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Roth Massivhaus Teil 4: Die Bemusterung

Planung

Bei der Planung

Während wir noch immer auf die Eingangsbestätigung unseres Bauantrages im Bauamt Luckenwalde warten, den wir dort vor bereits vor zwei Wochen deponiert haben, (!) durften wir am vergangenen Dienstag wieder aktiv etwas für unser Projekt tun. Wir fuhren zur Bemusterung bei Roth Massivhaus nach Marzahn.

Bei der Bemusterung handelt es sich um einem Termin, bei dem man die letzten Ausstattungsdetails zum Haus klärt und sich z.B. Türen, Dachziegel, Fensterbänke usw. ansieht und wählt, welche dann später im Haus verbaut werden sollen. Außerdem handelt es sich um die letzte Chance bereits getroffene Entscheidungen zu revidieren.

Wo versteckt sich denn Roth?

In dieser Woche haben wir Urlaub gehabt, so dass es sich anbot, den mit rund 5-6 Stunden angesetzten Bemusterungstermin in diese Woche zu legen.

Glücklicherweise hatten wir rechtzeitig daran gedacht, um einen Termin zu bitten und auch ein wenig Glück gehabt, dass in dieser Woche ein Platz im Kalender für uns frei war. Zu 10 Uhr wurden wir also in der Allee der Kosmonauten 32c, im schönen Berlin-Marzahn erwartet. Hier befindet sich nämlich das Hauptquartier der Bau-GmbH Roth, die wir bisher noch nicht besucht hatten, da die Außenstelle am Kaiserdamm für uns doch wesentlich günstiger gelegen ist.

Entsprechend früh stellten wir uns also den Wecker, frühstückten ausgiebig und fuhren bereits um 8:30 Uhr los, um ja nicht zu spät zu kommen. Den Osterferien sei dank, benötigten wir tatsächlich nur rund 45 Minuten, um nach Marzahn zu kommen. Erneut bestätigte sich für mich hier meine alte Wahrnehmung, dass alle Straßen in Marzahn, Allee der Kosmonauten, heißen.

Wo sonst kann man eine Straße entlangfahren und sowohl links, als auch recht in eine Straße mit dem selben Namen abbiegen? In Marzahn geht das!

Nur einem glücklichen Zufall verdankten wir, dass wir tatsächlich in den richtigen Teil der Allee der Kosmonauten abbogen, da wir von der Allee der Kosmonauten kommend, rechterhand eine Flagge mit dem Rothschen Logo aufblitzen sahen. Flugs noch den Blinker gesetzt und von der Allee der Kosmonauten auf den Parkplatz gefahren. Das war knapp, denn fast währen wir vorbeigefahren.

In diesem Gebäude befindet sich die Firmenzentrale der Bau-GmbH Roth, auch als. Roth Massivhaus bekannt.

Praktischerweise sind einige Stellplätze für Kunden der Bau-GmbH Roth reserviert. Da waren wir nun, jedoch 45 Minuten zu früh. Also erkundeten wir ein wenig die Umgebung und fanden uns dann, 15 Minuten vor der Zeit, am Empfang im ersten Obergeschoss, des im Plattenbauschick gehaltenen Bürogebäudes ein. Tatsächlich kann man der Roth Massivhaus nicht vorwerfen, dass sie Geld für den Unterhalt eines repräsentativen Prunkbaus zum Fenster herauswerfen würde.

Man bat uns in den Wartebereich, wo uns die uns betreuende Beraterin, Frau Börner kurze Zeit später abholte und uns in das zweite OG leitete. Entgegen der Aussenansicht, wirkten die Räumlichkeiten der Bau-Gmbh Roth sehr hell und einladend und scheinen vor nicht allzu langer Zeit renoviert worden zu sein.

Hilfreiches Instrument an unserem Arbeitsplatz für die nächsten Stunden, war ein großes Display, welches uns den geklonten Bildschirminhalt des Rechners unserer Beraterin darstellte. Hier konnten wir uns im Zweifel noch einmal Ausstattungsdetails im Foto ansehen, um eine Entscheidung treffen zu können.

