Gute Planung, schlechte Planung

Mit einigen Monaten Verspätung hier nun die Liste mit Dingen, die wir meinen gut gemacht zu haben und jenen, die wir nun anders machen würden. Schon in den ersten Monaten stellte sich heraus, ob das was wir seinerzeit planten und realisieren ließen, sich denn auch in der Realität bewährt.

Im Großen und Ganzen freuen wir uns sagen zu können: Ja, das hat es und soviel würden wir gar nicht anders machen wollen.

Was wir richtig gemacht haben

Die Entscheidung für Roth Massivhaus

Zugegeben bei uns ist so ziemlich alles glatt gelaufen was nur glatt laufen konnte. Vom Verkäufer (Herrn Friedrich) über den Finanzierungberater (Roth Finanz), den bauvorlageberechtigten Entwurfsverfasser, unsere Planerin, den Bauleiter und die meisten Gewerke wurden wir rundherum richtig gut beraten und betreut. Alle waren nett, freundlich und hilfsbereit. Natürlich dauerten manche Dinge mal etwas länger und manchmal waren Dinge doch nicht ganz so, wie man als Bauherr meinte, dass sie sein müssten/sollten. Aber alles ließ sich im Gespräch regeln und zu unserer Zufriedenheit lösen.
Die Gewerke mit denen wir wegen Wartung, Entstörung oder Erweiterungen noch immer zu tun haben, sind noch immer tiptop in Ordnung und im Falle eines Problems umgehend zur Stelle.

Einzig die von uns anders erwartete Oberfläche der Treppe und die olle Insektenschutztür (siehe unten) geben Anlass zur Klage.

Wenn wir nochmal bauen würden, wir würden wieder noch immer Roth wählen und das sagt glaube ich alles aus.

Ein Projektleiter

Unser Meinung nach ist neben einem kooperativem Unternehmen aber auch ein Projektleiter aus dem Kreise der Bauherren von Nöten. Diesem obliegt es, allen Beteiligten im Nacken zu sitzen, nachzufragen, hinterherzutelefonieren, eben den Fortschritt des Projektes von Auftraggeberseite zu unterstützen. Bauherren, die nicht ständig hinterher sind, nerven und auch mal doofe Fragen stellen, gehen unserer Erfahrung nach einfach unter und sind letztlich später im Haus als diejenigen, die sich kümmern.

Und wenn sich die Bauherrschaft nicht sichtbar für den Fortschritt des Bauprojektes einsetzt, wie wahrscheinlich ist es dann, dass chronisch mit Aufträgen überlastete Gewerke sich bemühen den Plan einzuhalten?
Natürlich ist auch die Art und Weise der Kommunikation ein Schlüssel zum Erfolg. Mal ehrlich, wer von uns reisst sich schon für einen unsymphatischen Meckerfritzen den Allerwertesten auf oder macht auch mal ’ne Stunde länger?

Wir haben während der Bauzeit den Eindruck gewonnen, dass es eine gute Entscheidung war, dass einer von uns immer informiert, ansprechbar, präsent und nervig war. Lieber einmal mehr nachfragen, als einmal zu wenig. Details erfragen, weil Dinge sonst anders laufen, als man es sich wünscht. Nicht von oben herab auf den vermeintlich doofen Handwerker einmeckern, nur dewswegen weil man im Berufsleben eine große Nummer ist, auf der Baustelle ist der Bauherr der Wicht und in der Regel derjenige, der am wenigsten Ahnung hat. Nicht gleich auf den Pudding hauen, wenn es nicht so läuft, sondern kooperativ auf die Handwerker zugehen.

Machen wir uns nichts vor, diesen Job sollte die Person im Haushalt machen, die die längere Zündschnur hat! Und natürlich ist dieser Zusatzjob zeitintensiv und anstrengend, aber es lohnt sich.

Das Grundstück im Rousseau Park

Wir finden den Rousseau Park noch immer super und leben sehr gerne hier. Auch Ludwigsfelde hat unsere Erwartungen bisher voll bestätigt. Spätestens wenn man ohne Navi zu Hornbach und zurück findet, weiss man, dass man in LU angekommen ist.
Schade ist, dass der öffentliche Park, der den RP umschließt und durchzieht so lange auf sich warten ließ und nun wohl zum Oktober endlich eröffnet werden wird.

