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Vorbereitungen für das Richtfest

Richtkranz

Da hängt er unser Richtkranz, den wir von Nachbarn bekamen.

Vergangene Woche durften wir nun auch endlich unser Richtfest feiern, wobei das Wort: endlich hier eigentlich fehl am Platz ist. Schließlich waren wir eine Woche früher dran, als erwartet. Nicht desto trotz waren die Vorbereitungen für das Richtfest lange vorher angelaufen.

Vorbereitungen für das Richtfest

Während ich mich primär darum sorgte, woher wir denn einen amtlichen Richtkranz bekämen und wie wir an Kaffee kommen, war die Dame des Hauses mit den eigentlich wirklich wichtigen Dingen beschäftigt. Zum Glück, denn sonst wäre es wohl eine Stehparty mit Kaffee und Richtkranz geworden.

So kamen wir an Sitzgelegenheiten, ein Zelt, einen Wärmespender, sowie Speisen und Getränke zum Richtfest.

Partyzelt, Bierzeltgarnituren und Feuerschale

Da wir weder Partyzelt noch Bierzeltgarnituren besitzen und auch nicht vorhatten diese zu kaufen, musste das Equipment geliehen werden. Hierzu gibt es im Großraum Berlin diverse Anbieter, die sich darauf spezialisiert haben die passende Ausrüstung zu verleihen, zu liefern und auch abzuholen.

Unsere Wahl fiel auf den Partyverleih Stieler (aka. Partyverleih-Berlin.de). Von dort erhielten wir für unter 150€ drei Bierzeltgarnituren bestehend aus je zwei Bänken mit breiten Tischen, ein 3 x 6 Meter Partyzelt (ohne Aufbau), eine Feuerschale mit viel zu wenig Holz (war absehbar) samt Lieferung und Abholung.

Partyzelt, Bierzeltgarnituren und Feuerschale kamen vom Partyverleih-Berlin.de

Während die Buchung der ganzen Angelegenheit via Internet ganz gut lief, klappte es mit der Terminierung nicht ganz so gut. Telefonische Absprachen wurden nicht wie vereinbart, direkt noch einmal per E-Mail quittiert und folgerichtig auch nicht eingehalten.

Gewünscht hatten wir uns die Anlieferung nämlich ab 11 Uhr und  deshalb auch schon besonders früh gebucht, da eben jenes als Voraussetzung für die Lieferung zum Wunschzeitpunkt genannt wurde. Den genauen Zeitraum sollten wir einen Tag vorher per E-Mail erfahren. Diese E-Mail kam auch, allerdings mit einem Anlieferungszeitraum von 9 bis 11 Uhr statt ab 11 Uhr.

Also hieß es für uns ab 9 Uhr auf der Baustelle zu sein. Leider klappte es dann mit der Anlieferung nicht ganz so pünktlich. Natürlich hatten die Damen und Herren meinen Beitrag zum Finden des Rousseau Park nicht gelesen, aber sehr wohl die entsprechenden Hinweise separat erhalten.

Letztlich schafften sie es jedoch, allerdings erst gegen 11:30 Uhr womit die Wunschzeitpunkt zur Lieferung dann doch eingehalten wurde. Nur dass wir zweieinhalb Stunden sinnlos herumstehen mussten. Wir fanden allerdings noch ausreichend Beschäftigung, so dass wir keinen Groll hegten.

Der Aufbau des Zeltes war ein Kinderspiel. Zwei Hände allein sind aber definitiv zu wenig, weswegen man besser ein oder zwei fleißige Helfer hat. Zum Glück hatten wir spontan tatkräftige Hilfe durch einen lieben Nachbarn.

Insgesamt war die Ware gut in Schuss und sein Geld wert, wenn man bedenkt, dass wir sie insgesamt drei Tage hätten nutzen dürfen. Insbesondere die Feuerschale sicherte uns ein langes Richtfest, da es ab 19 Uhr empfindlich kühl wurde. Eine Packung Holz war aber definitiv zu wenig, um die Feuerschale einen Abend lang in Betrieb zu halten. Glücklicherweise wussten wir uns zu helfen.

Die Abholung der geliehenen Ausrüstung am Folgetag klappte besser. Allerdings benötigte auch der Fahrer auf der Abholtour eine telefonische Einweisung, wie er denn den Rousseau Park finden könne.

Essen für das Richtfest

Zuerst hatten wir geplant den Grill anzuwerfen und darauf Würstchen und andere tierische Produkte zu verkohlen. Dank der Einladung von Nachbarn, auf deren Richtfest vor einigen Wochen, machten wir Bekanntschaft mit dem Ahrensdorfer Backschwein.

