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Rückblick: Der Tag des Umzuges

18 Monate Vorbereitung und Planung, sowie etwas weniger als 6 Monate Ausführung sollten unser Zuhause für die Zukunft schaffen. Sicher hundert Unterschriften. Tausende Entscheidungen, zehntausende Euro. Hoffen und Bangen, Blut, Schweiß und Tränen, führten uns an diesen Punkt. Der Tag des Umzuges: Unser Haus wird nun unser Zuhause.

Plötzlich wach

20.01.2018, es ist kurz nach 4 Uhr und ich bin wach. Erst um halb sechs soll der Wecker klingeln, damit wir noch die letzten paar Dinge in Kartons werfen können, bevor unser Umzugsunternehmen dann um 8 Uhr vor der Tür stehen soll. 

Während ich da so liege, grüble ich nach, was uns heute noch so bevorsteht. Haben wir etwas vergessen? Was kann heute schiefgehen und worauf muss geachtet werden?

Besonderen Bammel hatte ich weit im Vorfeld des Umzuges eigentlich davor, dass irgendwas beschädigt werden würde. Mobiliar, aber auch Treppe und Wände kamen mir dabei in den Sinn. 

Besondere Vorkehrungen zum Schutz von Treppe und Wänden für den Umzug, hatten wir im Haus allerdings nicht getroffen. War das ein Fehler gewesen?

Das Unzugsunternehmen

Der Geschäftsführer des von uns gewählten Umzugsunternehmens Westenberger  hatte uns bei unserem Besichtigungstermin versichert, dass Sie besonderes Augenmerk darauf legen würden, dass keine Beschädigungen am Inventar und am Haus entstünden. Wir müssten uns keine Sorgen machen und aus irgendeinem Grund, eigentlich völlig untypisch für mich, machte ich mir zu diesem Zeitpunkt auch wirklich keine Sorgen.

Herr Westenberger kam uns beim Besichtigungstermin so authentisch und interessiert, aber auch professionell rüber, dass wir uns damals im Dezember direkt für Westenberger Umzüge entschieden. Auch die Möglichkeit auf Rechnung zu zahlen kam uns sehr gelegen und ließ die Firma weniger windig erscheinen, als die Buden, die Barzahlung vor Entladung fordern. Positiver Nebeneffekt durch die Zahlung auf Rechnung. Es gibt dann auch keine Diskussion beim Finanzamt, wenn man den Umzug als haushaltsnahe Dienstleistung absetzen möchte.

Einzig ein zu hoher Preis hätte ihm den Auftrag noch nehmen können. Aber auch dieser lag irgendwann dann in dem Bereich, den wir zu tragen bereit waren. 

Heute nun, viel zu früh wach im Bett liegend, kamen mir Zweifel an der eigenen Courage. Erzählen kann er ja viel. Vielleicht kommen sie auch gar nicht. Vielleicht ist das auch so eine Abzockbude, von denen man viel lesen kann. Laden den ganzen Klimbim auf und wollen dann mal einen 50% Aufschlag auf den vereinbarten Preis, weil es dann auf einmal wohl mehr Umzugsgut wäre, als vereinbart. Geiselhaft für Mobiliar sozusagen.

Ich beschließe aufzustehen und mich ein letztes Mal unter die Dusche in der Mietwohnung zu stellen. Es folgten noch diverse letzte Male für irgendwas in der Wohnung, später aber auch ganz viele erste Male im neuen Haus. 

Nachdem ich mich frisch für den großen Tag gemacht und einen Pott Tee getrunken habe, verfrachte ich die Fernseher in unser Auto. Diese wertvolle und zerbrechliche Fracht möchte ich dann doch lieber selbst transportieren. 

Nur ein Transporter?

Ich komme gerade zurück zu unserer Wohnung, da sehe ich einen kleinen Transporter mit der Aufschrift Umzugsunternehmen Westenberger gegenüber stehen. Die wollen mich doch verar…., damit dauert die Umzugsaktion doch drei Jahre. Da mimt man einmal nicht den Kontrollfreak und dann sowas. 

Ein Esszimmer voller Umzugskartons, Mobiliar und weitere Kisten in anderen Räuem passt niemals in einen Transporter.

Kaum war mein Puls auf Maximalpegel, fuhr auch noch ein ausgewachsener LKW vor. Aufschrift analog zum Transporter. Zu früh aufgeregt. Statt mit einem Fahrzeug wird hier anscheinend mit zwei Fahrzeugen umgezogen. Änderungen zu unseren Gunsten nehme ich gerne hin. 

Das Umzugsunternehmen Westenberger erscheint nun auch mit einem ausgewachsenen LKW

Und tatsächlich war das Umzugsunternehmen inklusive Chef mit 6 Mann zur Stelle. Wie vereinbart blieben zwei Mann unten und nahmen das Umzugsgut entgegen, während vier Mann zwischen Wohnung und Haustür pendelten. Vorteil der Aktion, in die Wohnung wird kaum Straßendreck getragen. Noch viel wichtiger als in der Wohnung war uns dieses Vorgehen aber natürlich für das Haus, wo der Zugang über blanken Schmodder (Mixtur aus Sand und Modder, was wiederum Matsch heißt) führt. 

Die Jungs waren allesamt gut gelaunt und packten fleißig an, was wir mit belegten Brötchen zur Stärkung zu unterstützen wussten. Bereits um 10:30 Uhr konnte ich mich als Vorhut auf den Weg zum Haus machen.  

