Als es für uns an die Planung eines Eigenheimes ging, waren viele Themen für uns ganz wichtig. Nachdem wir uns gegen ein Fertighaus und für einen Massivhausanbieter entschieden hatten, war uns der Wandaufbau allerdings ziemlich schnuppe. Andere Bauherren machen sich da viel mehr Gedanken und deswegen fragte ich: Welcher Wandaufbau fürs Massivhaus darf es bei euch sein? Hier nun die Ergebnisse.
Uninteressantes Thema?
Eines sei vorausgeschickt, während das Thema: Welche Heizung für den Neubau wählen und die entsprechenden Umfrage durchaus polarisierte und viele Leser sich spontan zur Abstimmung in der Sidebar auf der linken Seite durchringen konnten, war das Interesse für den Wandaufbau eines Massivhauses eher gering.
Natürlich liegt das auch daran, dass viele der Mitlesenden sich für ein Fertighaus und somit einen Wandaufbau in Holzständerbauweise entschieden haben, der hier gar nicht berücksichtigt wurde. Allerdings scheint es vielen Lesern auch so zu gehen wie uns. Der Wandaufbau war/ist vielen einfach relativ egal.
Ich selbst ärgere mich im Nachhinein ein wenig darüber mich nicht wissentlich und willentlich für unsere Wände entschieden zu haben.
Porenbeton, Poroton oder Kalksandstein
Denn der Wandaufbau bestimmt ja durchaus viele Eigenschaften des späteren Eigenheimes. Während Kalksandstein zum Beispiel, Bestnoten beim Brand- und Schallschutz einheimst und für sich alleine genommen auch eine sehr gute Ökobilanz aufweist, wartet Porenbeton auf der anderen Seite mit hohem Energieaufwand bei der Produktion, ziemlich schlechten Schallschutzwerten aber dafür exzellentem Dämmvermögen auf.
Poroton, der rote Klassiker, findet sich irgendwo dazwischen und ist dank moderner Füllungen noch immer ganz aktuell, wie man an den charakteristischen roten Rohbauten in Neubaugebieten gut erkennen kann.
Es scheint, als würden viele Bauherrschaften sich genau für den Stein entscheiden, den der gewählte Hausbaupartner im Standard anbietet.
Zu erkennen ist jedoch, dass die Diskussion um Wärmedämmverbundsysteme (WDVS), deren Sicherheit und Auswirkungen auf die Wohngesundheit bei den Bauherren angekommen sind.
Viele entscheiden sich inzwischen gegen ein WDVS und für einen monolithischen Wandaufbau oder gefüllte Porotonsteine. Das Ergebnis: diffusionsoffene Wände, statt einer „Plastiktüte“ ums Haus. Feuchtigkeit kann durch die Steine diffundieren, das Haus „atmet“.
Hätten wir uns mehr mit diesem Thema beschäftigt, wäre es wohl auch bei uns eher monolithischer Porenbeton geworden, auch wenn ein solcher Rohbau dann in meinen Augen eher nach Ritterburg als nach Einfamilienhaus aussieht.
Umfrage zum Wandaufbau weiter offen
Wie immer lasse ich auch diese Umfrage noch eine Weile offen. Eventuell verschiebt sich das Bild ja noch etwas stärker in Richtung „Mir egal“ 🙂
Ich denke das ist auch immer stark regional abhängig welche „Wand“ verbaut wird.
Bei uns in Bayern ist es eher untypisch Porenbeton zu verbauen (wir haben trotzdem Porenbeton und sind das einzige Haus in unserem 3000 Einwohner Dorf). Alle anderen haben entweder Holzständer oder Poroton-Wände.
Dies mag aber auch daran liegen, dass hier der Boden stark lehmig ist und es historisch sehr viele Werke und Abbaustätten für Porotonziegel gibt.
Im Norden wird der Boden eher sandig, hier ist es eher üblich mit Porenbeton zu bauen.
Hey John,
für den Norden ist Klinker typisch. Da wir kein Fan von der Plastiktüte aka dem WDVS sind, fühlten wir uns in der Wahl mit Klinker bestätigt.
Dadurch haben wir, wie ihr wahrscheinlich 17,5cm Porenbeton, aber dazu 16cm Mineralwolle, und 11,5cm Verblendstein/Klinker.
Bzgl. Schallschutz sind wir mal gespannt. Ich denke eine zweite Wand (aus Klinker) kommt dem zu Gute.
Für mich würde nur KS in Frage kommen. Bester Schall- und Brandschutz, dünne Wände und damit mehr Wohnfläche. Das Argument mit den „atmenden“ Wänden ist hanebüchen bei den 2-4% Diffusionsanteil im Wandbereich. Selbst wenn das eine Rolle spielen würde, so kann man auch auf Mineralwolle oder sogar Mineralschaum bzw. Holzweichfaser ausweichen. Auch das Thema Nachhaltigkeit entbehrt jeder Grundlage keiner redet von den Füllungen der Porotonsteine die auch irgendwo hinmuss bzw. irgendwoher kommt.
Das Thema Wohnflaeche ist ebenso quatsch, da ca 99% aller Bautraeger einfach die Aussenmasse erhoehen..
Und 2-4% Diffusion macht doch einiges aus, bei uns hat das fuer bessere Trockenzeiten gesorgt 😉