Insbesondere für Hundehalter ziemlich unangenehm, da sie gezwungen sind ihre Gassirunde entlang der teils schon bewohnten Häuser zu drehen. Das führt auch schon zu ersten Verspannungen im RP, denn nicht alle Hundehalter nehmen das mit, was ihr Hund da so an Geschäften hinterlässt. Doof ist nur, dass selbst pflichtbewusste Häufchenentferner unter Generalverdacht stehen und argwöhnisch beäugt werden.
Die Streuobstwiese im Übrigen ist für Hunde tabu. Tatsächlich aber scheint bislang, zumindest die Streuobstwiese 3, nichtmal von den Kindern besonders gern genutzt zu werden. Fußballspielen und Fahrrad- Flashmobs machen auf der Straße eh viel mehr Spaß.

Nachbarschaftlich ändert sich nach der Bauphase natürlich viel. Konnte man vorher im Kollektiv über Zeitverzug am Bau, baubehinderndes Wetter, ausufernde Kosten und Handwerker schimpfen, liegt der Fokus nun eher auf dem vermeintlichen Fehlverhalten der Nachbarn oder Durchreisenden.

Besonders beliebte Themen bislang sind:

  • Tempolimits im Rousseau Park
  • Vorfahrtsregelungen und deren Auslegung
  • Ausscheidungen allerlei Tiere, von Hund, Katze, Fuchs bis zum Waschbären auf Grundstücken und der Steuobstwiese
  • Lärm zu Ruhezeiten und am Wochenende

Alle Themen, ausgenommen vielleicht von der Bestimmung der Tierart anhand von Kotfotos, haben ihre Berechtigung und müssen natürlich besprochen werden. Nur leider geht in der Kommunikation über nebenan.de manchmal die sachliche Distanz und Höflichkeit verloren. Im direkten Kontakt allerdings ist man sich wohlgesonnen und freundlich gestimmt. Es ist eben so, wie auf anderen Plattformen. Steht man sich nicht persönlich im Gespräch gegenüber, fehlen Mimik und Gestik und schon greift man etwas tiefer in die Schimpfwortkiste und hofft auf Anerkennung im Form von Likes oder Danke.

Wer also meint auf dem Dorf würde es langweilig werden, der irrt. Der Rousseau Park ist, trotz einiger Ecken und Kanten ein wirklich lebenswerter Ort, an den wir nach der Arbeit sehr gerne zurückkehren.

8 Antworten

  1. Stefano sagt:

    Hallo John,
    vielen dank für dein Blog und für die Zeit die dahinter steckt! Ich war auf der Suche nach Infos über Loxone und habe einen Beitrag im Blog gefunden. Nach und nach habe ich auch andere Beiträge gelesen und in den meisten Fällen hatte ich den Gedanke „ach, da ist noch einer, der sich solche Fragen gestellt hat“ 😀

    Diesen Beitrag fand ich sehr hilfreich, weil es genau die Themen zusammengefasst hat, worüber ich mir ständig gedanke mache. Mit meiner Verlobte habe ich mich entschlossen, unser Haus zu bauen.
    Da wir in 2020 sind, finde ich es einfach angemessen Smarthome technik einzubauen und wie du schon geschrieben hast, nicht weil ich die Beleuchtung vom Handy aus steuern kann, sondern um sachen automatisiert geschehen zu lassen. Ich habe noch viele offene Punkte, der größte ist aber immer noch: KNX, Loxone, Crestron oder Control4? Bislang (das heißt bevor ich mich etwas umfangreicher mit Loxone beschäfitgt habe) war ich ziemlich davon überzeugt, den Weg KNX + Crestron zu folgen. Ein Kumpel kennt sich mit Crestron aus und würde mir dabei helfen. Die Grundprogrammierung würde aber eine Firma im Auftrag bekommen. Große Nachteile: Teuer + Abhängigkeit vom Programmierer. Nach viele Videos von „die Allroundbastler“ auf Youtube (ebenso geile Beiträge!) kam ich zu dem Gedanke, wo ich Loxone und vor allem die Programmierung in Config vielleicht doch bevorzüge. Mir jagd aber schrecklich Angst ein, dass es Loxone mal nicht mehr geben könnte, bzw. dass der MS den Geist aufgibt und man dann im Dunkel steht (da würde mich Madame gnadenlos umbringen). Sind solche Sorgen deiner Meinung nach begründet?

  2. John sagt:

    Hi Stefano, vielen Dank für die Blumen. Es freut mich, dass du hier hilfreiche Informationen finden konntest.

    Die Entscheidung für ein Produkt oder eine Lösung solltest du ganz klar abhängig von den Bedürfnissen deiner Familie machen. Dann ist ein wichtiger Aspekt, was du selbst für ein Typ bist.
    Bist du jemand mit einem Grundverständnis von Logik und ggf. Mathematik oder überfordert dich in der Regel bereits die Nutzung von Excel?

