Die Gestaltung
OK, T-Wand klappt nicht, Fliesen und Wandfarbe irgendwie auch nicht, aber zumindest unseren tollen Waschtischunterschrank und die Toilettenschüssel werden wir doch wohl sicher gekonnt in Szene setzen können.
Zu meiner Freude fand ich sowohl die Serie Subway 2.0 auf der wohl ein Großteil der aktuellen Bauherrschaften in der Zukunft ihr Geschäft verrichten wird (Das spülrandlose Toilettenbecken dieser Serie muss der absolute Verkaufsschlager sein) und auch die Serie Legato, aus der unser Aufsatzwaschtischunterschrank sein wird.
Schnell war das richtige Toilettenbecken gewählt und zu meiner großen Freude auf der einen Seite der T-Wand platziert.
Das Gleiche wollte ich dann noch mit dem Waschtischunterschrank tun. Also wählte ich den richtigen Schrank und wollte ihn an der Wand platzieren und erhielt die Meldung „Objekt wird hinzugefügt. Bitte warten.“ Also wartete ich. Als mir dann langweilig wurde, machte ich mir einen Espresso, trank ihn und kam zurück.
Noch immer die gleiche Meldung. Also Browsersession geschlossen und gehofft, dass die bisherige Planung nicht flöten gegangen ist. Zu meinem Glück war alles noch da, denn eine Möglichkeit zum Speichern der Planung bietet der Online Badplaner bisher nicht.
Beim zweiten Versuch konnte ich den Waschtischunterschrank dann tatsächlich im Raum platzieren, nur leider nicht an der T-Wand. Das war ein Satz mit X.
Fazit
Der Online Badplaner von Villeroy und Boch ist trotz aller Kritik meiner Ansicht nach das bisher am besten gelöste Tool zur Beplanung eines Bades, welches dem Ottonormalverbraucher an die Hand gegeben wird.
Wie es dazu kommt? Es gibt keine ernstzunehmende, kostenlose und zeitgemäße Alternative, wenn man nicht wie ich, ein Hausplanungstool (Live Home 3D) dafür missbraucht. Auch wenn der Villeroy und Boch Online Badplaner ein nur sehr begrenztes Angebot an Fliesen aufweist, beim Platzieren von Objekten abschmiert und T-Wände nicht als vollwertige Wände behandelt, sieht man hier wohin die Reise generell gehen kann und in Zukunft sicher wird.
Ob man allerdings bei dem begrenzten Gestaltungsspielraum, den einem das Tool an die Hand gibt, überhaupt eine Visualisierung benötigt, wage ich zu bezweifeln. Vor dem Hintergrund wirkt auch die neuste Initiative Villeroy und Bochs, dem Kunden via kostenlos zugesandtem Cardboard, einer Papphülle mit ein paar Linsen, in die man sein Smartphone spannt, das im Online Badplaner gestaltete Bad zu visualisieren, etwas fehl am Platze. Schließlich ist der Badplaner derzeit noch nicht geeignet um das eigene Bad tatsächlich so zu planen, wie man es sich vorstellt. Und da reden wir nichtmal über Nischen als Ablage in Trockenbauwänden, Licht und den Import von Texturen.
Das Gäste Bad bekommt man so vielleicht noch visualisiert, aber nicht das Hauptbad.
Im Endeffekt ist und bleibt der Villeroy und Boch Online Badplaner ein Konstrukt, um den Verkauf von V&B Produkten und hier vor allem den Objekten und nicht den Fliesen, zu fördern. Leider springt es in Sachen Flexibilität und Gestaltungsspielraum aber viel zu kurz. Statt mit Virtual Reality per Google Cardboard, sollte meiner Meinung nach an den angebotenen Fliesen, Wandbelägen (nicht jeder wünscht sich Strukturputz oder Stuck im Bad), dem Regelmodul und der Variabilität gefeilt werden.
Workaround für die T-Wand
Wenn man statt eines rechteckigen Raumes einen freien Raum erstellt, hat man die Möglichkeit das T aus vollwertigen Wänden zu erstellen. Hieran bekommt man dann auch unterschiedlich dimensionierte Fliesenspiegel platziert und kann sogar Waschtischunterschränke anhängen. Dennoch bleibt der Gestaltungsspielraum in Summe sehr begrenzt.