Information, die so auch nicht auf deren Homepage steht.

    Besten Dank

    VG

    Robert

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