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Gartenarbeit und Medienschutz

Distel in Nahaufnahme

Eigentlich ganz hübsch so eine Distel, wenn da nicht die Stacheln und diese Hartnäckigkeit wären

Gestern nun war es soweit, der erste Einsatz im „Garten“, wie wir später einmal die Wildnis nennen werden, war fällig. Die Disteln mussten weichen. Gelernt habe ich auch wieder einiges.

Lektion 1

Handschuhe für die Gartenarbeit sind unerlässlich. Insbesondere wenn man vor hat, Disteln den Garaus zu machen.

Doch springen wir eine Stunde zurück. Nach Feierabend zu Hause angekommen, belasen wir uns ein wenig zu Disteln. Was wir lasen gefiel uns so gar nicht.

Je länger man Disteln auf einem Grundstück belässt, desto schwerer wird es sie zu entfernen. Disteln entwickeln ein beachtliches Wurzelwerk. Distel abschneiden und fertig genügt nicht, da Disteln dann munter von dort wieder weiter wachsen. Komplett raus müssen sie und zwar möglichst mit allen Wurzelresten. Verbleiben Wurzeln im Boden, treibt die Distel auch locker wieder daraus gen Sonnenlicht. Sowas hartnäckiges will ich nicht auf dem Grundstück. Die Botanik soll sich schonmal daran gewöhnen, wer der Chef im Ring ist.

Gesagt getan, ins Auto gesprungen und zum nächsten Baumarkt gedüst. Fast 40€ später hatten wir einige Holzlatten, Flatterband, ein Vorhängeschloss und Gartenhandschuhe im Kofferraum.

Optische Hervorhebung der Medien

Flatterband und Latten sollen ein wenig mehr Aufmerksamkeit auf unser derzeit wichtigstes Gut auf dem Grundstück lenken. Baustromverteiler, Glasfasern und Bauwasserschacht möchten wir uns nicht ganz so gerne versenken, umknicken oder sonstwie zerstören lassen. Das scheint leider derzeit in Mode zu sein. Nicht nur im Rousseau Park werden Wasserschilder, umgelegt, Bauwasserschächte versenkt oder Glasfasern geknickt.

Unsere Hoffnung: Was man gut sieht, fährt man weniger leicht um. 

Unser kleines Mediengatter. Ob sich die Investition gelohnt hat wissen wir, wenn wir keinen Schaden an den Medien zu beklagen haben.

Mittels Vorhängeschloss haben wir dann noch den Baustromverteiler gesichert. Ist zwar keine Hürde für Menschen, die Fenster und Rollläden mitgehen lassen. Aber den spontanen Zählerdiebstahl (man glaub nicht was so alles gemopst wird) sollte das Schloss zumindest minimal erschweren.

Lektion 2

Gartenhandschuhe können, müssen aber nicht ausreichend Schutz gegen Distelstacheln bieten.

Beherzt stieg ich durch die hüfthohe Pampa auf unsere inzwischen 5 (eine kleine hatte ich letztens übersehen) Disteln zu. Mit den frisch erworbenen Handschuhen gut gewappnet, wie ich meinte.

Pustekuchen! Die Stacheln durchdrangen sowohl, Stoff, Gummi, Textilschicht und Gewebe meiner Hand wie Butter. Wieder einmal musste Plan B her. Im Kofferraum fand ich noch eine dieser tollen Matten, mit denen man im Sommer und Winter die Windschutzscheibe verdeckt, um sie vor Eisbildung oder zu viel Hitze zu schützen. Haben wir in den letzten zwei Jahren nicht gebraucht, jetzt wird sie uns gute Dienste leisten, war mein Kalkül.

Und tatsächlich war es mit einiger Vorsicht möglich, die Disteln mit dieser Matte zu umwickeln und aus dem Boden zu ziehen. Erstaunlich war, wie viel Kraft man aufwenden musste um die Dinger aus unserem Grund und Boden zu befördern.
Während die kleinste Distel kaum der Rede wert war, waren die zwei größten Burschen doch nur unter Aufwendung aller Macht entfernbar. Letztlich siegte aber Mensch über Botanik.

In Ermanglung eines geeigneten Behältnisses zum Abtransport, beließen wir die ungeliebten Disteln zur Trocknung am vorderen Rand unseres Grundstückes. So Disteln sich nicht wieder selbst in den Boden graben, sollten sie dort nun austrocknen und ihr restliches Leben aushauchen.

Lektion 3

Es ist keine gute Idee, an einem Sommerabend, nach zuletzt ergiebigen Regenfällen durch hüfthohe Gräser und Sträucher zu waten.

Zumindest dann nicht, wenn man es lieber vermeidet von Mücken zerstochen zu werden. Letzte Amtshandlung war nämlich das neuerliche Umspannen unseres Grundstücks mit Flatterband. Unser initial gespanntes Flatterband war inzwischen, obwohl seitdem gefühlt kaum die Sonne geschienen hatte, bereits sehr ausgeblichen. Außerdem hatten wir es nur an den vier Ecken verspannt, was dazu führte das Wind und Eigengewicht das Band über die Zeit zu einer dünnen Schnur gezogen hatten. Flatterband soll ja Aufmerksamkeit erregen, weswegen wir es an der Zeit hielten es zu erneuern und die Last durch weitere Befestigungspunkte zu mindern.

In der Mitte sieht man die ausgerissenen Disteln. Das neue Flatterband setzt sich optisch ganz gut ab.

Dafür musste ich dann natürlich einmal ums Grundstück herum. Holzlatten, zu Pfählen umfunktioniert, in den Boden rammen und Flatterband daran befestigen. Während ich mich an die Arbeit machte, freuten sich die einheimischen Mücken über den abendlichen Snack. Zeitweise hatte ich so viele von den kleinen Rackern an mir kleben, dass ich kurz Reißaus nehmen musste. Die Mücken der Ahrensdorfer Heide sind sich übrigens nicht zu fein auch durch eine dicke Jeans zu stechen. Man nimmt halt was man kriegen kann. Üblicherweise wird meine Frau von Mücken bevorzugt, doch zu ihrem Glück stand sie zu weit weg.

Letztlich durfte sie sich dann aber an jenen Plagegeistern erfreuen, die ich an T-Shirt, Armen, Beinen, Hals und Kopf mit zur Straße und ins Auto brachte.

So, ab jetzt kann es unserer Meinung aber wirklich losgehen mit den Arbeiten.

 

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