Nichts für Personen, die aufgrund ihrer ethischen oder religiösen Einstellung auf den Genuss von Fleisch oder speziell Schweinefleisch verzichten.

Wer nicht erkennen möchte, dass das Fleisch vorher auch wirklich ein Tier war, sollte auch eher zur Bratwurst greifen.

Unsere Gäste hatten zum Glück keine Probleme damit und waren ebenso begeistert wie wir zuvor.

Wie der Name schon sagt, bestellt man dieses Backschwein nicht bei einem Metzger, sondern in einer Bäckerei. Namentlich der Bäckerei Paul in Ahrensdorf.

Zum Backschwein wird Sauerkraut empfohlen, welches wir aber wegließen und stattdessen ein Wagenrad (ein Haufen zusammenhängende Körnerbrötchen) welches man gleich zum Backschwein dazukaufen kann, sowie Kartoffel und Nudelsalat reichten. Außerdem gab es noch hausgemachte Bouletten á la Bauherrin.

Pünktlich zu 16 Uhr durften wir das Schwein in eine Feuerwehrdecke gehüllt in Empfang nehmen. Für Decke und Pfanne wurden 50€ Kaution fällig.

Wichtiges Accessoire für die Abholung sind dicke Backhandschuhe, da man sonst schmerzhafte Bekanntschaft mit dem knapp 200 Grad warmen Blech der Pfanne macht.

Das Backschwein aus Ahrensdorf schlug mit rund 11€ je Kilo zu Buche. Unsere Rechnung mit 300g Fleisch pro Gast ging nicht ganz auf, was wohl auch daran gelegen haben mag, dass das Backschwein sehr regen Zuspruch genoss.

Allerdings freute mich persönlich, dass das kleine Schweinchen nicht umsonst ermordet worden war, da es ratzekahl aufgegessen wurde.

Das Ahrensdorfer Backschwein. Vor lauter Begeisterung kam nur ein verwackeltes Bild dabei heraus. Dass es ein Schwein war/ist kann man aber dennoch erkennen.

Insgesamt war es eine sehr gute Entscheidung, dass wir uns gegen den Grill entschieden haben, da ich sonst hätte am Grill stehen müssen und noch weniger Zeit für unsere Gäste gehabt hätte. Wer als Bauherrschaft keinen Grillbeauftragten abstellen kann, sollte meiner Ansicht nach darauf verzichten beim Richtfest zu grillen.

Ebenfalls aus dem Ofen, diesmal aber von meiner Schwiegermutter, kamen zwei Bleche Kuchen. Neben einem Spitzen-Streuselkuchen gab es Donauwellen, so dass sowohl die trockene als auch die cremige Fraktion bedient werden konnte.

Getränke für das Richtfest

Hier haben wir uns auf die bewährte Kombination aus Softdrinks, Wasser und Bier verlassen. Der Einfachheit halber wählten wir für die Softdrinks Dosen.

Zum Kuchen gab es noch Kaffee, den wir vor Ort (ohne Kaffeemaß) brauten. Da ich der Braumeister war und möglichst nach dem Prinzip handle:

Lieber ein bisschen mehr, aber dafür wat jutet!

hätte der Kaffee auch Tote zum Leben erweckt, wie mir einige Gäste mitteilten. Für irgendwas muss die Zeit beim Bund ja gut gewesen sein 😊.

Im Schnitt lag der Getränkebedarf bei unserem Richtfest bei 1 Liter antialkoholischer Getränke und 1 Liter Bier je Person.

Insbesondere die Zimmerleute haben hier jedoch den Schnitt beim Bier maßgeblich durch Verzicht auf Softdrinks verschoben 😊.

Damit das Haus auch ordentlich geweiht werden konnte, musste natürlich auch Hochprozentiges vor Ort sein. Da wir wussten, dass fast alle mit dem KfZ anreisen würden, haben wir die Menge harter Alkoholika stark begrenzt. Die klassisch zum Richtfest gereichten Blaumacher: Korn und Aquavit schienen uns zu antiquiert und öde. Wer trinkt schon noch freiwillig dieses Zeug? Whiskey und Rum, die ich bevorzuge, schienen mir nicht passend, da sie meiner Ansicht nach in Ruhe genossen werden müssen.

Produkte von Amazon.de

Wir einigten uns auf eine Flasche Kruskovac und eine Flasche Prinz Williams-Birne (die bekommt man nicht bei Amazon). Das musste genügen, was sich auch als goldrichtige Entscheidung herausstellte, da die Zimmerleute das dauerhafte Bestreben an den Tag legten dafür zu sorgen, dass wir Bauherren diese Flaschen leeren.