Entladung im Rousseau Park

Kaum hatte ich meine empfindliche Fracht ins Innere unserer Villa Lugana geschleppt und noch ein paar vergessene Sockelleisten angebracht, kam auch schon der Hausrat mit dem Umzugsunternehmen an. Auch hier funktionierte die Übergabe der Möbel und Kisten von innen nach außen wie vereinbart und brachte den erhofften Effekt den Boden möglichst frei von Dreck zu halten. 

Als das Umzugsunternehmen Westenberger uns dann gegen 14:00 Uhr ins wohlverdiente Wochenende verließ, wussten wir, dass wir wohl das für uns richtige Unternehmen ausgewählt hatten. Motivierte und freundliche Mitarbeiter, ein Chef der mit anpackt und kein einziger Schaden an Umzugsgut und Haus sprechen für sich. Da wir nun aber nicht noch einmal umziehen werden……

Wir haben Chaos umgezogen

Hier waren wir nun mit einem Haufen Umzugskartons, einer halben unaufgebauten Küche und zerlegten Kleiderschränken. Das Kistenchaos aus der Mietwohnung suchte uns nun in unserem Haus heim.

Glücklicherweise kamen uns ein familiäres Unterstützungsteam und Roger zu Hilfe. Während die Mädels im Akkord Kisten auspackten, kümmerte sich Roger um die Kleiderschränke und wir restlichen Jungs uns um alles Andere was noch an die Wände musste. 

Um 20 Uhr war es dann an der Zeit mit einem gesunden Mahl für neue Kraft zu sorgen. Das Angebot an Lieferdiensten in Ludwigsfelde ist selbst mit Berlin Marienfelde verglichen, äußerst spärlich. Der lokale Pizzalieferservice qualitativ ziemlich unterdurchschnittlich, weswegen wir uns für die beiden goldenen Bögen entschieden. 

Dorthin war es zwar eine kleine Weltreise, aber wir schafften es die üppige Burger-Bestellung noch ausreichend warm ins Haus zu liefern. 

Als unsere Helfer uns dann gegen 22 Uhr verließen, hatten wir komplett eingeräumte Kleiderschränke und eine Speisekammer in der sich rund zwei Drittel der leeren Umzugskartons stapelten und Ihrer Abholung harrten. Der Inhalt der restlichen Kartons musste in die Küche und die war erst für den darauffolgenden Montag angekündigt. 

Noch tausende Dinge zu tun, aber wir waren einfach platt, so dass wir uns gegen Mitternacht in unser neues Schlafzimmer zurückzogen. 

Heimautomation als Wecker

Eine letzte Herausforderung war es dann für mich, dem smarten Haus mitzuteilen, dass der Bewegungsmelder im Schlafzimmer nicht regelmäßig das Licht anschalten soll. 

Auch wenn man völlig platt ist, ist bei Bewegung aktivierte Deckenbeleuchtung nicht besonders förderlich für den Schlaf, wie wir feststellen mussten.

Ich aktivierte den Betriebszustand: Schlafen, behelfsmäßig über die Loxone App, da ich noch nichts davon wusste, dass ich das auch am Taster im Schlafzimmer hätte regeln können. Dann fiel ich in einen wohligen, völlig traumlosen Schlaf. Meiner Frau ging es ähnlich. Schade eigentlich, denn die Träume der ersten Nacht im neuen Heim sollen ja in Erfüllung gehen, sagt der Volksmund.

Beide wurden wir dann vom Sonnenaufgang geweckt. Sie strahlte hell in unser Zimmer,……. meinten wir zumindest, als wir wach wurden.

Wir hatten uns aber getäuscht, das Haus hatte mit dem Sonnenaufgang den Betriebszustand: Schlafen beendet und damit den Präsenzmelder im Schlafzimmer wieder aktiviert. So kam es, dass die Schlafzimmerleuchte sich gegen 8 Uhr wieder aktivierte und uns wach machte. Nachdem ich erneut Schlafen befohlen hatte, dösten wir nochmal weg und starteten dann gegen 10 Uhr unseren ersten Tag im neuen Haus. 

Wichtigster Punkt für mich auf der ToDo-Liste bis zum nächsten Wochenende: Die Programmierung unserer Heimautomationslösung: Loxone ansehen, verstehen und da anpassen, wo es Sinn macht. Definitiv beim Betriebsmodus: Schlafen.

Weiter geht es

Mangels Küche ging es dann zum Frühstück in eine nahegelegene Bäckerei, wo wir auf einige unserer neuen Nachbarn trafen, die sich hier zum Frühstück verabredet hatten.

Anschließend dann in die alte Wohnung, die wir abgabebereit machen wollten. Das bedeutete für uns einige wenige Dinge von den Wänden abschrauben, Optimierungen der Elektroanlage zurückbauen, einmal durchfegen, Abschied nehmen und fertig. Bereits für den nächsten Tag war die Übergabe angesetzt.

In unserem neuen zu Hause hingegen gibt es noch einen Haufen Dinge zu erledigen, obwohl die Masse der Kisten bereits ausgepackt ist. Trotzdem noch nicht alles an seinem Platz ist, fühlen wir uns schon pudelwohl in unserem Haus.

Ein wichtiger Punkt, damit man aber so richtig landet, stellt ohne Frage eine funktionstüchtige Küche dar, die für den darauffolgenden Montag angekündigt war. Und auch die Telekom sollte sich jeden Moment melden, um unsere seit 22.11. im Haus vor sich hindümpelnde Glasfaser ans Netz anzubinden und uns einen Anschluss zu schalten. Sollte ja kein Problem sein, zumindest dachte ich das noch, am Sonntag nach dem Umzug…..

 

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