Unser Arbeitsplatz für die nächsten 5 Stunden.

Nachdem uns, wie gewohnt Kaffee und Wasser angeboten wurden, ging es dann auch gleich los. Zuerst allerdings mit der Übergabe von Dokumenten.

Wir erhielten eine Broschüre mit Tipps zur Bedienung, Wartung und Pflege der Fenster unseres künftigen Domizils, Nutzungshinweise zu Bodeneinschubtreppen, sowie Hinweise zum richtigen Lüften und Heizen.

Dann erhielten wir noch eine Visitenkarte unseres Bauleiters, der in den kommenden Monaten der tragende Pfeiler unseres Bauvorhabens sein wird. Wie wir bereits in anderen Baublogs gelesen haben, ist ein kompetenter, engagierter, zuverlässiger und kommunikativer Bauleiter die halbe Miete für ein erfolgreiches Bauvorhaben. Wollen wir hoffen, dass unser Bauleiter all jene Tugenden in sich vereint.

Der Schlüssel zur Bauschließung

Für uns ganz überraschend, erhielten wir dann noch den Schlüssel zur Bauschließung unseres künftigen Hauses. Noch überraschender war allerdings, dass wir bei Verlust 1.650€ zu zahlen haben werden.

Zumindest unterschrieben wir ein Blatt mit eben dieser Vereinbarung. Erste Amtshandlung nach der Rückkehr von der Bemusterung war daher dann die Anbringung eines Bluetooth Trackers am Schlüssel. Wir haben zwar seit unseren Kindertagen keine Schlüssel mehr verloren, aber damit fühle ich mich jetzt einfach etwas besser.

Wenn wir ihn in Zukunft verlieren sollten, dann haben wir wenigstens eine Chance ihn wiederzufinden. Ich habe hier in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen mit Chipolo gemacht, von denen ich immer einen im Kleingeldfach meiner Geldbörse habe, die ich gerne mal irgendwo in der Wohnung verlege oder im Büro vergesse. Glücklicherweise hatte ich noch einen, sogar farblich passenden, Chipolo auf Halde liegen.

 

Unser Bauschlüssel mit Bluetooth Tracker von Chipolo.


Besuch vom Baubiologen

Kurz nach Empfang und Quittierung des kostbaren Bauschlüssels, klopfte es an der Tür und Herr Beierke, der Baubiologe der Bau-GmbH Roth, kam herein, stellte sich uns in persona vor und überreichte uns seine Visitenkarte.

Bisher kannten wir Herrn Beierke nur von einer Broschüre zu den Maßnahmen, die Roth Massivhaus trifft, um möglichst wenig Schadstoffe ins Haus einzubringen. Mit Fragen zur Baubiologie dürfen wir uns gerne an ihn wenden. Aufgrund dessen, dass wir eine KWL, also eine zentrale Be- und Entlüftungsanlage mit Wärmeenergierückgewinnung in unserem Haus planen, nutzte er die Gelegenheit uns eine neue Option vorzustellen, die man als Erweiterung zur KWL erwerben kann.

Diese soll, durch Einbringung von geringen Mengen Ozons und das Ionisieren der Raumluft dafür Sorge tragen, dass die Lüftung keimfrei bleibt. Bakterien und Viren in der Raumluft sollen dadurch maßgeblich verringert werden. Sicher eine spannende Sache, wenn man noch ein paar Tausender liegen hat, uns beschäftigte aber primär das 35-seitige Bemusterungsprotokoll, welches wir in den kommenden Stunden durcharbeiten wollten. Wir bedankten uns für den Hinweis und hefteten die Produktinfo zu den anderen Broschüren, die wir an diesem Tag bereits erhalten hatten.

