Dass wir es bezüglich der Fliesen nicht ganz so leicht haben würden, wurde uns schon recht schnell bewusst. Dass wir aber auf den letzten Drücker noch einmal umdisponieren müssten, hatten wir nicht kommen sehen.

Endlich die Meinung eines Profis

Ich habe schon lang und breit darüber berichtet. Beratung in den großen Fliesenzentren, in Berlin und Brandenburg, Fehlanzeige. Die Beratung im Fliesenparadies war nicht der Rede wert, im Fliesenzentrum hielt man sich bezüglich Beratung auch stark zurück, nur bei Kerana in Potsdam gab man sich etwas mehr Mühe, obwohl wir keinen Termin hatten.

Eine Einnordung vom Fliesenleger bekamen wir dann erst im Rohbau, was dann auch unsere Fliesenplanungen ziemlich durcheinanderwirbelte.

Nachdem wir also mit Herrn L. von Feba, unserem Fliesenverlegebetrieb gesprochen hatten, dachten wir, dass nun alles klar wäre.  Da hatten wir die Rechnung ohne den wirklichen Profi gemacht. Inzwischen meldete sich nämlich UNSER Fliesenleger, mit dem wir zusammen noch einmal Gäste-WC und das Bad durchschritten und letzte Details klären sollten/wollten.

Unsere Fliesen wurden bereits in der letzten Woche angeliefert. Drei Pakete mit Dekorfliesen waren komplett im Eimer, wurden aber bereits am nächsten Tag ersetzt. Gut, dass das nicht bei unserer Bodenfliese für das Erdgeschoss passiert ist. Diese mussten nämlich im Werk bestellt werden. Eine Ersatzlieferung vor Januar wäre wohl ausgeschlossen gewesen.

Ausgefranste Fliesen sehen doof aus

Also schritten wir mit unserem Fliesenleger, Spitzname: „Kanne“ durch die Räume. Im Göste-WC lauerten keine Überraschungen auf uns, nur dass wir eine Wand gänzlich ohne Fliesen haben wollten, war bei der Auftragsübermittlung von Feba an Kanne verlorengegangen. Kein Problem, dafür sind wir ja da.

Außerdem wählten wir die Fugenfarbe für unsere Wandfliesen hier. Das Silbergrau passt hervorragend zu unserer Fliese. Wir freuen uns.

Im Masterbad angekommen stimmten wir dann die Positionen ab, an denen unsere Dekorfliese zu finden sein solle. Wir begannen in der Dusche. In dieser 1,50m x 1,50m großen Nische unserer T-Wand hatten wir die 1 Meter lange Dekorfliese mittig hinter unserer Thermostatarmatur geplant. So war es mit Herrn L. und unserem Sanitärmeister Herrn G. abgestimmt und so sollte es geschehen. Es genügte aber eine Bemerkung von Kanne, um hier einen Reset herbeizuführen.

Die Fliese ist zu lang, dafür müsste ich die kürzen. Wenn ich die Fliese kürze, dann ist die geschnittene Seite ausgefranst, weil die Fliese eine Struktur hat. Das sieht mit Verlaub gesagt Sch…. aus. Wenn sie darauf bestehen mache ich das so, aber ein befriedigendes Ergebnis haben sie dann nicht.

Danke für diesen Hinweis. Sicher hätte uns den auch Herr L. zukommen lassen können, aber das war dann wohl doch zu sehr an der Praxis.

Die Fliese mittig in voller Länge zu kleben ist nicht möglich, da wir rechts zwei Nischen haben, die dann in die Akzentfliese hineinragen würden. Da war guter Rat teuer. Es folgte der Vorschlag die Dekorfliese hochkant zu kleben, was bei uns beiden nicht auf Gegenliebe stieß. Wir entschieden uns die Akzentfliese stattdessen an einer anderen Wand hochzuziehen. Langsam legte sich wieder der Puls, inbesondere bei der Dame des Hauses.

Unterschiedlich dicke Fliesen machen Mehraufwand

Als nächstes teilte Kanne uns mit, dass unsere Dekorfliese 2mm dicker als unsere Wandfliese wäre. Gerade so ließe sich das mit Kleber noch auszugleichen, macht aber einen ordentlichen Mehraufwand an Arbeit. Beim Wort Mehraufwand klingelten sofort meine Alarmglocken. Ob und wenn ja wie hoch der monetäre Zusatzaufwand hierfür ausfallen wird, werden wir dann in wenigen Wochen sehen.

