Mit wesentlich mehr spannenden Wendungen als erwartet, ist nun das Thema Hausanschluss zu einem guten Ende gekommen. Unsere Wasserzähler sind verplombt.

Bauwasser zu Trinkwasser und Bauwasser

Wer unseren Baublog verfolgt weiß, dass wir vereinbart haben uns das Bauwasser mit unseren Nachbarn zu teilen, da der Bauwasseranschluss an sich recht teuer in der Herstellung ist. Diese Kosten wollten wir dritteln, das Bauwasser sollte von unserem Grundstück kommen. Das hat auch super geklappt, bis wir dann keinen Bauwasseranschluss mehr brauchten und Bauwasser zu Trinkwasser wurde.

Natürlich hatten wir das mit in unser Kalkül einbezogen und geregelt, dass nach der Umrüstung unser Gartenwasseranschluss zum Bauwasseranschluss unserer Nachbarn würde.

Obwohl mit dem WARL, unserem Wasser/Abwasser Zweckverband abgestimmt, blieben doch einige Details unausgesprochen. So war es uns verborgen geblieben, dass üblicherweise zwischen Herstellung des Trinkwasseranschlusses und der Abnahme das Wasser abgestellt wird. Kein Problem, wenn die Abnahme am nächsten Tag erfolgt. Doch wenn überall gebaut wird, sind Termine rar und man muss in der Regel eine Woche auf einen solchen Termin warten.

Purer Fügung des Schicksals haben wir es zu verdanken, dass wir einen Bauwasserzähler für waagerechten Einbau hatten und unseren Hausanschluss ebenso vorgesehen haben, so dass der Bauwasserzähler dann zum Trinkwasserzähler werden konnte. Daher durfte nun das Wasser weiter fließen. Eine wichtige Voraussetzung für unsere Nachbarn, die noch mit dem Rohbau beschäftigt sind. Der Weg hierhin lässt mich noch immer an Reggae und Rum denken.

Abnahme der Anschlüsse und verplomben der Zähler

Anlauf  1

Vergangenen Woche Mittwoch, etwas über eine Woche nach Herstellung des Trinkwasseranschlusses, hatten wir einen Termin mit dem Beauftragten des Netzbetreibers (DNWAB). Zu unserer Freude war unsere persönliche Anwesenheit nicht erforderlich, ein Handwerker durfte die Tür öffnen.

Etwas verwundert war ich, als zehn Minuten nach geplantem Beginn des Termins dann mein Handy klingelte. Der sehr freundliche Mitarbeiter des DNWAB vermisste ein Formular, welches er zwingend zur Abnahme des Gartenwasserzähler benötigte. Meinen Vorschlag dieses Formular sofort auszudrucken, auszufüllen, einzuscannen und an den DNWAB zu mailen musste er leider ablehnen. Das Formular müsse er vor Ort haben. Schade, was nun?

Der nette Plombenmann schlug vor einfach beide Anschlüsse nicht abzunehmen, um die Anfahrt nicht doppelt berechnen zu müssen. Wir mögen einfach dafür sorgen, dass wir das Formular beim nächsten Mal hätten und dann wäre alles fein.

Erneut ersuchten wir um einen Termin und bekamen diesen sogar schon zu letztem Montag.

In der Folge luden wir das Formular zur Anmeldung eines Gartenwasserzählers von der Website des DNWAB herunter und leiteten es an unsere Sanitärspezialisten weiter. Diese mussten das Formular nämlich noch um Ihre Zulassung als Installateure für das Netz des DNWAB ergänzen. Leider erhielten wir den Scan des ausgefüllten Formulares und des Installateurausweises erst am späten Freitag.

Da wir zu Hause keinen Drucker haben, gestaltete sich das Ausdrucken dann etwas abenteuerlich (Erinnerung an mich selbst: Nach dem Einzug ins Haus, Drucker anschaffen.). Glücklicherweise konnten uns Nachbarn aushelfen, so dass wir den Schrieb am Sonntag im Hauswirtschaftsraum deponieren konnten.

Anlauf 2

In der Hoffnung, dass am Montag wieder Handwerker vor Ort sein würden, hatten wir den Termin zu 11:30 Uhr terminiert. Leider erfuhren wir am Freitag, dass die Trockenbauer erst wieder am Dienstag und die Fliesenleger erst ab Dienstag wieder mit den Arbeiten starten würden. Einer von uns musste ran.