Später führte uns Frau Börner das Wirkprinzip dann noch eindrucksvoll an einem Modellaufbau vor. Dennoch haben wir dem Impuls widerstehen können, diese Gerätschaft spontan zu kaufen.

Los geht es mit der Bemusterung

Nun ging es dann tatsächlich an die Abarbeitung der 23 Themen. Erste Punkte waren Statusaufnahmen zu Finanzierung und Versicherungen, sowie die Bekanntmachung unseres Baubetreuers, bzw. Bauherrenberaters. Dieser wird noch eine Vollmacht von uns benötigen, da er sonst auf der Baustelle nichts zu  melden haben wird.

Dann wurde uns die kostenpflichtige Unterstützung bei der Beantragung der Medienanschlüsse angeboten, die wir dankend ablehnten. Mit irgendwas müssen wir uns ja beschäftigen, während des Bauamt unseren Bauantrag prüft.

Weiter ging es über Angaben zum Grundstück und zur Entwässerung, zu Erdarbeiten und Gründung. Hier hatten wir ja bereits zur Entwurfsplanung die Vollausstattung, bestehend aus biegesteifer Bodenplatte mit kraftschlüssiger Anbindung an die Frostschürze, nebst zusätzlicher Verdichtung des Baugrundes und Anhebung des Gebäudes, kaufen müssen. Hier kann man der Bau-GmbH Roth allerdings keinen Vorwurf machen. Das Baugrundgutachten hatte aufgezeigt, dass diese Maßnahmen notwendig sein werden, um unsere Villa Lugana auf sicherem Fundament stehen zu lassen.

Die Themen Garage und Keller konnten wir sehr schnell abhaken, da wir beides nicht haben werden.

Schlecht vorbereitet waren wir bei der darauf folgenden Frage nach den Aufschlagrichtungen der Fenster und Türen. Natürlich hätten wir uns darüber bereits vorher Gedanken machen können, hatten wir aber nicht. Glücklicherweise ging uns die Entscheidungsfindung recht gut von der Hand, so dass ziemlich flott alle Fenster und Türen im Plan mit der gewünschten Richtung markiert werden konnten.

Wandaufbau, Raumhöhen und das Dach

Thema 8 kümmerte sich um Wandaufbau für Außenwände, tragende und nicht tragende Innenwände, sowie Deckenhöhen. Im Standard bietet Roth Außenwände und tragende Innenwände in Porenbeton mit 17,5 cm Stärke an. Nichttragende Innenwände werden in 11,5 cm Porenbeton ausgeführt. Um die Dämmung der Außenwände kümmert sich dann ein Wärmedämmverbundsystem (WDVS). Wer darauf gerne verzichten möchte, kann gegen Aufpreis auch auf das WDVS bleiben lassen und seine Außenwände komplett aus Porenbeton in entsprechender Stärke erstellen.

Wegen unserer KWL haben wir eine Rohbauerhöhung für das Obergeschoss gekauft, da die notwendigen Lüftungsrohre den Bodenaufbau erhöhen und damit die Nettoraumhöhe verringern. Mit der Rohbauerhöhung um 12 cm haben wir dieses Manko dann ausgeglichen. Im Standard haben die Geschosse eine Rohbauhöhe von 2,75m, was einer finalen Raumhöhe von ca. 2,57m entspricht.

Bei Thema 9 kamen wir dann zur ersten Aufpreisposition. Die Revisionsklappen des Schornsteins wollten wir lieber in weiß, als verzinkt haben. Da wir den Unterdruckwächter für den sicheren Betrieb unseres Kaminofens von unserem Kaminbauer erhalten werden, konnten wir an dieser Stelle das Angebot der Bau-GmbH Roth ausschlagen, diesen von ihr zu erwerben.

Hier sieht man unseren späteren Schornstein. Links die verzinkten und rechts die weißen Revisionsklappen.