Geschirr

Auch wenn es aus ökologischen Gesichtspunkten sicher nicht die beste Lösung ist, haben wir uns neben den Getränkedosen für Einweggeschirr aus Pappe und Kunststoff entschieden. Der logistische Aufwand Geschirr von zu Hause anzufahren, abzuholen und zu reinigen wäre einfach zu groß gewesen. Dass wir in diesem Jahr den Umweltpreis verliehen bekommen, haben wir uns aber ohnehin bereits abgeschminkt.

Als mehr als ausreichend für unsere Zwecke erwies sich ein Komplettset bestehend aus 100 Papptellern, Gabeln, Messern, Servietten und Bechern zu rund 20€. Wer das mit seinem grünen Gewissen nicht vereinbaren kann, findet Alternativen aus Palmblättern.

Dabei belasten allein 25 Einwegteller das bauherrschaftliche Budget aber bereits mit 14€.  Es fehlen dann noch das Besteck, Becher und Servietten.

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Richtkranz

Wie eingangs erwähnt hatte ich mir große Gedanken um den Richtkranz gemacht. Fast hatte ich schon einen Hula Hoop Reifen bestellt und die im Netz so oft beschriebene Bastelaktion durchgeführt. Als Alternative findet man auf eBay oder DaWanDa für unter 100€ fertige Richtkränze, wenn das eigene Bauunternehmen, wie in unserem Fall, keinen Richtkranz stellt. 

Von Kosten zwischen 30€ für die DIY-Hula-Variante bis 300€ für die exklusive Profivariante vom Blumenhändler des Vertrauens reicht die Spanne.

Zum unserer Freude stellten uns Nachbarn dann aber einen schönen Richtkranz zur Verfügung und lieferten diesen am Morgen des Richtfestes an, so dass die Zimmerer diesen am Dachstuhl befestigen konnten.

Das ist natürlich unbezahlbar.
Vielen Dank dafür.

Sonstiges

Eine Baustelle ist per Definition natürlich ein nicht ungefährlicher Ort.

Mit einigen Kindern im Alter von 2 bis 9 hatten wir uns im Vorfeld bemüht, möglichst alle Stolperfallen und Unfallquellen, so möglich, auszumerzen.

Nachdem alle Kinder aber einmal mit Ihren Eltern durch den Rohbau geführt worden waren, verloren Bautreppe und Gerüst schnell an Faszination.

Zum Glück war noch nicht der gesamte Aushub auf unserem Grundstück abgefahren worden, was dafür sorgte, dass die Kinder sich eher auf am und im Aushub befanden.

Abwischbare Spielhosen wurden hier mal richtig auf die Probe gestellt. Eine sinnvolle Bekleidung für Kinder auf Richtfesten im Herbst.

Die Beleuchtung im Rohbau sollte für uns ein Baustrahler übernehmen, den ich am Morgen des Richtfestes aber nicht auf die Schnelle (und auch noch nicht bis jetzt) finden konnte.

Schließlich mussten wir wegen der Anlieferung der Partyausrüstung zwei Stunden früher nach Ludwigsfelde. Kurzerhand schnappte ich mir eine Tischlampe, die ich auf das Tapeziertischbuffet stellte. Dort machte sie sich sehr gut und genügte, um sicherzustellen, dass Speisen und Getränke auch nach Sonnenuntergang noch gefunden werden konnten.

Im Außenbereich sorgte die Feuerschale für wohlige Wärme und stimmungsvolle Beleuchtung.

Kosten

Mit welchen Kosten man bei einem Richtfest zu rechnen hat, hat natürlich sehr stark mit der Anzahl der zu erwartenden Gäste und den persönlichen Vorlieben zu tun.

Kümmert man sich selbst um die gesamte Angelegenheit, bekommt man den Richtkranz von den Nachbarn, Bierzeltgarnituren vom Verein, dann kann der ganze Spaß eventuell mit 10€ pro Gast geregelt werden. Hierfür sollte man die Gäste satt und undurstig bekommen können. (Ärgert mich immer wieder, dass es keine Entsprechung von „satt“ für Getränke gibt.)

Hat man zudem noch einen Haufen Aushub auf dem Grundstück liegen, sind auch die Kinder durchgängig beschäftigt, allerdings anschließend auch schmutzig von oben bis unten,

Verpflichtet man einen Caterer und macht es richtig schnieke, dann sind nach oben wohl kaum Grenzen gesetzt.

In der Planung sollte man für ein Richtfest unserer Ansicht und Erfahrung nach 500 – 1.000€ Budget veranschlagen.

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