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Wir bohren Loxone auf. Mit LoxBerry!

Raspberry Pi

Der Raspi als Basis fpr die Aufwertung der Loxonone Installation.

Im Zuge meiner Vorbereitung auf die bei uns später zum Einsatz kommende Heimautomationslösung aka. Smarthome Lösung: Loxone, habe ich mich nun ein wenig auf das Testen von LoxBerry vorbereitet. Hiermit kann man Loxone um einige spannende Features erweitern.

 

LoxBerry? Was ist das?

Hierzu greife ich auf den Beschreibungstext des Loxwiki zurück. Hier wird Loxberry wie folgt beschrieben:

LoxBerry ist ein von Michael Schlenstedt initiiertes Projekt auf Open Source Basis. LoxBerry ist eine Toolbox, die ein Loxone Smarthome um viele smarte Features erweitert, die der Loxone Miniserver so nicht bietet. Zum Beispiel: Kostenloser Wetterserver mit Wunderground® Wetterdaten, Sprachausgabe, Schalten von WLAN- und Funksteckdosen, eigener Mailserver, Google-/CalDav-Kalenderanbindung, Miniserver Backup, usw. usw. LoxBerry wird vornehmlich für die Raspberry Pi Plattform entwickelt (womit die Namensgebung wohl geklärt ist), wird aber von einigen Entwicklern teilweise auch auf andere Hardwareplattformen portiert. Ziel des LoxBerry ist es, die erwähnten Erweiterungen unter einer grafischen Oberfläche zur Verfügung zu stellen, sodass weder zur Installation noch zur Konfiguration Linux-, Programmier- oder Kommandozeilenkenntnisse erforderlich sind.

Meiner Ansicht kann man nicht genug hervorheben, dass es sich sowohl bei LoxBerry, als auch bei den Plugins einzig um die Arbeit von Loxone-Enthusisasten handelt. Die Ergebnisse ihrer Arbeit teilen sie kostenlos mit der Loxone Nutzerschaft.

Einzig ein Spendenaufruf für die Kinderkrebshilfe findet sich. Angesichts des potentiellen Nutzens für den Anwender und der Arbeit, die Entwicklung und Betreuung eines solchen Projektes machen, sollte man sich meiner Ansicht nach nicht lumpen lassen, wenn man LoxBerry dauerhaft einsetzen will.

Immerhin hat man, so man sich denn mit LoxBerry beschäftigt, bereits weit über 10.000€ in das Projekt SmartHome gesteckt oder hat es noch vor.

LoxBerry, brauche ich das?

Das kommt darauf an. Loxone ist ohne LoxBerry sicher sehr gut nutzbar. Möchte man etwas mehr, wie zum Beispiel regelmäßige Sicherungen des Miniservers anfertigen lassen, Kalendereinträge zur Steuerung des Smarthome heranziehen, eine Anwesenheitserkennung über Bluetooth Low Energy Tags realisieren, einbinden und vieles mehr, dann hat man mit LoxBerry die passende Ausgangsbasis zur Hand.

Plugins, die ich bisher auf jeden Fall nutzen möchte:

Minserverbackup

Automatisiertes, regelmäßiges Backup der Loxone Minserver Konfiguration.
Da kommt der Admin in mir durch. Was ich nicht sichern und wiederherstellen kann, kommt mir nicht ins Netz. 😉

Da der Miniserver eine SD-Karte als Datenträger nutzt, hat man besser eine aktuelle Sicherung der Konfiguration und eine Ersatzkarte in der Hinterhand.

Sonos4Loxone

Sehr mächtiges Plugin, welches die Steuerung von Sonos WiFi Lautsprechern aus Loxone heraus ermöglicht. Nicht nur die Musiksteuerung, sondern auch die Ansage des Status des Smarthome, der Uhrzeit und des Wetters sind hierüber möglich.

Bisher habe ich mit den Geräten von Sonos nichts anfangen können, da mir einfach der Einsatzzweck fehlte. Nun wird zumindest eine für den Testaufbau her müssen.