    Was gibt euer Budget her? Möchtet ihr die rundum sorglos Variante, um du dich nie selber kümmern willst/musst?

    In keinem Fall würde ich die Wahl für ein System davon abhängig machen, was ein Bekannter/Verwandter/Freund an Konfigurationskenntnissen hat! Du kannst dich einfach nicht darauf verlassen, dass dieser Ansprechpartner immer zur Verfügung stehen wird.

    Wie du es selber ja schon geschrieben hast: Nimm dir einen Profi mit ins Boot. Der Profi macht das täglich und verdient damit in der Regel seinen Lebensunterhalt. Der Profi kann ganz klar unterscheiden was sinnvoll ist und was ggf. eher Spielkram.
    Letztendlich möchtest du ein System haben, welches auch funktioniert, wenn du zwei Wochen auf Dienstreise bist. Tut es das nicht, werden deine Mitbewohner sicher recht schnell Beschwerde gegen das gewählte System einlegen, wenn es keinen Profi gibt, der die Anlage wieder zum Laufen bringt.

    Insbesondere wenn du eine Immobilie baust/kaufst spielen aber auch Gewährleistung und Dokumentation eine Rolle, die ein Profi halt machen wird und muss.

    Wähle einen Profi, der die auch den Zugriff auf die Parametrierung gewährt, so dass du das System selber anpassen kannst. Verzockst du die Config, wird der Partner die ursprüngliche Config einspielen und das System Luft wieder, Außer Spesen ist dann halt nix gewesen.

    Zum Thema Investitionssicherheit:
    Du kennst sicher das Sprichwort: Voraussagen sind schwierig, besonders wenn sie die Zukunft betreffen.
    Genauso ist es mit Loxone. Niemand weiss, ob es das Unternehmen auch noch in 10 oder gar 20 Jahren geben wird. Wer weiß, ob Loxone irgendwann nicht in die Insolvenz rutscht oder von einem Mitbewerber geschluckt oder sonstwas wird. Das Gleiche Problem hast du natürlich auch bei anderen Mitbewerbern. Schreckliche Angst musst du meiner Ansicht nach deswegen aber nicht haben 🙂
    Bei KNX kann man sich wohl am ehesten sicher sein, dass es auch in 10 oder 20 Jahren noch Komponenten und KnowHow geben wird. Aber auch das ist keinesfalls sicher.
    Ziemlich sicher ist allerdings, dass die Bedeutung von klassischer Elektroinstallation auch in Wohngebäuden sinken wird.
    Ob die Steuerung dann eine SPS (wie Loxone), KNX/EIB oder gar irgendein CloudService übernimmt, können wir nicht wissen.
    Was bleibt sind die Leitungen, die im Haus verlegt wurden.
    Ist die Verkabelung einigermaßen zukunftssicher ausgelegt, wirst du so ziemlich jedes andere Bussystem für die Sensorik verwenden können (BWM, Taster, Temperaturfühler, usw. ,….) und so zum Beispiel auf KNX/EIB schwenken können. Und wenn nicht, dann gibt es zur Not halt Taster, die per parasitärer Spannungsversorgung und Funk funktionieren. Oder eben Technologien, die wir heute noch nicht kennen. Die Verbraucher werden wohl auch in Zukunft 230V bzw. 24V benötigen und haben Ihre Zuleitungen ohnehin bis in die Verteilung. Insgesamt ist die Entscheidung für ein proprietäres Produkt, wie Loxone sicher ein Risiko, wenn aber auch ein überschaubares.

    Dass der Miniserver so mir nichts dir nichts den Geist aufgibt ist tatsächlich nicht so wahrscheinlich, da es sich um eine SPS handelt, wie sie so ähnlich in diversen Industriebetrieben locker 20 oder 30 Jahre klaglos ihren Dienst versehen. In der Vergangenheit waren es eher die SD-Karten, die den Geist aufgaben, weil Nutzer wahnwitzigste Statistikvorlieben hatten. Hier gibt es aber einfache Mittel und Wege für den Notfall gewappnet zu sein, die ggf auch „Madame“ unter Anleitung bewerkstelligen kann (Ersatz-SD-Karte mit aktuellem Backup einstecken und den Miniserver booten lassen).

    Ich wünsche dir viel Erfolg für deine weitere Entscheidungsfindung und dein Projekt. Vielleicht lässt du mich ja irgendwann daran teilhaben, für was du dich letztendlich dann entschieden hast.

    Beste Grüße
    John

  3. Sergej sagt:

    Vielen dank für den schönen Blog!

