Details zur Technik

Beim Miniserver handelt es sich im Wesentlichen um eine SPS (Speicher Programmierbare Steuerung), die durch sogenannte Extensions um zusätzliche Funktionen erweitert werden kann. Anders als bei KNX, stellt der Miniserver die zentrale Instanz in der Elektroanlage dar. Klassisch werden bei Loxone die Leitungen aller Sensoren und Verbraucher sternförmig in die Verteilung verlegt und dort an den Miniserver und seine Extensions angeschlossen. Gegenüber KNX, bei dem nur die Verbraucher sternförmig in die Verteilung verkabelt werden und die Sensorik linienförmig an die Busleitung angeschlossen wird, erfordert Loxone hier einen höheren Verkabelungsaufwand.

Erst mit dem Erscheinen der Tree Extension im Jahr 2016, hat Loxone sein eigenes Bussystem geschaffen, welches eine linienförmige und damit leitungssparende Anbindung der Sensorik gestattet. Mit der Nutzung des Loxone Tree geht allerdings eine weitere Bindung an den Hersteller Loxone einher. Loxone Tree Taster können nur durch ebensolche getauscht werden.

Darüberhinaus gibt es noch Loxone Air. Loxone Air Komponenten bilden hierbei ein vermaschtes Funknetz (Mesh Netz). Mesh Netze zeichnen sich dadurch aus, dass jeder Teilnehmer im Mesh Netz die Reichweite des Netzes erhöht.  Die Teilnehmer müssen nicht, wie z.B. bei WLAN zwingend mit der Basis kommunizieren, sondern nehmen auch mit einem anderen Teilnehmer vorlieb.  Loxone Air Komponenten sind also per Funk mit dem Miniserver verbunden und kommen gänzlich ohne Steuerleitungen aus. Anwendungsbereich hierfür im Neubau ist z.B. die Anbindung von Rauchmeldern, Wassersensoren oder Reedkontakte, die z.B. geöffnete Fenster melden.

Viele Nutzer des Loxone Miniserver setzen darauf, dass der Miniserver im Standard auch KNX Unterstützung mitbringt. So ist es weit verbreitet, dass KNX-Sensorik einen Loxone Miniserver mit Schaltbefehlen versorgt.

Pro Loxone

Loxone bietet gegenüber KNX einige Vorteile.

Günstig

Der Einstandspreis für einen Loxone Miniserver liegt zusammen mit der benötigten Spannungsversorgung bei unter 600€. Sternförmige Verkabelung und zusätzliche Extensions sind nicht umsonst zu haben, bieten jedoch weitaus mehr Möglichkeiten bei einem insgesamt niedrigeren Preis, als KNX. Nicht umsonst setzen manche KNX-Nutzer dank Kompatibilität zu KNX, beim Thema Intelligenz und Visualisierung auf den Miniserver von Loxone, anstatt auf Giras Homeserver.

Einfach zu Programmieren

Im Gegensatz zu KNX bringt Loxone seine Programmierumgebung kostenlos mit. Diese ist vergleichsweise leicht zu erlernen und bietet durch vorgefertigte Bausteine schnelle Erfolgserlebnisse für den Anwender. So ist es z.B. nur eine Fingerübung eine einfache Alarmanlage auf Basis von Loxone bereitzustellen. Auch wenn hierfür keine anerkannte Zulassung besteht, nervt es einen Einbrecher sicher gehörig, wenn auf einmal sämtliche Leuchten anfangen zu blinken und zeitgleich lautstark Musik ertönt.

Fast unbegrenzte Möglichkeiten

Die Vielzahl an verfügbaren Erweiterungen und vielfältige Projekte von Anwendern zeigen, dass der Phantasie kaum Grenzen gesetzt sind, ohne dass man sich gleich (nochmal) verschulden müsste.

Kontra Loxone

Partner sind spärlich gesät 

Findet man versierte KNX Partner an jeder Ecke, so ist die Auswahl bei Loxone etwas eingeschränkt. Dadurch, dass Loxone nach der Installation aber auch sehr gut selbst programmiert werden kann, wird dieser Umstand meiner Ansicht nach etwas abgemildert.

Single Point of Failure

Geht der Miniserver kaputt, dann geht in Sachen Elektrik kaum noch etwas. Zwar erhält man innerhalb kürzester Zeit ein Ersatzgerät, doch in der Zwischenzeit ist vom Smarthome nicht mehr viel übrig. Durch einige Vorkehrungen lässt sich auch diese Hässlichkeit in seiner Wirkung dämpfen.

