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Unser Richtfest

Am 21.09.2017 war es soweit. Unser Rohbau erhielt einen Dachstuhl und die Zimmerleute riefen zum Richtfest.

Flüchtende Handwerker Fehlanzeige?

Wie bereits berichtet, beschäftigte uns die Planung für unser Richtfest schon einige Wochen vorher.

Auch den Gedanken, dass die von Bau-GmbH Roth beauftragten Handwerker sich nach dem Richten des Dachstuhls klammheimlich von der Baustelle in den Feierabend stehlen würden, hatte ich im Hinterkopf.

Von anderen Bauherren war uns nämlich darüber berichtet worden, dass ihre Zimmerleute eben tatsächlich auf einmal sang und klanglos verschwunden waren. So stellte ich mir ein Richtfest nicht vor.

Hier gab unser Bauleiter, nachdem wir ihn diesbezüglich befragten, ganz klar Entwarnung.

Wie sich zeigen sollte behielt unser Bauleiter recht.

Der Morgen des Richtfestes

Da wir sowieso einige Dinge vorzubereiten hatten, stellten wir uns auf eine Ankunft vor Ort zu 11 Uhr ein. Letztlich machte uns der Partyverleih jedoch einen Strich durch die Rechnung, da wir, anders als vereinbart, bereits zu 9 Uhr zur Anlieferung und Zahlung zugegen sein sollten.

Also begann der Tag für uns um 6 Uhr. Körperpflege, Frühstück und dann wurde das Auto beladen

Und so trafen wir mit vollgepacktem Auto um 9 Uhr auf dem Grundstück ein und sahen die Zimmerleute einträchtig beim Frühstück versammelt. Sie hatten bereits die Vorbereitungen für die Befestigung des Dachstuhls getroffen und hatten nun bis zur Ankunft des Krans Zeit.

Damit wir im Laufe des Tages auch von allen und jedem als Bauherrschaft zu erkennen sind, hatten wir eigens passende Oberbekleidung erworben, die bei den Zimmerern auch direkt für ein großes Hallo sorgte.

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Nachdem das Auto entladen, der Tapeziertisch für das Buffet aufgestellt und die erste Kanne Kaffee für die Anwesenden gebrüht war, warteten wir auf die Lieferung von Partyzelt, Bierzeltgarnituren und Feuerschale.

Wie sich herausstellen sollte, würden wir noch bis 11:30 Uhr warten dürfen.

Bob in Lebensgefahr

Da nun Zeit für andere Dinge war, machte ich Bob scharf, um ihn eine Runde um das Haus drehen zu lassen.

Üblicherweise lasse ich Bob (einen Quadcopter vom Typ Parrot Bebop 2) je nach Baufortschritt auch mehrmals wöchentlich eine vorab definierte und programmierte Runde um unser Haus fliegen. Diese Videos schneide ich dann zusammen, um zum Schluss ein Video zu erhalten, welches das Haus in den verschiedenen Stadien seines Entstehens zeigt.

Bisher ließ ich Bob in 9 Metern kreisen, was nie ein Problem darstellte, da sich die Musik weit darunter abspielte. Nicht aber am letzten Donnerstag, als der Autokran den Dachstuhl auf den Ringanker hievte.

Ganz schön knapp war es, als Bob den Kranarm überflog.

Pi mal Daumen schätze ich 15 Meter als ausreichend ein. Wie sich einen Adrenalinschub später zeigte, hätte ein Meter als Sicherheitszugabe nicht geschadet, da Bob nur um Haaresbreite den Kranarm verfehlte.

3 Minuten später landete Bob wieder wohlbehalten. Schade, dass Bob nicht in 3D filmt, das wäre ein netter Effekt gewesen,

Holznot

Nach einigen Versuchen den Partyzubehörverleiher den Weg zu weisen, was durch schlechten Handyempfang nicht vereinfacht wurde, fand er dann aber doch noch unser Grundstück.

Die im Lieferunfang der Feuerschale befindliche Holzmenge war etwas zu knapp bemessen, weswegen wir bereits im Vorfeld zwei weitere Säcke mit Holz gekauft hatten. Trotzdem schien die Brennstoffmenge etwas mickrig.

Glücklicherweise erinnerte ich mich an den Blog eines Bauherrenkollegen, der in Mahlow auf den Beginn der Bauarbeiten wartet und einige Ster Holz auf dem Grundstück liegen hat.

Ein Telefonat später hatten wir die Adresse und den Zahlencode zum Grundstück, sowie die Erlaubnis das Auto vollzuladen.

Letztlich hatten wir aber nicht mehr die Möglichkeit uns auf den Weg zu machen, da die ersten Gäste dann bereits gegen 15:00 Uhr anreisten. Vielen Dank aber an Elle und Mario für die Bereitschaft zu helfen.