Nachdem ich bereits am Freitag unter widrigsten Umständen beim Warten auf die Spedition arbeiten durfte, musste diesmal meine Frau ran. Kurz vor 11 Uhr war der gleiche Plombenmann des DNWAB zur Stelle und wollte loslegen. Doch ohweh, die im Formular eingetragene Mitgliedsnummer war im Installateurverzeichnis des DNWAB nicht zu finden. Der Verplombungstermin drohte zu scheitern.

Zum Glück hatte der Mitarbeiter vom DNWAB noch etwas Luft bis zum nächsten Termin, so dass wir bei Fa. Reddig um Klärung ersuchen konnten. Die Dame am Telefon war sehr hilfsbereit und versprach sich umgehend um Klärung zu bemühen. Und tatsächlich nach 5 Minuten kam der Rückruf mit einer neuen Nummer und dem NAmen einer Ansprechpartnerin beim DNWAB, die an Eides statt  versichert hatte bestätigen zu können, dass Fa. Reddig im Installateurverichnuis unter dieser Nummer zu finden wäre.

Wenige Minuten später hatte ich diese Information nach Ludwigsfelde weitergeleitet und die Verplombung konnte ihren Lauf nehmen.

Die Wasserzähler sind verplombt.

Muss das eigentlich so kompliziert sein? Nein, eigentlich ist die ganze Geschichte recht einfach. In der Regel kommt kein Bauherr darauf bereits mit dem Hausanschluss seinen Gartenwasseranschluss abnehmen zu lassen, Meist findet sich im „Garten“ zu dieser Zeit, genau wie bei uns, eher Sand und Modder und keine Notwendigkeit die Botanik zu wässern.

Der Gartenwasseranschluss wäre von Fa. Reddig daher erst kurz vor Übergabe des Hauses überhaupt erst angeschlossen worden. Dann hätten wir auch das tolle vorausgefüllte Formular bekommen. Dann hätten wir einen Termin vereinbart und die Plombe am zweiten Zähler gehabt. Sowas hat man nun davon, wenn man es schneller oder anders haben möchte.

Nun kann aber auch endlich die Abrechnung für die Herstellung des kompletten Wasseranschlusses kommen, damit unsere Nachbarn auch ihren Anteil am Bauwasseranschluss bezahlen dürfen. Dieser wird nämlich erst nach Herstellung und Abnahme des Wasseranschlusses in Rechnung gestellt.

Dann wird sich auch zeigen was wir alle denn nun wirklich gespart haben.

3 Antworten

  1. Dominique sagt:

    Guten Morgen,

    in der früh ist immer Blogeintragszeit, was 😀 Passt genau zu meinem morgendlichen Kaffee.

    Ich bin sehr gespannt, wie hoch die Ersparnis ist und vor allem auf dein Fazit – Ersparnis vs. Aufwand… ob sich das gelohnt hat? Wie ist dein Gefühl?
    In unserem Wohngebiet werden im Frühjahr höchstwahrscheinlich auch die Baustellen aus dem Boden schießen, deshalb finde ich die Idee mit der Bauwasserteilung sehr gut. Doch durch deine Beiträge kommen auch etwas die Negativseiten ans Tageslicht.

    Ich bin gespannt.
    Schönen Tag Dir 🙂

    • John sagt:

      Guten Morgen,
      tja, würden wir die Sache mit dem Bauwasser noch einmal auf uns nehmen?
      Ich denke ja. Neben einer potentiellen Ersparnis von rund 600€ je Bauherrenfamilie (die Rechnung wird es zeigen) hat man doch auch gleich die Chance gehabt seine späteren Nachbarn schon einmal kennenzulernen.
      Unsere Randbedingungen im Rousseau Park sind ja auch etwas speziell. Nicht immer bauen alle zur gleichen Zeit, so dass sich eine solche Vereinbarung überhaupt lohnt.

      Bei uns machte das einfach Sinn, dass der Teufel im Detail steckt und es doch so viele kleine und versteckte Hürden gibt war nicht abzusehen. Aber wie immer, wenn man etwas anstrengendes hinter sich hat, war es dann rückblickend gar nicht mehr so schlimm.

      Deswegen: Ja, wir würden unseren Nachbarn das wieder anbieten. Jetzt kennen wir ja den Ablauf 🙂

      Auch dir einen schönen Tag.

      Gruß
      John

      • Jule sagt:

        mich würde mal interessieren, wie man das nachher mit der Bank abrechnet. Die wollen doch immer Rechnungen haben, damit sie die Kosten übernehmen.

        Bin gespannt, ob es dort reibungslos verläuft.

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