Abhängigkeit von Loxone

Sollte das Unternehmen insolvent gehen und vom Markt verschwinden, hat man im Falle eines Defekts wahrscheinlich große Probleme an Ersatz zu kommen. Hat man von Anfang an auch auf Loxone Tree gesetzt und die Sensorik mittels Tree angebunden, kann das zum echten Problem werden.

Auch bezüglich der Unterstützung anderer Standards durch Loxone ist man von ihnen abhängig. Ende 2016 ging ein Aufschrei durch die Nutzerschaft. Die Österreicher schränkten die Unterstützung eines Standards (Modbus) so stark ein, dass dieser für einige Anwendungsfälle kaum noch nutzbar wurde. Nun, da Loxone sein eigenes Bussystem hat, kann nicht ausgeschlossen werden, dass auch die KNX-Unterstützung irgendwann über die Wupper geht.

Unsere Entscheidung

Liest man den obigen Text kann man eigentlich nur zum Schluss kommen, dass KNX die bessere Wahl ist. Zumindest dann, wenn das Thema Geld keines ist mit dem man sich beim Bau herumschlagen muß oder wenn man von vornherein weiß, dass man auf keinen Fall irgendetwas selbst mit der Elektroanlage zu tun haben will.

Also haben wir uns für Loxone entschieden.

Hier nun aber eben nicht nur primär wegen des potentiellen Preisvorteils, sondern weil das Programmieren einer SPS, die der Miniserver nunmal ist, mir voraussichtlich wesentlich eher liegen wird als die Parametrierung von KNX.

Inzwischen bin ich halt eher ITler als Elektrofachkraft. Den Nachteilen und Gefahren der Entscheidung für Loxone kann man meiner Ansicht nach durch einige Vorsichtsmaßnahmen entgegenwirken. Der Verzicht auf Tree und dafür die sternförmige Verkabelung der Sensorik, ermöglich im Notfall die Nutzung anderer SPS Systeme, wie zum Beispiel von Wago. Oder aber man setzt auf KNX Sensoren und kann dann notfalls noch immer auf KNX umrüsten.

Zugute kommt uns, dass unser Bauträger, die Bau-Gmbh Roth, Loxone anbietet. Dadurch haben wir die begründete Hoffnung, dass der ausführende Elektrobetrieb sich hiermit auskennt. Von den Hausanbietern auf unserer Liste bot sonst nur die ELK Fertighaus GmbH, Loxone an. Kein Wunder, da sowohl ELK, als auch der Miniserver aus Österreich stammen.

Update

Inzwischen habe ich meinen Widerstand gegen den Loxone Tree aufgegeben. Der uns betreuende Elektroinstallateur verkabelt die Räume auch bei Nutzung von Tree, sternförmig. Erst weitere Tree Geräte im gleichen Raum, werden dann als Äste angebunden. Das gibt meiner ansicht nach ausreichend Flexibilität, sollte Loxone dann doch irgendwann mal vom Markt verschwinden.

10 Antworten

  1. Jörg sagt:

    Hi John,
    klasse Beitrag, der den Unterschied der beiden “ Welten“ gut verdeutlicht. Ich hab mich selbst für eine Mischung aus Loxone und KNX entschieden, um etwas flexibler zu sein. Loxone für die Logik (Miniserver) und KNX für die meisten Sensorik- bzw. Aktorikbausteine. In diesem Kontext hat Loxone übrigens versprochen (glaube u.A. auch im Rahmen des Facebook-Shitstorm damals bei der Limitierung von Modbus), dass die KNX-Unterstützung niemals wegfällt. Darauf baue ich einfach mal.

    Anzumerken ist noch, dass der Miniserver zwar grundsätzlich KNX unterstützt, aber selbst kein zertifiziertes KNX-Produkt ist. War es bis vor einiger Zeit noch möglich den Miniserver als KNX-Gateway für die Programmierung in ETS zu verwenden, geht das derzeitig nicht mehr. Loxone ist das leider völlig egal. Und auch vorher gab es beim Programmieren mancher KNX-Devices teilweise Probleme, sodass man sich so oder so besser ein zusätzliches KNX-IP-Gateway – allein für die Programmierung – besorgt.

    Alles nicht toll, diese Einschränkung macht Loxone aber zum Glück wieder an anderen Stellen wett. Bereue es jedenfalls nicht auf Loxone gesetzt zu haben und hoffe du ebenso wenig.