    Ich „kämpfe“ mich aktuell durch eure Blogbeiträge und verfolge diese gespannt.
    Wir selber bauen dann demnächst im Quartier6 und haben uns natürlich eigene Fragen gestellt.
    Was mich aktuell interessiert ist das Thema Brunnebau. Vielleicht könnt ihr etwas über Brunnenbau zur Bewässerung des Gartens erzählen? Vielleicht habt ihr ja so etwas selber?

    Leider kann man sich ja noch nicht bei nebenan.de anmelden um so etwas mal rauszufinden 😉

    • John sagt:

      Hi Sergej. Meinen Glückwunsch zu eurem Entschluss im RP zu bauen. Zum Thema Brunnenbau. Wir haben uns seinerzeit gegen einen Brunnen entschieden. Das Kosten-/Nutzenverhältnis stimmte uns nicht. Bei den aktuellen Wasserpreisen und mit Gartenwasserzähler rechnete sich der Brunnen erst nach sehr vielen Jahren. Rechnet man dann noch Energiekosten und Unterhalt mit ein, armortisiert er sich noch später. Hinzu kommt, dass das Brunnenwasser im Areal des RP sehr viel Eisen und Mangan enthält. Also wird der Brunnen wegen der notwendigen Filter noch teurer bzw. du darfst regelmäßig die Düsen der Beregnungsanlage reinigen oder musst sie gar tauschen, wie ein direkter Nachbar von uns,der sich einen Brunnen hat bauen lassen.
      Hinzu kommt, dass Brandenburg wegen der anhaltenden Wasserknappheit im Land an einer Verordnung strickt, die auf Anweisung nur ein oder zweiwöchentliche Wasserentnahmen für den Garten erlauben soll. Das soll auch für Brunnen gelten, weswegen auch dieser Vorteil dann futsch wäre.

      Viel Erfolg bei eurem Projekt!
      Beste Grüße,
      John

  4. Sergej sagt:

    Hallo John,
    das klingt ja nicht so toll für unsere Planung eines Brunnens 🙂 dann wird es wohl doch eher ein Zweiter Wasserhahn mit externer Wasseruhr.
    Auch dein Hinweis zwecks WLAN im gesamten Haus war sehr gut. Die Acces Points sind schon auf der Einkaufsliste gelandet 🙂
    Ich werde mich weiter mal durch eure Blogs lesen.
    Gruß Sergej.

  5. Thomas sagt:

    Mich würde mal interessieren wie es mittlerweile um den Fluglärm bestellt ist .
    Wir wollten unser Haus verkaufen in Potsdam und von den 89 anfragen kamen über 50 aus ludwigsfelde und Mahlow .
    Die fliehen alle vom BER

    • John sagt:

      Wer sagt, dass man in Ludwigsfelde keine Flugzeuge wahrnehmen würde, lügt ganz sicher oder ist hörgeschädigt. Aber wie früher schon einmal beschrieben, ist das für uns sehr gut erträglich. Am vergangenen Sonntag (04.07.2021) flogen wirklich viele Flugzeuge über den Rousseau Park. Haben sie uns gestört? Nein. Bei einer mittleren Überflughöhe von 950m im Landeanflug sind die Flugzeuge (für uns) sehr gut zu ertragen. Darüberhinaus ist nicht jeder Tag mit solch vielen Überflügen gesegnet. In Mahlow, wo die Flugzeuge dann nur noch 350m hoch fliegen, sieht das sicher anders aus. Einer der Gründe, weswegen wir damals Abstand davon genommen haben dort ein Grundstück zu erwerben. Viele die sich für ein Grundstück im Rousseau Park interessieren, machen sich große Sorgen wegen der Flugzeuge, was dabei gerne außer Acht gelassen wird, ist die Nähe zur A10. Wenn sich Nachbarn über Lärm beschweren, dann über die Autobahn und nicht über die Flugzeuge. Uns nervt beides nicht. Das schaffen dann eher Nachbarn, die sich nicht daran halten Flex und Rasenmäher an Sonn- und Feiertagen ausgeschaltet zu lassen oder für die Rücksichtnahme ein Fremdwort ist. Von Flucht können wir in Ludwigsfelde sicher nicht reden, bei einigen hundert Grundstücken, die in den vergangenen Jahren hier verkauft und bebaut wurden.

  6. Lisa sagt:

    Wir haben letzte Woche schweren Herzens verkaufen müssen .
    Es ging einfach nicht mehr .
    Die Piloten interessiert es leider nicht mehr das sie sich an die Flugrouten halten müssen .

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