BLE-Scanner

BLE steht hierbei für Bluetooth Low Energy. Mittels dieses Plugins lässt sich die Anwesenheitserkennung im Smarthome realisieren. Derzeit setze ich gedanklich noch auf 1-Wire iButtons. Sollte das Plugin BLE-Scanner zuverlässig funktionieren, könnte ich mir die 1-Wire Extension eventuell sparen und stattdessen verwenden. Der Hauptgrund, aus dem ich mir LoxBerry ansehe.

Aber auch viele der anderen verfügbaren Plugins lesen sich spannend und warten nur noch auf einen Anwendungsfall bei uns. Sieht man, dass man mit rund 60€ Anschaffungskosten für die Hardware dabei ist und man sich dann noch nicht einmal mit Linux auskennen muss, fällt die Entscheidung nicht mehr schwer.

Was brauche ich für LoxBerry?

Für erste Gehversuche ist der Test auf einer virtuellen Maschine eine gute und kostengünstige Alternative. Auch wenn diese Lösung dann eigentlich nichts mit dem namensgebenden Raspberry Pi zu tun hat, wird LoxBerry auch als OVA-Image bereitgestellt und gepflegt. Details zum OVA-Image kann man hier finden.

Wer allerdings nicht vor hat, später einen voll ausgewachsenen Rechner im HAR/HWR laufen zu lassen, der hat mit dem Raspi eine recht energieeffiziente  und ausfallsichere Lösung zur Hand.

Da ich eher auf den Raspi setzen möchte und auch einer bei mir im Fundus ist, habe ich mich nicht um das OVA-Image gekümmert.

Einkaufsliste

Lässt man sich auf den Betrieb auf dem Kleinstrechner ein, dann benötigt man mindestens:

Einen Raspberry Pi (unter 40€)

Wer noch keinen Raspberry Pi herumliegen hat, tut gut daran das aktuelle Modell 3B zu erwerben. Mit unter 40€ wiegt die Investition für dieses Modell nicht allzu schwer. Dafür hat der Raspi dann auch gleich WLAN und Bluetooth mit an Bord. Das ist praktisch für die ersten Gehversuche.

Eine microSD oder SD-Karte (unter 10€)

Die Karte sollte mindestens 4 GB fassen. Mehr schadet nicht. Ich selbst verwende Karten mit 32 und 64GB. Geschwindigkeit ist Trumpf. Die Karte sollten der Klasse 10 entsprechen.

Wichtiges Detail: Ihr braucht ein ein passendes Schreib-/Lesegerät für die SD-Karte.

Ein passendes Netzteil (ca. 10€)

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Beim Netzteil, sollte man eher ein paar mAh mehr nehmen, als zu wenig. Besonders wenn man weitere Peripherie anschließt und diese über USB mit Strom versorgen möchte, kommt man sonst schnell in eine Situation, wo sich der Raspi auf einmal komisch verhält oder gar wegschmiert.

Weitere Teile

Möchte man direkt Hand an die Kommandozeile des Loxberry legen, benötigt man noch eine HDMI-Leitung, ein Display, sowie ein USB-Keyboard. Dinge, die wohl in kaum einem technikafinen Haushalt fehlen. Alternativ kann man sich allerdings später auch per SSH mit der Kommandozeile des Raspberry Pi verbinden. Wer weiß, wie das geht, wird diesen Beitrag allerdings auch nicht lesen. Sinn und Zweck von LoxBerry ist es ja eben, sich nicht mit der Kommandozeile auseinandersetzen zu müssen.

Mit in Summe rund 60€ hat man alles, was man für die ersten Schritte benötigt. Entscheidet man sich später gegen LoxBerry kann man den Raspi noch immer für diverse andere Projekte nutzen oder man hilft ihn den Kindern über.

Die Möglichkeiten sind fast unbegrenzt, wie man auf Seiten, wie https://tutorials-raspberrypi.de/ sehen kann.

Alte Raspberry Pi

Hat man, wie ich, noch einen Raspi rumfliegen, so kann man auch diesen nutzen. Der direkte Vorgänger Raspberry Pi 2 Model B soll ebenfalls gut nutzbar sein, benötigt aber zwingend den Anschluss per Netzwerkleitung. Später im Dauerbetrieb würde ich jedoch, auch für das aktuelle Modell, ohnehin auf die Anbindung per Netzwerkkabel setzen.

