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Rohbauabnahme des Schornsteins und Spaß mit dem Unterdruckwächter

Antennendurchgangsziegel

Hier sieht man den Antennendurchgangsziegel (165€), über den wir später einen Sat-Spiegel aufs Dach bekommen,

Unser Wunsch einen Kaminofen im Haus zu haben, hat uns schon öfter vor Herausforderungen gestellt und für Mehrkosten gesorgt. Nun wurde die Rohbauabnahme des Schornsteins durchgeführt und erneut wurde es  etwas verzwickt.

Rohbauabnahme des Schornsteins vom bBSF

bBSF, was’n das?

Das ist die offizielle Abkürzung für den bevollmächtigten Bezirksschornsteinfeger. Und eben der war vor drei Wochen in unserem Rohbau und hat sich unseren Schornstein angesehen. Ohne den Segen des bBSF geht mal so gar nichts in Sachen Verfeuerung irgendwelcher Brennstoffe im Einfamilienhaus. Also handelte es sich dabei um einen wichtigen Termin, auch wenn unsere Anwesenheit dabei nicht von Nöten war.

Es genügte, dass wir die Rechnung in Höhe von 82,35€ zahlten und das aus der Abnahme resultierende Protokoll mit 9 zu erledigenden Punkten an die entsprechenden Stellen weiterleiteten.

Folgendes fordert unser bBSF:

1. Eine Zulassungserklärung des erworbenen Kamins und der Abgaseinrichtung (aka. Schornstein),  eine Wärmebedarfsberechnung und eine Fachunternehmererklärung für unsere Wärmepumpe.

Check: Die bekommen wir von Bau-GmbH Roth bzw. unserem Kaminbauer.

 

2. Der Hinweis, dass wir dafür Sorge tragen, dass der Kaminofen Zuluft bekommt und keine unzulässigen Unterdrücke entstehen, also der Nachweis, dass wir einen Unterdruckwächter haben.

Check: Der teuerste Punkt und der, der uns am meisten Stress gemacht hat, Unser Schornstein hat eine integrierte Verbrennungsluftzufuhr, so dass unser Kamin auch Verbrennungsluft zur Verfügung haben wird. Außerdem haben wir für rund 1.000€ zzgl. elektrischem Anschluss einen Unterdruckwächter LEDA LUC2 erworben, der uns notfalls die Lüftungsanlage stilllegt, sollte ein unzulässiger Unterdruck entstehen.

 

3. Der Hinweis, dass das Kondenswassers im Schornstein abgeleitet werden muss. Bei vielen Schornsteine sind hierfür Beutel oder Kanister unter dem Zuluftschacht vorgesehen. Teils werden auch KG-Rohre durch die Bodenplatte vom Schornstein ins Erdreich geführt.

Check: Unser Schornstein: Schiedel Absolut, hat einen Kondenswasserbeutel, der Kondenswasser auffängt und von Zeit zu Zeit geleert werden muss. Von einem Kondenswasserablauf über die Bodenplatte, wurde uns wegen der Entstehung einer Wärmebrücke abgeraten.

 

4. Sicherstellung der Verkehrswege und Arbeitsschutzeinrichtungen für den Schornsteinfeger auf dem Dach.

Check: Das Sicherheitstrittrost am Schornstein für den bBSF war im Kaufpreis unseres Schornsteins bei Bau-GmbH Roth enthalten. Zusätzlich angenommene Stufen und ein weiterer Trittrost, die wir bei der Bemusterung angeboten bekamen (für 300€), werden nun wohl nicht nötig sein.

 

5. Hinweise zur Hinterlüftung der Verkleidung des Schornsteinkopfes, wenn diese großflächig ausgeführt wird.

wahrscheinlich Check: Es ollte alles nach Einbauvorschrift ausgeführt worden sein, wenn nicht, geht der Schwarze Peter an Bau-GmbH Roth, wovon bisher nicht auszugehen ist.

 

6 und 7. Anmerkungen zum Fußbodenbelag am Kamin und dem RV (Schornsteinreinigungsverschluss, war klar, oder?), der mindestens 50cm tief und beidseitig 20cm breit und feuerfest ausgeführt sein muss oder mit feuerfestem Material geschützt zu werden hat.

Check: Das komplette Erdgeschoss wird bei uns mit gefliest sein und ist damit per Definition feuerfest.

 

8. und 9. waren dann tatsächlich Anmerkungen zur Bauausführung, an denen der bBSF etwas auszusetzen hatte.