Eine Alternative gibt es nun nicht mehr.

Ergebnisse

Am Wochenende waren dann auch die ersten Fliesen im Gäste-WC geklebt. Eine Genugtuung nach fast einem Dreivierteljahr endlich einmal erste Ergebnisse der Auswahlmühen zu sehen.

Fliesen im Gäste-WC

Die Wände im Gäste-WC sind gefliest. Die zuletzt gewählte Fliese ist zuerst an der Wand.

 

Die Bodenfliesen werden erst nach den Wandfliesen geklebt, um dem Estrich möglichst viel Zeit zum Trocknen zu geben. Die Bautrockner laufen seit vorvergangener Woche auf Hochtouren, um dafür Sorge zu tragen, dass Fliesenleger und Maler beste Voraussetzungen vorfinden und wir unser Haus nicht trockenwohnen müssen.

 T-Wand Aufsatz

Auch unsere T-Wand ist seit gestern nun in dem Zustand, den wir uns wünschen. Man glaubt nicht wie kompliziert es ist Sanitär, Trockenbau und Elektrik unter einen Hut zu bekommen. Da kann man zeichnen, schreiben und reden. Irgendwie schafft es irgendwer dann doch ein Detail anders zu machen, als man es beschrieben hat, weil man eben jenes kleine Detail nicht explizit erwähnt hat. Gut, wenn dann im Nachgang alles noch zu bereinigen ist, was bei uns bisher in der Regel so war.

Inzwischen schreiben wir aber auch reichlich bebilderte Aufsätze. Mit Erfolg wie uns scheint. Nicht, dass die Gewerke doof wären oder keinen Bock hätten. Wir nennen es eher Schneeblindheit. Wer jeden Woche in unterschiedlichsten Häusern unterwegs ist, verliert evtl. einfach den Blick fürs Detail. Und schließlich wollen wir später in unserer Villa Lugana leben, also ist es in unserem ureigensten Interesse hinterher zu sein, dass alle Details so ausgeführt werden, wie wir sie uns ausgedacht haben. Vorausgesetzt natürlich technische Details sprechen nicht dagegen.

Wenn das bedeutet, dass man alle nerven muss, können wir gut damit leben.

Front der T-Wand

Die Front unserer T-Wand. Noch ohne Auslass für den Einbauspiegelschrank und die Steckdosen in der Nische.

So fehlte z.B. in der letzten Woche noch die Zuleitung für den LED-Stripe in der Front unserer T-Wand. Als dieser dann nachgelegt wurde, fehlte anschließend der Elektroanschluss für den Einbauspiegelschrank und die Leitung für die Steckdosen in der Nische unten. Entsprechend erstellte ich eine bebildete Anleitung, wo wir gerne genau was finden würden. In diesem Fall, so stellte es sich heraus hätte ich mir die Arbeit sparen können, denn als wir Abends vorbeischauten, um die Wannen der Bautrockner zu leeren, waren die Hohlwanddosen für die Steckdosen und der Auslass für den Spiegelschrank bereits an Ort und Stelle.

Hier „rächt sich dann“, dass sich die Gewerke bei Roth-Massivhaus teils seit Jahren kennen und regelmäßig zusammenarbeiten. Hier gibt es (unseren Erfahrungen nach) keine wild zusammengewürfelten Trupps, die sich nicht verstehen, sei es menschlich oder wegen einer Sprachbarriere. Da kann es dann schon mal vorkommen, dass der Trockenbauer einfach beim Elektriker anruft und darum bittet, dass mal eben die Leitungen nachgezogen werden. Wenn das dann auch noch passiert kann man als Bauherr nur sagen: Klasse und vielen Dank.

Hätte man den Automatismus gekannt, hätte man sich auch die Malerei sparen können, aber das ist Klagen auf sehr hohem Niveau.

2 Antworten

  1. Endlich Fliesenfotos – sehr cool!
    Bin gespannt auf die weiteren Fliesen…
    Viele Grüße

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