    Achso und noch kurz zu den Preisen von KNX-Komponenten. Durch die große Anbieteranzahl findet man teilweise sogar günstigere Alternativen zu den Loxone-eigenen Produkten. Oder vergleichbar teure, die dann meist einen größeren Funktionsumfang haben. Die Frage ist eben, ob man den höheren Funktionsumfang braucht/möchte oder nicht. Jedenfalls ist die Parametrierung der KNX-Komponenten viel aufwändiger. Und um überhaupt ein einziges KNX-Device betreiben zu können, benötigt man auch erstmal teure Komponenten im Schaltschrank (die zudem Platz brauchen). Dazu zählt die KNX-Stromversorung für den Bus selbst und das angesprochene KNX-IP-Gateway für die Programmierung. Dafür könnte man schon einen zweiten Miniserver kaufen. Möchte man mehr KNX-Komponenten nutzen, braucht man recht schnell einen Linienkoppler und weitere Netzteile. Mir war es das dennoch wert, da ich einige spezielle Dinge machen wollte (z.B. Präsenzmelder mit mehreren Präsenzzonen, die es nur mit KNX-Schnittstelle gibt).

    Aber insgesamt echt schwierig da pauschal eine Entscheidung zu treffen, was besser ist. Kommt immer auf den Anwendungsfall an.

    Grüße
    Jörg

    PS: Loxone Tree nutze ich aber bspw. auch – vorallem für die Heizkreisaktoren, die meiner Meinung nach konkurrenzlos sind. Was hast du alles damit angebunden?

  2. Stefan sagt:

    Hallo Jörg .
    Kurzer Einwand . Ich kann wohl den MS (aktuelle Software) als KNX Gateway zum Programmieren benutzen. Habe keinerlei Probleme . Bin gerade quasi beim Programmieren um meinen MDT Glastaster 2 einzubinden. Läuft super
    Gruss
    Stefan

  3. Birtan sagt:

    Hi John,
    magst du ein kurzes Update zur Eurer Entscheidung abgeben? Ihr habe ja nun sicherlich mehr Erfahrungen mit Loxone. Wir sind nun endlich soweit das wir unser Projekt starten können, haben im Januar ein Termin im Rosseau Park 😉

    VG BIrtan

    • John sagt:

      Hi Birtan, vielen Dank für dein Interesse. Tatsächlich habe ich seit langem vor Updates für alle möglichen Aspekte, im Rahmen neuer Beiträge zu geben. Leider ist das so eine Sache mit der Zeit. Beruflich hat sich einiges getan, was meine Freizeit ziemlich stark einschränkt. So viel vorab: Wir haben es nicht bereut unser Haus, Smart zu planen. Loxone als Lösung arbeitet bislang sehr zuverlässig und selbst die Frau des Hauses kommt ohne Probleme damit klar. Das ist meiner Ansicht nach eine der höchsten Weihen, die eine Technologie erlangen kann. Die Basiskonfiguration, die unser Elektropartner durchgeführt hatte war von der Basis her schon ganz brauchbar. Dennoch musste ein wenig Hand angelegt werden, um es zu unserer Konfiguration zu machen. Da ich nun bereits viel Zeit mit Loxone verbringen konnte, war es dann ein Leichtes z.B. auch die Bewässerungssteuerung für den Garten in Eigenregie zu konfigurieren. Hat man sich erstmal auf Loxone, sowie die Logik dahinter eingelassen und sich ein wenig damit beschäftigt, ist es tatsächlich ein tolles System. Dennoch ist es kein Bastelkram, es funktioniert einfach und das ist es, was den WAF hier in einem hohen Grad gewährleistet.
      Also: Bislang kann ich nicht Schlechtes über Loxone berichten und weine der Entscheidung gegen KNX nicht hinterher.

      Beste Grüße

  4. Tim sagt:

    Hallo John,

    erstmal vielen Dank für deine tollen Beiträge!
    Wir stehen ebenfalls vor der Entscheidung, ob wir Loxone nutzen sollen.
    Du schreibst, dass die Programmierung einfach möglich ist. Gilt das auch für Programmier-Anfänger oder nur für versierte Programmierer?
    Wo siehst du die Probleme, wenn man in Eigenleistung die Kabel verlegt?
    Unser Problem ist die Verfügbarkeit eines Loxone-Anbieters.

    Ich danke dir schon einmal…

    Grüße Tim

    • John sagt:

      Hi Tim,. vielen Dank für dein Lob.