Check: Unser Bauleiter konnte dem bBSF nachweisen, dass die Bauausführung gemäß der Einbauvorschriften des Herstellers und geltender Normen erfolgte.

Der bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger sollte also zufrieden sein, wenn er dann zur Endabnahme zur Freigabe der Feuerstätte schreitet. So wir denn auch unseren Unterdruckwächter ordnungsgemäß verbaut bekommen.

Genau hier lauerte aber wieder einmal der Teufel im Detail.

Drei Leitungen für den Unterdruckwächter

Unsere Unterdruckschutzabschalteinrichtung (USA), auch Unterdruckwächter genannt besteht aus zwei Teilen und benötigt für seine Funktion drei Leitungen.

Eine Steuerleitung, die die USA über die Elektroverteilung mit der KWL verbindet und im Fehlerfall dafür sorgt, dass letztere ausgeschaltet wird.
Hier hatten wir uns von unserem Elektriker gewünscht, dass diese möglichst in der Nähe der Taster für Licht und Verschattung landen würde, um außerhalb unseres Sichtbereiches zu sein, wenn wir in den Kamin oder die Glotze sehen.

Ebenso wichtig sind aber zwei weitere Leitungen, die direkt in das Rauchrohr am Schornstein gehen und an die Steuereinheit angeschlossen werden müssen. Diese bestehen aus einem Temperaturfühler und um einen dünnen Schlauch. Über diesen wird der Druck im Rauchrohr gemessen.

Meldet später der Temperaturfühler, dass die Temperatur im Rauchrohr hoch ist (ein Feuer brennt) und der Unterdruckwächter erkennt einen unzulässigen Unterdruck (Bestimmte Differenz aus dem über den Druckschlauch gemessenen Druck im Rauchrohr und dem Druck des Aufstellraumes), schaltet das in der Verteilung verbaute Relais, unsere KWL ab. Soweit so gut.

Links das dann im Wohnbereich sitzende Bedienteil mit Display und rechts das in der Verteilung sitzende Relais, das die KWL bei Unterdruck abschaltet.

Nur folgt daraus, dass alle drei Leitungen zum kleinen Gerät in der Wand geführt werden müssen.

Unsere Wunschvorstellung das Display der LEDA LUC in der Nähe der Taster für Licht und Verschattung unterzubringen wäre bzgl. der Steuerleitung kein Problem gewesen. Wohl aber für Druckschlauch und Temperatursensor.

Gefahr für die Statik

Da es sich bei der betroffenen Wand um eine tragende handelt, lassen sich Druckschlauch und Temperaturfühler nicht mal eben in einem Schlitz über die gesamte Wand führen. Das würde wohl die Statik gefährden. Und das möchte NIEMAND! Am allerwenigsten wir, denn mit Rohbaustützen lebt es sich sicher weniger schön.

Dementsprechend verweigerte unser Elektriker die Ausführung. Was sich im ersten Moment gemein anhört, ist natürlich völlig in unserem Interesse. Aber die Bauherrschaft hat ja nicht im Kopf, dass es doof sein könnte eine tragende Wand über einige Meter in der Horizontalen aufzuschlitzen, um ein 25er Leerrohr einzuführen.

Der Vorschlag unseres Heizungsbauers, beide Leitungen vom Rauchrohr nach unten zum Boden, im Estrich dann zur gewünschten Position und senkrecht nach oben zu führen erhielt eine Absage unseres Bauleiters.

Sackbildung, nicht mit uns!

Durch die sogenannte Sackbildung könnte sich Kondenswasser im Schlauch sammeln, was dazu führen würde, dass die KWL ständig deaktiviert wäre weil keine Druckmessung mehr stattfinden könnte. Das will ja auch niemand.

Also wurde folgender Plan geschmiedet, um Druckschlauch und Temperaturfühler überhaupt einigermaßen optisch ansprechend zu verbauen.

Plan B

Der Schornstein hat von den Putzern nun auf der Seite des Rauchrohrs eine besonders dicke Putzschicht bekommen, in die ein 25er Leerrohr eingelegt werden kann, ohne dass der Schornstein selbst in Mitleidenschaft gezogen wird. Das darf nämlich auch nicht sein. In diesem Leerrohr werden dann die beiden Messleitungen bis einige Meter vom Kaminofen entfernt und ohne einen Sack zu bilden, zum Unterdruckwächter geführt.

Zwar landet der Unterdruckwächter damit nicht außerhalb unseres Sichtfeldes, aber wenigstens sollte so eine einwandfreie Funktion sichergestellt sein und die Leitungen am Schornstein können unauffälliger versteckt werden.

 

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