Einen anderen Punkt hatten wir allerdings nicht auf dem Radar gehabt. Laut BLB (Bauleistungsbeschreibung) gehört zum Schornstein ein Sicherheitstrittrost für den Schornsteinfeger, damit dieser auch sicher aufs Dach kommt. Dummerweise ist der Schornstein nicht dort vorgesehen, wo das Dachausstiegfenster sein wird, so dass wir noch zwei Trittstufen und einen weiteren Sicherheitstrittrost vorsehen mussten. Sollte der Bezirksschornsteinfegermeister darauf verzichten können, könnten wir so rund 300€ sparen.

Wo wir gerade auf dem Dach sind. Für rund 700€ haben wir uns gegen engobierte Dachziegel und für Protegon Dachsteine entschieden. Diese sollen laut Hersteller Braas einige Vorteile mit sich bringen. Neben einem dreimal höheren Reflektionsvermögen für Infrarotlicht, soll sich das Dach weniger stark aufheizen. Durch die besondere Oberflächenbehandlung sollen die Dachsteine weniger Halt für Algen und Moos bieten und damit länger gut aussehen. Zuletzt sind Dachsteine wesentlich robuster als Ziegel, was der generellen Haltbarkeit dienlich sein sollte.

Die zur Auswahl stehenden Elemente zur Dacheindeckung. In der ersten und zweiten, mittleren Reihe, die im Standard enthaltenen engobierten Dachziegel.

Dann mussten wir uns Gedanken darüber machen, ob wir gerne Schneefanggitter auf dem Dach haben möchten.

Schneefanggitter sollen wohl seit 2014, zumindest über dem Eingangsbereich gesetzlich vorgeschrieben sein. Wo genau das geschrieben steht konnte uns aber auch unsere sehr gut informierte Frau Börner nicht erklären. Mit den Schneefanggittern  soll sichergestellt werden, dass niemand von Schnee erschlagen wird, der vom Dach rutscht.

Auch wenn es in Berlin und Umland in den letzten Jahren nicht sonderlich viel geschneit hat, hielten wir es für eine gute Idee für 200€ in 3m Schneefanggitter über dem Eingang zu investieren. Besser man hat es, als man hätte es lieber gehabt, dachten wir uns.

Türen und Fenster

Nun, nach rund zweieinhalb Stunden, war es an der Zeit sich um Eingangstür, Innentüren und Fenster zu kümmern. Bereits einige Wochen vor dem eigentlichen Bemusterungstermin hatten wir Kataloge mit Haustüren zugesandt bekommen und hieraus unsere Favoriten gewählt.

Da wir keine weiße Eingangstür haben wollten, hatten wir schon von Anfang an eine einseitige Folierung der Haustür für knapp 600€ in den Hausvertrag mit eingepreist. Wie sich nun bei der Bemusterung herausstellte war man damit dann aber nicht völlig ohne weitere Mehrkosten dabei. Für die von uns gewünschte Farbe wurden nochmal 800€ fällig. Bei einigen unserer Haustürfavoriten wäre es noch teurer geworden, da diese dann nicht mehr foliert hätten werden können. Stattdessen wäre es dann eine Aluminiumhaustür geworden, was nochmal vierstellig aufpreispflichtig geworden wäre. Das ist leider nicht sonderlich transparent für den Kunden.

Im Hauspreis inbegriffen sind auch verschiedene Stoßgriffe, die im Set mit Außenrosette und Türgriff der Haustür zu wählen sind. Die von uns bevorzugte Variante des Stoßgriffs hätte leider eine für uns unansehnliche Türklinke mit sich gebracht.  Aus diesem Grund entschieden wir uns dann kurzerhand für einen anderen Stoßgriff.

Auf den beiden Drehständern finden sich die verfügbaren Stoßgriff, Rosetten und Türklinkensets. Rechts die zur Verfügung stehenden Glasvarianten für das Seitenteil der Eingangstür.

Weitere Aufpreispositionen hätten besondere Glasvarianten des Seitenteils der Eingangstür werden können. Zwar hat die Bau-Gmbh Roth hier einige Varianten in der Bemusterung, die kostenfrei hätten gewählt werden können. Leider sagten uns diese aber nicht zu, so dass wir dem Eingang dann den letzten Schliff mittels Folierung der Scheibe des Seitenteils geben werden.