Meine Versuche mit dem, inzwischen schon fast antiken Raspberry Pi 1 Model B, habe ich recht schnell eingestellt, da mir die Geschichte zu träge wurde. Gerade wenn man neben LoxBerry und den Plugins auch noch andere Dienste auf dem kleinen Rechner laufen lassen möchte, sollte man meiner Ansicht nach eher zum aktuellen Modell greifen.

Meine Ausgangsposition

Da ich den Raspi 3 schon für einige Bastelprojekte in Betrieb hatte, steckt er bei mir, zusammen mit dem offiziellen Display in einem Gehäuse. Das sieht nett aus und verringert den Kabelwust im Laboraufbau, ist aber auch ganz schön kostenintensiv und bringt später im tatsächlichen Regelbetrieb kaum Mehrwert.Bleibt es beim Einsatz als Erweiterung für Loxone, werde ich mir später stattdessen ein passendes Gehäuse für die Hutschiene kaufen. Mit rund 22€ ist das allerdings auch kein Schnäppchen. Dafür ist der kleine Racker dann aber auch gut verstaut.

Installation von LoxBerry

Zuerst eine kleine Entwarnung. Auch für Anfänger ist die Installation sehr einfach durchführbar. Selbst wenn man mit Linux noch keine Berührungspunkte hatte, sollte man sich nicht abschrecken lassen. Sowohl für die Installation, als auch für die Konfiguration von LoxBerry sind tatsächlich keinerlei Linux Kenntnisse erforderlich.

Die Installation von LoxBerry unterscheidet sich nicht von der Installation anderer Distributionen für den Raspberry Pi. Diese findet nicht direkt auf dem Kleinstrechner statt, sondern benötigt zwingend einen ausgewachsenen Rechner. Dieser kann mit Windows, unter macOS oder auch Linux laufen.

Neben dem aktuellen LoxBerry Image, welches man hier findet, benötigt man, je nach Betriebsystem des genutzten Rechners, ein Tool zum Beschreiben der SD-Karte und natürlich ein passendes Schreib/Lesegerät.

Bei mir hat sich zum Schreiben vom Images auf Wechselmedien das kostenlose Tool Etcher bewährt: https://etcher.io

Im Gegensatz zum oft vorgeschlagenen Win32 Disk Imager, muss Etcher nicht installiert werden und ist in Versionen für Windows, Mac und Linux verfügbar. Darüberhinaus beschränkt sich die Benutzeroberfläche auf das absolute Minimum, weswegen ich hier auch Etcher genutzt habe.

Möchte man später eine Sicherung der SD-Karte anfertigen, muss man allerdings doch wieder mit den großen Geschützen ran.

LoxBerry Image auf die SD-Karte schreiben lassen

Los geht es mit der Installation. In der Regel hat man diese Aktion in 15 Minuten erfolgreich hinter sich gebracht.

  1. Von https://download.loxberry.de/ das aktuelle LoxBerry Image herunterladen.
  2. SD Karte in den SD-Kartenleser stecken.Achtung! Darauf eventuell gespeicherte Daten gehen unwiderbringlich verloren!
  3. Etcher mit den Rechten eines Administrators starten.

    Die Benutzeroberfläche von Etcher könnte minimalistischer kaum ausfallen.

  4. Select Image klicken und das soeben heruntergeladene Image wählen.
  5. Ist die SD-Karte bereits im PC, wird sie in aller Regel, so wie auf dem Screenshot zu sehen, erkannt. Hat man auch einen USB-Stick im Rechner stecken, könnte es sein, dass dieser erkannt wurde. Durch einen Klick auf Change hat man die Möglichkeit die SD-Karte auszuwählen. War die Karte nicht im Computer, wählt man über Select drive das zu beschreibende Medium.
  6. Vor dem Klick auf Flash! sollte man tatsächlich sicher sein, dass keine ungesicherten Daten auf der Karte waren. Ist man sich sicher, kann man beherzt auf den Button klicken und die SD-Karte mit dem LoxBerry Image beschreiben lassen.