Kein Platz für das Partyzelt

Leider hatte Haase und Pollack nicht, wie eigentlich besprochen, direkt am Morgen begonnen unseren Aushub abzufahren. Die einzige Freifläche sollte eigentlich das Partyzelt beherbergen. Dort hätte es dann aber den Weg für Bagger und Kipper verstellt. Als wir es dann, nach einiger Zeit am Telefon, bewerkstelligt hatten, dass mit der Abfahren gegen 13 Uhr begonnen wird, war absehbar, dass das Zelt dort gegen 16 Uhr noch nicht stehen können würde. Zu 16 Uhr hatten wir aber unsere Gäste geladen. Da man ein aufgebautes Partyzelt nicht mal eben so 20 Meter transportiert, musste eine Alternative her.

Kurzerhand baten wir die nächsten Nachbarn um einen Gefallen, nämlich ob wir das Zelt auf ihrem Grund und Boden aufstellen dürften. Sie gestatteten freundlicherweise die Nutzung ihres Grundstückes durch uns. Vielen Dank. 😊

Unser Roth Massivhaus Wetterhahn

Die Zimmerleute hatten ihren Teil bereits um 14:30 Uhr getan, so dass sie sich guten Gewissens ein verdientes Feierabendbier genehmigen durften. Es sollte nicht das Letzte bleiben.

Immerhin lockten die Zimmerer damit, dass die Bauherrennägel bei großzügiger Getränkeversorgung kürzer ausfallen würden. Selbstredend gaben wir uns besondere Mühe diese Herren nicht darben zu lassen.

Nach und nach trudelten dann ab 15:00 Uhr unsere Gäste ein. Neben Familie, Freunden, Nachbarn und Zimmerleuten freuten wir uns auch darüber unseren Finanzierungsberater Herrn Schmilling und unseren Verkäufer von Roth Massivhaus, Herrn Friedrich begrüßen zu dürfen. Herr Friedrich brachte auch gleich den eigentlichen Grund mit, weswegen wir mit Bau-GmbH Roth bauen 😉

Den Roth Massivhaus Wetterhahn

Diesen Wetterhahn bekommt jede Bauherrschaft von Bau-GmbH Roth zum Richtfest geschenkt, es sei denn man spricht sich dagegen aus. Da wir uns nicht schämen mit Roth zu bauen und wir beide den Wetterhahn schön finden, haben wir uns sehr über dieses Präsent gefreut.

Insgeheim hatte ich mir immer die Frage gestellt ob er sich denn wohl auch in den Wind drehen würde oder ob es sich um eine Attrappe handelt. Er könnte und würde, wenn man denn das Lager ausreichend geschmiert hält!

Der eigentliche Grund weswegen wir mit Bau-GmbH Roth bauen. Unser Geschenk zum Richtfest von Bau-GmbH Roth, überreicht von unserem Herrn Friedrich.

Frau Börner, die uns so kompetent und freundlich durch Entwurf und Bemusterung geleitete, hatte zu unserem Pech gerade Urlaub und musste leider absagen.

Dafür freuten wir uns sehr darüber, dass uns unser Rohbautrupp von Hinke und Müller aus Sachsen einen Besuch abstattete. Diese Männer hatten bisher schließlich den größten Anteil an unserem Haus geschaffen.

Unser Bauleiter hatte zwar im Vorfeld eine leichte Verspätung angekündigt, war jedoch trotzdem annähernd pünktlich vor Ort und brachte gar seine Gattin mit.

Der offizielle Teil vom Richtfest

So konnte es dann kurz nach 16:00 Uhr mit dem offiziellen Teil vom Richtfest losgehen. Mit einer Flasche Birnenlikör und zwei Schnapsgläsern ausgerüstet, sprangen zwei Zimmerleute auf das Gerüst und weihten nach einigen Versen und ebensovielen Schlucken aus dem Schnapsglas das Haus.

Der Chef unserer Zimmerleute hält den Richtspruch. Jeder Vers unterbrochen durch einen Kurzen.

Dann konnte es auch für uns aufs Gerüst gehen, um die letzten beiden Nägel in den Dachstuhl zu hämmern.

Ob wir in Topform waren oder wir dank guter Versorgung der Zimmerleute mit Getränken von diesen extra gehärtete Nägel bekommen hatten, war den Zimmerleuten nicht zu entlocken. Jedoch schafften wir beide es unsere Aufgabe ohne Verbiegen der Nägel zu erledigen.

Da jedes Eingreifen der Zimmerleute zum Geradehämmern der Nägel mit einem Glas aus der Schnapsflasche geahndet worden wäre, durften wir uns glücklich schätzen unsere Nägel beim ersten Versuch ins Holz versenkt zu haben.

Nach ein paar spontanen Worten vom Gerüst hinunter an unsere Gäste, ging es für alle ran an Kuchen, Backschwein, Bouletten und Salate.

