Nachdem nun vorgegangene Woche ein großer Haufen Erde abgefahren wurde und der auf dem Grundstück verbliebene als Basis unserer Gartengestaltung herhalten soll, wollten wir feststellen, ob diese dafür auch ohne weiteres geeignet ist. Erster Schritt hierzu war die Bestimmung des pH-Werts unserer Erde.
Erdbauer gibt gutes Zeugnis
Da Ackerbau für unseren Garten aufgrund mangelnder Fläche und nicht vorhandenen Interesses ausscheiden, wollen wir uns auf die Aussaat und Pflege von Rasen konzentrieren.
Der GaLa-Bauer, der zuletzt für uns tätig war, attestierte dem auf unserem Grundstück vorgefundenen Boden eine akzeptable Güte für die Anlage eines veritablen Rasens. Gute Neuigkeiten, für uns.
Zuallererst sollen wir die Erde sieben, um grobe Fremdkörper wie Steine, Scherben usw. zu entfernen. Anschließend könnten wir die Erde dann auf dem Grundstück gleichmäßig verteilen und als Basis für unseren Rasen hernehmen.
Für das Sieben wollen wir uns in nicht allzu ferner Zukunft ein Rollsieb beschaffen, um den großen Haufen in endlicher Zeit abarbeiten zu können.
Geeignete Rollsiebe gibt es neu für unter 300€ und des Öfteren auch bei eBay oder eBay Kleinanzeigen zu teils unter 200€. Da das Durchsieben unseres Haufens sicher nicht an einem Tag gelaufen sein wird, werden wir eher Abstand davon nehmen ein Rollsieb für staatliche 20€ je Tag zu mieten.
Ist unser Haufen dann irgendwann man durchgesiebt, können wir das Rollsieb dann ja auch wieder verkaufen.
Doch genügt es die Erde nur zu sieben? Kritische Stimmen sagen:
Wenn da vorher was gewachsen ist, dann wächst da auch Rasen!
Beratung im Gartencenter
Mit dieser Fragestellung ließen wir uns an diesem Wochenende ein wenig beraten, was wir denn am besten mit der Erde anstellen, damit wir direkt im nächsten Frühjahr erfolgreich Rasen säen können. Vielleicht etwas früh und vielleicht etwas überambitioniert, aber wir waren gerade sowieso im Gartencenter….
Einhellige Meinung der Verkäufer in den von uns besuchten Gartencentern:
Rasen freut sich über einen ziemlich neutralen pH-Wert von 6,5 – 7. Bestimmen Sie den pH-Wert der Erde, dann können Sie ggf. den Winter nutzen, um diesen durch kalken zu regulieren. Das dauert nämlich seine Zeit.
Davon hatten wir ja noch nie etwas gehört. Doch keine 5€ später hatten wir einen pH-Test für Erde im Körbchen. Dabei handelte es sich um den Neudorff pH-Bodentest:
Dieses Testset enthält ein Glasröhrchen mit Stopfen, ein Fläschchen destilliertes Wasser und 8 Tabletten für 8 Tests.
Direkt nach dem Kauf ging es dann ab zum Grundstück, um unserer Erde auf den Zahn zu fühlen.
Laborversuch auf dem Grundstück
Auf dem Grundstück angekommen, packten wir unser Testset aus und verfuhren nach der Anleitung, um eine passende Bodenprobe herzustellen. Hierzu sollte man mehrere Proben vermengen und davon dann 1cm hoch in das Glasröhrchen füllen.
Als nächstes folgte das Auffüllen mit destilliertem Wasser, bis auf 3,5cm Füllhöhe und zuletzt das beifügen einer Testtablette.
Zuletzt verschließt man das Röhrchen mit dem beiliegenden Stopfen und schüttelt das Ganze. Wir schüttelten und schüttelten und schüttelten, doch veränderte sich auch nach Minuten die Farbe nicht. Komisch, anscheinend ist unser Boden oder das Testset kaputt, dachten wir zumindest.
Etwas enttäuscht steigen wir wieder ins Auto, stellten die Probe in einen Getränkehalter uns verließen das Grundstück.
Einige Minuten später fiel unser Blick auf die Probe und uns strahlte ein leuchtendes Blau entgegen. Durch das andauernde Schütteln, hatten wir die Farbe schlicht nicht sehen können.
Klasse, weder Testset noch Erde kaputt und eine Aktion weniger, die wir uns wohl aufbürden müssen.
Leider wird sich das Aussieben der Erde nicht von alleine erledigen, aber da werden wir wohl nicht drum herumkommen, wenn wir nicht erneut für einen vierstelligen Betrag Erde entsorgen und für einige hundert Euro Mutterboden ankarren lassen wollen.
An sich haben wir mit dem Aussieben bis März Zeit, doch wenn man bedenkt, dass es zwischenzeitlich wohl auch Tage und Wochen mit noch mieserer Witterung als derzeit geben wird, werden wir diese Aktion wohl noch in diesem Herbst durchziehen müssen.
Was uns erspart geblieben ist
Hätte unser Grund und Boden nun einen zu niedrigeren pH-Wert gehabt, hätten wir diesen durch sogenanntes Kalken anheben müssen, da Rasen auf zu saueren Böden schlecht wächst.
Vor allem feuchte und verdichtete Böden sind of versauert. Faulende Pflanzenreste im Boden lassen verschiedene organische Säuren entstehen, die den pH-Wert im Boden absinken lassen.
Dieser Übersäuerung der Erde begegnet man, möglichst im Winter mit dem Ausbringen von kohlensaurem Kalk, den man möglichst auf Schnee oder kurz nach dessen Abtauen mit einem Streuwagen verteilt. Den gleichen Streuwagen kann man dann wenigstens später auch noch zur Aussaat der Rasensamen verwenden.
Die Menge des Kalks je Quadratmeter ergibt sich aus der Zusammensetzung des Bodens und kann zwischen 150 bis über 400g je Quadratmeter variieren. Hier sollte man sich fachkundigen Rat im Gartencenter / Baumarkt seines Vertrauens suchen.