      Zuallererst meinen Glückwunsch, dass ihr euch für ein Smarthome entschieden habt. Es lohnt sich!

      Zu euren Fragen:
      Die Programmierung ist meiner festen Überzeugung nach für jeden erlernbar, der ein grundlegendes Logikverständnis, Durchhaltevermögen und Zeit hat. Insbesondere Zeit ist unerlässlich.

      Bei der Programmierung von Loxone handelt es sich ja nicht um Code, sondern um eine grafische Benutzeroberfläche, in der man aus vielen verschiedenen Bausteinen und deren Verknüpfung die Programmierung zusammenpuzzelt.

      Sind einem die Funktionen, die Loxone von Hause aus mitbringt genug, dann kann man es dabei dann auch bleiben lassen.

      Für abgefahrenere Dinge können Computerkenntnisse oder ggf. auch Programmierkenntnisse nicht schaden, sind aber keinesfalls Voraussetzung.

      Tja, bzgl. der Verlegung der Kabel fällt es mir schwer eine Aussage zu treffen. Hierfür sollte man halt genau wissen, was man macht und natürlich was man erreichen will und wie man das mit Loxone kann.
      Ohne Erfahrungen in diesem Bereich und ohne Spezialisten, der zumindest die Planung erstellt hat und sich mit der Materie auskennt, dürfte es für viele Bauherrschaften schwierig sein die Arbeiten in Eigenleistung durchzuführen und dabei später ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erhalten. Also nichts ist unmöglich, aber dafür muss man schon Mut zum Risiko haben.

      Schwierig wird es außerdem, wenn es dann später um die Gewährleistung geht. Wenn ihr alle Leitungen verlegt habt und euer nicht-Loxone-Partner-Elektriker macht den Rest, wird es schwer zu belegen, dass ein Fehler an seinen Arbeiten liegt und nicht an euerer Eigenleistung.

      Wenn es um die Planung eurer Anlage geht gibt es aber auch diverse Loxone-Partner, die die Planung einer Loxone anbieten, bis hin zur komplett verdrahteten Verteilung mit Komponenten und Plan für den Elektriker vor Ort. Das kostet dann zwar ein paar (oder auch mehr) Euro, gibt euch aber zumindest einen Plan an die Hand wo was in welcher Anzahl hin muss.
      Kontakt bekommt über über das Loxforum oder über die einschlägigen Gruppen bei Facebook, wo sich die gleichen Irren, wie im Forum tummeln. 🙂

      Ich selbst habe ja irgendwann mal was elektrotechnisches gelernt und darf mich noch immer Elektrofachkraft nennen, war aber auch rückblickend heilfroh, dass ich einen Partner an meiner Seite hatte, der uns beraten hat. Dabei konnte er uns bestimmte Flausen gleich ausreden und andere Dinge empfehlen, an die wir nie gedacht hätten.
      Wir hatten allerdings auch Glück, dass es sich dabei auch um den ohnehin beauftragten Elektriker handelte.

      Ich hoffe euch ein wenig geholfen zu haben. Ansonsten gerne her mit den Rückfragen.

      Beste Grüße
      John

  5. Tim sagt:

    Hallo John,

    vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
    Ich habe mich jetzt erstmal an einen Loxone-Händler gewendet, um mich dort einfach aufzuschlauen und mir eine Übersicht über die Kosten geben zu lassen.
    Mal schauen, ob ich dann immer noch so überzeugt bin

    Bei weiteren Fortschritten werde ich mich melden.

    PS:
    Hatte auch schon überlegt einen Workshop mitzumachen. Kostet zwar 550€ aber hier wird direkt von Loxone von Planung bis Programmierung alles erklärt…geht dann halt auch eine Woche.

    Könnte sich vllt lohnen…

    Beste Grüße
    Tim

  6. Danilo Gross sagt:

    Guten Tag, wir haben Ihren KNX Vergleich entdeckt. Nach Unserer Rechnung ist KNX deutlich günstiger als dargestellt. Uns ist es wichtig, dass der alte Mythos KNX wäre teuer(er) endlich mal begraben wird. Mit KNX Produkten von uns liegen Sie deutlich günstiger als mit jedem anderen verkabelten System.
    Wenn Ihrerseits Interesse besteht an einer detailierten Aufstellung können wir das gerne mit Ihnen zusammen durchgehen.