Kopfnuss

Mit wechselndem Erfolg, da ich immer mal wieder für ein Pläuschchen stehen blieb, bemühte ich mich alle Kehlen wohl befeuchtet zu halten.

Meine Frau führte derweilen durch den Rohbau und erklärte welcher Raum denn später einmal was werden soll.

Als ich gerade wieder einmal auf dem Weg war Getränkenachschub zu beschaffen, kamen die Zimmerleute auf die spontane Idee mich mit einer Denksportaufgabe dann doch noch abzufüllen.

Wie bekommt man 16 Nägel ohne Hilfsmittel auf einen in ein Holzbrett geschlagenen Nagel?

Jeder Fehlversuch wird mit einem Kurzen bestraft. Glücklicherweise hatten wir durch künstliche Verknappung der Ressource Schnaps dafür gesorgt, dass ich nicht besonders viel trinken musste/konnte.

Wie bekommt man alle 16 Nägel auf den Kopf des im Brett eingeschlagenen Nagels, ohne Hilfsmittel zu verwenden?

Denn ich stellte mich mächtig doof an und wäre wohl eher volltrunken abgekippt, als selbst auf die Lösung zu kommen. Nur einem sehr geduldigen Nachbarn war es zu verdanken, dass ich es dann irgendwann doch noch hinbekam.

Zur Belohnung wurden mir dann die Unterschiede der verschiedenen Binderdachkonstruktionen erörtert. In deren Folge bin ich nun zuversichtlich, dass wir doch Einiges unter dem Dach deponiert bekommen werden.

Es wird gemütlicher

Überall formierten sich ins Gespräch vertiefte Gruppen, was uns Bauherren den Eindruck vermittelte, dass sich im Allgemeinen nicht gelangweilt wurde. Und das obwohl wir uns nicht in dem Maße um jeden einzelnen Gast kümmern konnten, wie wir es gerne getan hätten.

Gegen 19 Uhr wurde es dann langsam kühl und auch dunkler, so dass die Stunde der Feuerschale schlug.

Wir platzierten einige Bänke um die Schale herum. Dort ließ es sich dann gut aushalten und weiter plauschen.

Nachdem unser Bauleiter und seine Frau sich verabschiedet hatten, machten sich auch unsere Rohbauer dann langsam auf den Weg zurück nach Sachsen.

Auch die anderen Offiziellen von Bau-GmbH Roth machten sich auf den Weg in den Feierabend, einzig die Zimmerleute hielten es bis etwa 21 Uhr aus und fuhren dann zurück, Richtung Schwerin.

Wir hielten es mit den letzten Gästen noch bis kurz nach 23 Uhr aus, bevor wir zusammenräumten und die Heimreise antraten.

Diebstahlsicherung

Im Rousseau Park wird geklaut was nicht niet und nagelfest ist. Und selbst daran versuchen sich die fisen Diebe. Wir wollten der Liste aus: Findling, Baggersteuerung, Solarthermieanlage, Fenster, Rolläden, Zeltgestängen und vielem mehr nicht auch noch Bierzeltgarnituren, Partyzelt und Feuerschale hinzufügen.

Da wir aber Bierzeltgarnituren, Zelt und Feuerschale schlecht zur Sicherheit in den Wagen laden und mitnehmen konnten, um sie am nächsten Tag wieder nach Ludwigsfelde zu fahren, sicherten wir die Bänke aneinandergekettet im Rohbau. Das Partyzelt ließen wir einfach aufgebaut stehen, da wir uns dachten, dass sich ein aufgebautes Zelt schwerer stehlen lässt als ein abgebautes. Auch die mit Sand bedeckte Feuerschale verblieb auf dem Grundstück.

Mit Erleichterung fanden wir dann am Nachmittag des Freitag alles so vor, wie von uns hinterlassen. Schnell bei schönstem Sonnenschein das Zelt abgebaut und zusammengepackt, kam auch schon der Parytverleiher, um das Equipment abzuholen.

Fazit

Auf unserem Richtfest hatten wir mächtig Spaß und wurden zudem noch reich beschenkt. Wenn es auch ziemlich anstrengend für uns war, werden wir an diesen schönen Tag im September 2017 doch sicher noch lange zurückdenken,

Wer nur im entferntesten daran denkt Richtfest bzw. Dichtfest (wenn der Dachstuhl erst dann kommt, wenn man es draußen kaum noch aushält) ausfallen zu lassen, sollte sich das noch einmal überlegen.

Eine tolle Gelegenheit Verwandtschaft und Bekanntschaft das bislang Erreichte zu zeigen, Nachbarn näher kennenzulernen und mit den sonst immer unter Zeitdruck stehenden Profis etwas ungezwungener zu sprechen.

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