Ein wichtiger Aspekt ist die Aufwertung der Schließtechnik von Eingangstür und Fenstern. Hier entschieden wir uns für eine deutliche Aufwertung. Den Standard, kann man unserer Meinung nach nicht als angemessen betrachten, es sei denn man hat Tag und Nacht Wachschutz ums Haus patrouillieren.

Hierfür kam dann nochmals ein vierstelliger Betrag auf den Hauspreis obendrauf. Allerdings kam das für uns nicht überraschend, da wir diesen Teil der Bauleistungsbeschreibung sehr aufmerksam gelesen hatten.

Überrascht waren wir von der Wertigkeit der optional angebotenen Insektenschutzspannrahmen und Insektenschutztüren. In unserer Mietwohnung haben wir uns vor einigen Jahren eine sehr hochwertige Insektenschutztür einbauen lassen. Die Spannrahmen von Roth machen einen ähnlich guten Eindruck und sind überdies günstiger als das was uns damals von einem Fachbetrieb abgeknöpft wurde. Wir votierten für zwei Spannrahmen und eine Insektenschutztür.

Rollläden und Fensterbänke

Im Bereich Sprossen in den Fenstern und bei den Rolläden gab es für uns keine Veränderungen. Zum Start des Projektes hätten wir zwar gerne einseitig anthrazit folierte Fensterrahmen und Flügel gehabt, diese dann aber aufgrund des üppigen Aufpreises wieder aus dem Projekt genommen. In der Bemusterung stellte sich dann noch heraus, dass die Kunststoffrolläden auch nur in weiß, hellgrau oder beige hätten angeboten werden können. Das wäre dann spätestens der Zeitpunkt gewesen, an dem wir die folierten Fenster gestrichen hätten.

Hier könnte Bau-GmbH Roth sicher den einen oder anderen Euro mehr verdienen, wenn Preis/Leistung für die Folierung näher an dem des Mitbewerbs läge und auch farblich passende Rollladen angeboten werden könnten.

Anders bei den Fensterbänken für innen und aussen. Im Standard enthalten sind Innenfensterbänke aus Agglo-Marmor und Außenfensterbänke aus Granit. Besteht man nicht auf schwarzen Außenfensterbänken kann man im Standard eine gute Variante ohne weitere Kosten finden.

Aus diesen Fensterbänken darf man wählen. Erstaunlich viele Varianten stehen ohne Aufpreis zur Wahl.

Eine Überraschung stellte sich dann noch in Form einer notwendigen Erweiterung unserer Rolladenanlage dar. Die neue brandenburgische Bauordnung aus dem Jahr 2016 beschert uns ja bereits drei Fluchtwege und entsprechende Fensterbreiten bei ebendiesen. Da ist es nur logisch, dass im Falle eines Falles diese Fluchtwege auch nutzbar sein müssten.

Hat man nun aber elektrische Rolläden für diese Fluchtwege vorgesehen, könnte man im Falle eines Stromausfalles diese Wege nicht mehr nutzen. Also müssen für jeden Rolladen bewehrten Fluchtweg, Notdrehkurbeln zu je rund 300€ her.

Treppe und Innentüren

Auch bereits in der kleinen Musteraustellung am Kaiserdamm hatten wir uns für einen alternativen Farbton der Buchenholztreppe entschieden. Buche Natur ist uns entschieden zu 90er!

Ebenfalls entschieden wir uns für Edelstahlsprossen. Distanzhülsen und Tragbolzen in Edelstahl hätten extra gekostet, sprangen uns bei der Bemusterung aber so wenig ins Auge, dass wir es beim Standard Holz bzw. Stahl, eloxiert beließen.

Neben der kleinen Mustertreppe finden sich auf der rechten Seite die zur Verfügung stehen Holzmuster.

