im Moment wird unsere Fassade fertiggestellt, nur der Oberputz fehlt noch. Die Wahl der Fassadenfarbe gestaltete sich spannender als erwartet, aber nun tummeln sich grüne Farbflecke unter unserem Dach, die wir uns nicht ausgesucht haben und die da eigentlich nichts zu suchen haben.

Erste Anzeichen vor drei Wochen

Kurz bevor der Rohbau mit Dämmplatten eingepackt wurde, fanden sich einige Raupen an der Fassade. Als Stadtbewohner nahmen wir das fasziniert wahr und ließen die grün-gelben Tierchen gewähren.

Sie haben uns ja nichts getan und im nächsten Frühjahr werden es schließlich Schmetterlinge. Wer hat schon etwas gegen Schmetterlinge?

Beginnende Anzeichen einer Invasion

Am vorgegangenen Sturmwochenende kümmerte ich mich um unser Dachkastenbeleuchtung (Bericht folgt), so dass ich relativ lange, außen unter dem Dach entlangschlich, Löcher bohrte, versuchte nicht vom Gerüst geweht zu werden und Spots einbaute.

Hier nerven mich die Fressmaschinen schon gehörig, da sie langsam überhand zu nehmen schienen. Auch wenn es sicher nicht gut für mein Karma ist, begann ich dann irgendwann diese Raupen vom Unterschlag wegzuschnippen.

Ganz offenbar macht Raupen ein Sturz aus 6-7 Metern aber nicht viel aus, denn als ich fertig mit meinen Arbeiten war, waren auch wieder ordentlich viele Raupen an Fassade und Unterschlag zu finden.

Zurück im windgeschützten Heim beschäftigte ich mich dann mal ein wenig mit den Plagegeistern.

Was sind das für Viecher?

Mit dem Notebook auf dem Schoß dauerte es keine fünf Minuten, bis ich unseren ungebetenen Untermieter identifiziert hatte.

Es handelt sich um die Raupen des großen Kohlweißlings.

Kohlweißling

Eine Raupe des Kohlweißlings, wie er sich zu dutzenden an Fassade und am Unterschlag findet.

Die Raupe des Kohlweißlings gilt als Schädling, der sich durch Kohlbeete frisst und dort großen Schaden hinterlässt. Das lässt uns völlig kalt, denn wenn wir bisher von vielem geträumt haben, ein ausgedehntes Kohlbeet gehörte nicht dazu und wird sich wohl auch auf absehbare Zeit nicht zu unseren Herzenswünschen hinzugesellen.

So weit so gut, aber was suchen Raupen des Kohlweißlings an unserm Haus? Wir haben noch nichtmal anständige Vegetation in unserem „Garten“. Geschweige denn Kohl. Und wieso finden die genau unsere Fassade so spannend und zeigen den anderen Häusern die kalte Schulter?

Die Frage nach dem Wieso wird leider unbeantwortet bleiben.

Wen stören denn Raupen?

Eigentlich stören wir uns nicht wirklich an den Raupen. Leben und leben lassen, finden wir ist ein ganz nettes Motto. Aber spinnen wir mal weiter was passiert, wenn sich dann endlich mal alle Raupen unter unserem Dach eingefunden haben.

Sie verpuppen sich, um zu überwintern und im Frühjahr zu ganz wundervollen Schmetterlingen zu werden und uns dann sicher alle zu erfreuen.

Aber nehmen Schmetterlinge ihre olle Puppe und das Gespinst mit, mit dem sie die Puppe an die Fassade geheftet haben? Nein, das tun sie ganz sicher nicht. Und genau hier hört der Spaß dann auf. Die Fassade ist noch nichtmal fertig und schon kommen irgendwelche Vandalen und sauen uns die Hütte voll.

Die lassen Ihren Müll rumliegen und wir bekommen ihn nicht mehr ohne weiteres von der Fassade ab, weil dann kein Gerüst mehr steht.

Bisher hatten wir eher Bammel wegen Schwalben und deren Nester, aber dass wir es mit Raupen zu tun bekommen würden, hätten wir nicht gedacht.

Was tun gegen die Raupen?

Nun kennen wir unseren Feind und was er uns antun wird, aber was machen wir gegen den? Absammeln gestaltet sich schwierig, da ständig neue Raupen hinterherkommen und wir nicht durchgängig Wache schieben können.

Um ehrlich zu sein, wie haben keine Ahnung!

Mittel gegen die Raupen wirken über die Nahrungsaufnahme. Die haben die kleinen Scheißer wohl bereits hinter sich, so fett und rund wie sie sind und unter dem Dach finden sie sicher kein Fresschen.

Hier werden wir wohl einfach kapitulieren müssen und hoffen, dass die Sauerei nicht allzu übel wird. Im Frühjahr werden wir dann sehen, wie Schlimm es tatsächlich aussieht und ob wir für die Folgejahre passende Abwehrmaßnahmen finden.