  7. Daniel W. sagt:

    Ich finde auch, KNX Komponenten sind um einiges billiger als Loxone Komponenten. Vor allem von jener Firma, die die berühmten Glastaster baut. Aber so wie ich das sehe ist Tree ja sehr flexible. Man kann also ruhig eine KNX Verkabelung vornehmen und dennoch Loxone benutzen inkl. Tree und allem. Und wenn das nicht passt kann man ja auch KNX zurück. Ich finde das Argument, dass hier alles nur von einer Firma kommt, schon ein ziemliches KO Kriterium in der heutigen Zeit.

  8. Andreas B. sagt:

    Da ich sowohl KNX Systeme als auch Loxone warte/verbaue/umbaue möchte ich hier mal meine Meinung dazu kundtun.

    Grundsätzlich: Einen Vergleich der reinen Komponentenpreise halte ich für ziemlich sinnfrei.
    So wie ich es erlebe, hat jedes System, abhängig von den Anforderungen seine Vor/Nachteile.

    Single „point of failure“ und Industriestandard sind in vielen (realen) Fällen reine Nebelgranaten.
    Mein eigener Miniserver läuft seit 2011 vollkommen problemlos. Sollte Loxone von heute auf morgen insolvent gehen, wird der trotzdem weiterlaufen und es wird auf dem Markt nach wie vor Leute geben die diese Anlagen warten können. BTW die einzigen Komponenten die in meinem System kaputtgegangen sind waren KNX Taste (mechanische Defekte) und KNX Heizungsaktoren.

    Der vielgerühmte Industriestandard ist für mich ein Scheinargument. Ich kann zwar Ich kann zwar Aktoren unterschiedlicher Hersteller nutzen, aber die Parametrierung unterscheidet sich deutlich und bedeutet immer eine Lernkurve. Viel schwieriger wird das Austauschen wenn es sich um komplexere Geräte wie Raumcontroller oder Bedientableauts handelt. Da kocht jeder Hersteller sein eigenes Süppchen.

    Die wenigsten Bauherren habe im Vorhinein eine klare Vorstellung was sie sich von Ihrem Smart-Home erwarten. Daher gehen die Kostenvergleiche oft in die Hose.

    Ein Beispiel:
    Wenn ich bei Loxone eine Bewegungs/Präsenzmelder kaufe, dann kann ich mit diesem (rund 80€) folgende Funktionen abdecken.
    – Bewegung -> Lichtsteuerung
    – Präsenz -> Heizungssteuerung
    – Alarmanlage
    – Helligkeitssteuerung
    – Beschattung

    Die Programmierung all dieser Funktionen ist dabei um Lichtjahre einfacher und intuitiver als jedes KNX

    Komponenten anderer Hersteller einbinden:
    über Lan/Wlan, RS485, KNX, DMX, DALI, … deutlich einfacher als bei KNX (z.B. SHELLY Komponenten, TASMOTA Geräte,…)

    aktive Community:
    Loxberry/Loxwiki/Loxforum:
    super aktiv, über Loxberry sind viele zusätzliche Komponenten einbindbar (z.B. MQTT)
    ioBroker: siehe Loxberry

    Fernwartung/Fernupdates/Fehlerdiagnose über Liveview (zeigt den aktuellen Zustand der Anlage in der kostenlosen! Programmierumgebung.

    unterschiedliche Signalwege transparent einbinden:
    digitale Ein/Ausgänge, Tree, Air, 1-wire, DMX, KNX, Modbus, LAN, IR,…

    Gratis integrierte Visualisierung via Weboberfläche oder App

    Das Meiste davon wird wahrscheinlich auch über KNX realisierbar sein, dahingehend würde ich aber gerne mal einen Kostenvergleich sehen.

    Sieht man sich B&J free@home an macht das in einigen Projekten durchaus Sinn.
    Das ist dann auch viel leichter zu integrieren als wenn man sich mit der ETS Programmierung herumschlagen muss.
    Nur, und das sagt natürlich Niemand laut, da hast Du dann auch Deinen „single point of failure“ wenn der free@home server abkackt. Und der Industriestandard mutiert in diesem Fall zur reinen Augenauswischerei, weil free@home Komponenten nur miteinander reden, nicht aber mit Fremdherstellern. Mit der ETS kann man so ein Projekt im Nachhinein auch nicht bearbeiten, weil die Parametrierung im free@home server steckt.

    Am Ende des Tages gilt für mich,
    angeboten/verbaut wird das, was unter dem Strich im aktuellen Projekt am meisten Sinn macht.

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