Natürlich ist man nicht auf diese Treppenvariante festgelegt. Statt offener Treppenstufen kann man auch geschlossene Setzstufen wählen. Bei entsprechenden Ambitionen und dem passenden Budget baut Roth Massivhaus allerdings auch Glas oder Betontreppen ein.

Leider ware die Bemusterung der Innentüren etwas eingeschränkt, da die entsprechenden Mustertüren noch nicht ausgepackt und im entsprechenden Schrank untergebracht waren. Glücklicherweise konnte uns unsere Ansprechpartnerin anhand der in den einzelnen Räumen verbauten Innentüren bei der Entscheidungsfindung unterstützen.

Neben einfachen, glatten Holztüren mit Röhrenspaneinlage bietet Roth im Standard auch verspieltere Varianten mit Streben an. Gegen Aufpreis sind auch Stilzargen, Glaseinsätze oder Glastüren möglich.

Auch bei den Beschlägen hat man eine breite Auswahl, bei der wir zügig eine für uns passende und im Hauspreis inkludierte Variante gefunden haben.

Sanitär

In mehreren Musterbädern sind sämtliche gemäß Bauleistungsbeschreibung verkauften Sanitärelemente zu finden. Natürlich finden sich hier keine Extravaganzen, wohl aber amtliche Armaturen und Sanitärkeramiken.

Hier eines der unserer Ansicht nach gelungeneren Musterbäder

Zügig hatten wir uns auf Armaturen, Waschtische und Toilettenbecken geeinigt. Sollte der ausführende Sanitärbetrieb uns später tollere Elemente anbieten können, haben wir die Möglichkeit dann noch immer eine Änderung vorzunehmen. Hierfür wird dann einfach der bereits gekaufte Artikel vom Sanitärbetrieb gutgeschrieben und mit dem tolleren und sicher auch teureren verrechnet.

Negativ fiel uns das von uns für die Dusche als Sonderausstattung erworbene Bodenelement Wedi Fundo mit Mitteleinlauf auf, welches wir in einem der Musterbäder sehen konnten. Unserer Meinung nach sieht eine Dusche mit einem solchen Bodeneinlauf wie Badeanstalt aus, so dass wir dieses Board strichen und uns für einen Gefälleestrich mit Duschrinne entschieden. Die Mehrkosten von 160€ gegenüber dem Saniboard sind für uns gut investiertes Geld.

Hier gut zu sehen der Mitteleinlauf des Saniboards. So möchten wir das bitte nicht haben.


Heizung, Lüftung und weiteres

Nun ging es mit einem kurzen Umweg über die Musterheizungen zurück an den Bemusterungsarbeitsplatz.

Links zu sehen unsere spätere Belüftungsanlage (KWL), rechts die Inneneinheit unserer Luft-Wasser-Wärmepumpe mit integriertem Warmwasserspeicher.

Bereits einige Tage vorher hatten wir Frau Börner darum gebeten uns einen sogenannten Sommerbypass für die KWL anzubieten. In den vergangenen Wochen hatte ich vermehrt darüber gelesen, dass der im Winter sehr hilfreiche und energiesparende Wärmetauscher in der Belüftungsanlage dafür sorgt, dass man die Bude nicht kühl bekommt. Der Sommerbypass soll dafür Sorge tragen, dass die Lüftungsanlage  in den kühlen Nachtstunden des Sommers warme Inneluft abführt und kühle Außenluft ins Haus transportiert.

Zwar lassen sich mit Wärmepumpen, Räume auch kühlen, doch kalte Füße hat kaum jemand gerne. Außerdem verursacht diese Kühlungsmethode recht hohe Energiekosten, wenn man nicht über eine Erdwärmepumpe verfügt.