Sachdienliche Hinweise zum Umgang mit Raupen, die eine Invasion auf eine Stadtvilla starten sind hochwillkommen.

 

 

7 Antworten

  1. Vogelmama sagt:

    Hallo John, oh man da habt ihr ja mal ein Problem mit dem man nun wirklich nicht rechnet… ich muss zugeben, wenn man nicht selber davon betroffen ist, ist es ganz amüsant und ich musste beim lesen deines Artikels schmunzeln!

    Wie ihr die Teilchen (sind übrigens ganz schön groß für eine )wieder loswerden, kann ich euch leider auch nicht sagen, aber ich drücke euch die Daumen, dass es bald eine Lösung gibt!

    Herzliche Grüße

    Mamavogel

    • John sagt:

      Für dieses Jahr haben wir es (hoffentlich) überstanden. Die Herbstpopulation dieser Raupen wird wohl immer besonders fett, denn schließlich müssen sie ja den Winter überstehen. Dürfen sie gerne, nur eben nicht unter unserem Unterschlag. Wir sind schon sehr auf das Frühjahr gespannt.

  2. Marielle Stellwag sagt:

    Hallo John, soeben habe ich deinen Eintrag gelesen. Mich würde sehr interessieren was weiter passiert ist, denn wir haben im Moment ein riesiges Raupenproblem- es sind hundert, nein tausende. Sie kommen überall rein ins Haus. Wie lange hat es bei euch gedauert? Kann man sich schützen? Habt Ihr Schäden am Haus? Evrlichvesagt finde ich es ziemlich eklig. Über eine Nachricht würde ich mich sehr freuen. Viele Grüße, Marielle

    • John sagt:

      Hallo Marielle. Auwei, das hört sich ja wirklich bedrohlich an. Für mich wirkte das hier genauso. Allerdings befand sich unser Haus damals ja noch im Roh- bzw. Innenausbau. Es waren aber wirklich viele, viele Raupen. Außer sie von der Fassade und dem Dachkasten wegzuschnipsen konnten wir kaum etwas tun. Als ich mich letztes Jahr dazu belas, gab es auch nur vage Tipps, die kaum in die Praxis umsetzbar sind. So sollte man einen Graben ums Haus ziehen und mit Wasser füllen. Ja klar, tolle Idee. Faktisch haben wir kapituliert und letztlich um die 10 Puppen unter dem Dachkasten überwintern lassen und dann im März abgefegt. Hat glücklicherweise keine Spuren hinterlassen, was meine größte Sorge war. Als ich dann im Frühjahr mal unters Dach musste, staunte ich nicht schlecht, als, ich dort an die hundert tote Schmetterlinge fand. Also waren da bereits ganz schön viele hingewandert, bevor das Dach geschlossen wurde. Bei der Masse Kohlweisslinge, die hier derzeit umher flattern, gehe ich mal davon aus, dass wir uns im Herbst auch wieder über eine Raupenplage freuen dürfen.
      Ins Haus kommen sie allerdings nicht, da wir dank KWL die Fenster nicht öffnen und an der Terrassentür einen ordentlichen Insektenschutz haben.

      Leider keine Tipps für dich, nur Verständnis, dass es echt nervt und ganz schön eklig ist.

      Beste Grüße
      John

  3. Mario sagt:

    Hallo, wir haben leider das gleiche Problem. Von einem Tag auf den anderen waren sie da.
    Habt ihr das Problem gelöst?

    • John sagt:

      Hallo Mario, das tut mir mächtig leid. Wir haben letztlich einfach kapituliert. Es war schlicht nicht möglich der Masse Herr zu werden. Hatte man alle abgepopelt, waren schon wieder die nächsten da. Ich bin sehr gespannt, ob es auch in diesem Herbst wieder losgeht und hoffe sehr, dass dem nicht so ist. Ich wünsche euch viel Erfolg. Wenn ihr eine erfolgreiche Maßnahme gefunden habt, bin ich sehr daran interessiert. Beste Grüße.

  4. Marielle sagt:

    Hallo John, vielen Dank für deine Antwort. Wir haben abgewartet, bis sich alle niedergelassen und verpuppt haben. Alle Kästen der Fliegengitter waren voll mit den Puppen…. dann haben wir die Puppen entfernt, das war sehr eklig. Wir haben am Haus ca. 40 Fenster und Türen mit Fliegengitter, die Ausbeute von einem Fenster waren ca 100 Raupen. Unser der Haus steht in Italien am Land und viele Nachbarn hatten das gleiche Problem. Wir mutmaßen, dass es mit dem Saatgut der umliegenden Felder zusammen hängt. Der Bauer hat diese Jahr Sonnenblumen im Feld. Viel Glück uns allen, dass uns das nicht wieder passiert!

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