Anhand des Grundrisses besprachen wir zusammen mir Frau Börner die Lage der Ausströmöffnungen der Lüftungsanlage. Zu unserer Verwunderung befinden sich diese auch im EG im Fußboden. Bisher hatten wir erwartet, dass diese in der Decke des EG und im Boden des OG zu finden sein würden. Tatsächlich befindet sich nur die Absaugung in Bad, WC und Küche in der Decke. Die Position der Ausströmungsöffnungen im EG mussten wir verändern, da wir am vorgesehenen Installationsort voraussichtlich Vitrinen zu stehen haben werden. Als positiv und recht wertig empfanden wir die optische und haptische Anmutung der Ausströmgitter aus Aluminium.

Erneut stimmten wir ab im Badezimmer einen Handtuchheizkörper mit Elektroheizpatrone für ca. 300€ haben zu wollen. Im Standard hätten wir einen an die Fußbodenheizung angebundenen Heizkörper gehabt. Bei einer Vorlauftemperatur im Heizkreislauf von rund 35 Grad kann man dann allerdings seine Handtücher bis zum Sankt Nimmerleinstag auf dem Heizkörper liegen lassen, um sie zu trocknen. Dank Loxone und darüber schaltbarer Steckdose werden uns die Stromkosten hierfür dann sicher nicht in den Ruin stürzen und die Handtücher sicher etwas fixer trocknen.

Nun musste noch die Position des Außenwasserhahns bestimmt und ein Wasserzähler für eben jenen dazugekauft werden. Mal sehen ob sich die 215€ hierfür durch die Einsparung von Abwassergebühren wieder hereinholen lassen.

Zu guter Letzt stimmten wir noch den Umfang des eventuell zusätzlich durch Bau-GmbH Roth unterzubeauftragenden Innenausbaus ab.

Letzte Unterschriften

Da wir während der Abarbeitung der 35 Seiten des Protokolls direkt jede einzelne Seite mit unseren Initialen paraphierten, fehlten zum Schluss nur noch Unterschriften auf den Plänen und der letzten Seite des Bemusterungsprotokolls.

Nach etwas über fünf Stunden, die nur durch kurze Ausflüge in die Keramikabteilung unterbrochen wurden, hatte wir es geschafft. Unsere Bearbeiterin, Frau Börner stellte die Zusendung des resultierenden Nachtragsangebotes noch vor Ostern in Aussicht. Tatsächlich schaffte sie es noch am Gründonnerstag, ganz wie angesagt.

Anschließend waren wir dann ganz schön platt, verließen aber zufrieden und guter Dinge die Allee der Kosmonauten.

Fazit

Final lässt sich sagen, dass die von unserem Vertriebsmitarbeiter Herrn Friedrich, in das initiale Angebot eingearbeitete Bemusterungspauschale Gold wert war. Zwar liegen wir nach Annahme des letzten Nachtragsangebotes beim doppelten Betrag der Pauschale, das ist allerdings auf die aufwendigeren Gründungsarbeiten zurückzuführen. Tatsächlich half uns aber auch die Streichung einiger Details, die tatsächlich gar nicht nötig waren, bzw. die wir nicht mehr haben wollten, dann nicht vollends aus dem Budget zu laufen.

Helfende Hand hierbei war Frau Börner, die sämtliche Positionen fand, die irgendwo zwischen erstem Gespräch und Bemusterung obsolet geworden waren und sich dennoch in den Angeboten fanden.

Bereits zur Entwurfsplanung lernten wir Frau Börner als überaus freundliche, zugewandte und informierte Ansprechpartnerin kennen, die Ihre Zusagen stets einhielt. Trotz der sicher sportlichen Arbeitslast, die sie zu schultern hatte, gewannen wir nie den Eindruck von ihr vernachlässigt oder gehetzt  zu werden. Ob von Angesicht zu Angesicht, per E-Mail oder am Telefon, Frau Börner war immer gleichbleibend freundlich und vermittelte stets den Eindruck interessiert an unseren Fragen, Nöten und Wünschen zu sein. Auch schlechte Nachrichten, die sie uns gleich zu Anfang im Februar, wegen der bei uns aufwendigeren Bodenplatte beibringen musste, wusste sie gekonnt zu vermitteln.

Auf diesem Wege möchten wir uns herzlich bei Frau Börner bedanken.

Mit der Unterzeichnung des Nachtragsangebotes gibt uns Frau Börner nun in die Hände unseres Bauleiters, der uns hoffentlich ähnlich gut betreuen wird. Bisher hatten wir mit unseren Ansprechpartnern bei Roth ja ausgesprochenes Glück. Gegen eine Fortführung dieser Situation hätten wir nichts einzuwenden.

Tipps

Es ist wichtige sich einen ordentlichen zusätzlichen Puffer für die Bemusterung zurückzulegen. 5.000€ sollten es im Minimum sein. Außerdem sollte man sich gewahr sein, dass die Bauleistungsbeschreibung von Roth Massivhaus im Bereich Fliesen nicht besonders großzügig gestaltet ist. 30€ je Quadratmeter hört sich nicht so verkehrt an, doch sollte man nicht vergessen, dass es selten bei den kleinen Formaten bleibt. Größere Formte verlangen nach einem größeren Budget.

Hierfür ist es sinnvoll einen weitern, üppigen Puffer bei der Planung mit einzurechnen, um sich später nicht mit Omas Fliesen im Format 15×15 zufriedengeben zu müssen. Details zu diesem Thema folgen bei Gelegenheit, denn in diesem Punkt ist die Standardleistung der Bau-GmbH mehr als dürftig. Die Bemusterung der Fliesen findet allerdings nicht in den Räumen von Roth Massivhaus statt, sondern bei den Lieferanten des bauausführenden Fliesenverlegebetriebes.

Ebenso sollte man einen guten Puffer für die Bemusterung der Elektroanlage mit einplanen. Diese führt man dann beim bauausführenden Elektrobetrieb durch. Selbst ohne Smarthomeambitionen kann man hier auf jeden Fall noch einige Tausender für zusätzliche Steckdosen, strukturierte Verkabelung (Netzwerkleitung), Koaxkabel fürs Fernsehen und Beleuchtung gut gebrauchen. Im Gegensatz zu den im Hauspreis enthaltenen Fliesenarbeiten kann man jedoch mit dem Elektropaket durchaus auskommen, wenn man genügsam ist und nicht an jeder Ecke eine Steck- und Netzwerkdose haben möchte.

Kritik

Manche Ausstattungsmerkmale sind so kostenintensiv, dass man den Eindruck gewinnen muss, dass Bau-GmbH Roth diese nicht verkaufen möchte. Besonders hervorzuheben sind die einseitig folierten Fenster, die hier rund das Doppelte von dem Kosten, was der Wettbewerb aufruft.

Etwas antiquiert wirkt außerdem für mich eine Bauschließanlage, bei der der Verlust eines Schlüssels solch hohe Kosten verursacht. Hier scheint mir die Verwendung eines Transponder basierenden Systems doch um einiges sinnvoller. Anbieter wie SimonsVoss bieten für die Hälfte dieses Betrages, professionelle, erprobte und sichere Systeme mit einem batteriebetriebenen, elektronischen Schließzylinder und einem Haufen Transponder an. Im Verlustfall können Transponder einfach ausprogrammiert werden. Ein Ersatztransponder schlüge mit rund 20€, inklusive Programmierung durch einen Dienstleister vielleicht 50€ zu Buche.

Darüber hinaus bringen die Schließzylinder sogar Protokollierung und Zeitsteuerung mit. Damit weiß man im Bedarfsfall, welcher Transponder wann genutzt wurde oder wann welcher Transponder welches Schloss öffnen darf. Ein Bauleiter müsste dann z.B. nur einen Transponder und nicht ein Schlüsselbund mit sich herumschleppen.

Aber das sind nur Gedanken eines Laien am Bau, der 1.650€ für den Verlust eines Schlüssels als ziemlich extrem empfindet.

 

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