    Etcher schreibt nun das LoxBerry Image auf die SD-Karte.

  7. Nach wenigen Minuten ist das Image auf die SD-Karte geschrieben und überprüft. Etcher wirft die SD-Karte anschließend auch gleich logisch aus, so dass man die Karte direkt aus dem Leser nehmen kann.
  8. Nun muss die SD-Karte nur noch in den SD-Karten Einschub des Raspberry Pi gesteckt werden.
  9. Mit einer Netzwerkleitung wird der Raspi dann an das heimische Netzwerk angeschlossen.
  10. Durch das Anschließen des Netzteils beginnt der Raspi zu booten und begrüßt uns nach wenigen Sekunden mit einem Anmeldebildschirm.

Hat man ein Display angeschlossen, sieht man nach wenigen Sekunden diese Eingabeaufforderung.

Inbetriebnahme LoxBerry

Beim Start erhält der Raspberry Pi eine IP-Adresse vom WLAN-Router. Hat man die automatische Adresszuweisung per DHCP am WLAN-Router deaktiviert, muss man dem Raspi dann noch manuell eine Adresse zuweisen. Wer es hinbekommen hat DHCP zu deaktivieren, bekommt es auch hin dem Raspi eine statische Adresse zuzuweisen 😉

Hat man eine FritzBox oder einen Speedport als Heimnetzzentrale im Einsatz, dann kann man den Kleinstrechner anschließend mit http://loxberry.local über den Browser seiner Wahl erreichen.

Verfügt man nicht über einen WLAN-Router mit eigenem DNS-Server (Namensauflösung), muss man sich die Adresse über die Benutzeroberfläche des Routers holen.

Hat man die richtige Adresse eingegeben, wird man nach Benutzernamen und Kennwort gefragt. Hier gibt man für beides loxberry ein und wird anschließend vom LoxBerry Einrichtungsassistenten begrüßt.

Der Loxberry Willkommensbildschirm. Wer es bis hierhin geschafft hat, hat alles richtig gemacht.

Über sechs sehr gut beschriebene Bildschirmseiten fragt dieser Einrichtungsassistent die essentiellen Daten ab.

Zuerst wählt man eigene Zugangsdaten. Hier denkt man sich am besten gleich ein gutes Kennwort aus. Damit kann man diesen Punkt später nicht mehr vergessen.

auf der nächsten Bildschrimseite folgen Adresse und Zugangsdaten des Loxone Miniservers, der zu diesem Zeitpunkt auch schon im Netz erreichbar sein muss.

Weiter geht es zu den Netzwerkeinstellungen. Hier kann man dann auch vom kabelgebundenen Netzwerk auf WLAN umsteigen, so der Raspberry WLAN beherrscht.

Hier gibt es nun die Möglichkeit von LAN auf WLAN umzusteigen und eine statische Adresse für LoxBerry zu definieren.

Ist das erledgt wählt man im nächsten Schritt ob LoxBerry seine Zeit vom Miniserver beziehen soll oder von einem eigenen NTP Server. Da Loxberry ja mit dem Miniserver zusammenarbeiten soll macht hier die Wahl: Miniserver auf jeden Fall mehr Sinn.

Auf der letzten Bildschirmseite werden einem dann die Zugangsdaten für Webinterface und Shellzugriff (Kommandozeile) präsentiert. Diese Daten sollte man sich gut merken oder besser im Passwortverwaltungstool seiner Wahl (z.B. KeePass, Enpass, 1Password) ablegen.  Das Passwort für den Superuser wird automatisch generiert und ist nicht ganz so leicht zu erraten.

Reboot tut gut

Nach einem Neustart des RaspberryPi, kann man sich dann mit seinen neuen Zugangsdaten anmelden.

Das Loxberry Hauptmenü

Ein letzter Schritt und unser Loxberry ist einsatzbereit. Das Update auf die aktuellste Version muss installiert werden. Dies gelingt in wenigen Sekunden über einen Klick auf Upgrade. Dort wählt man dann das bereits hier heruntergeladene Updatepaket aus und klickt anschließend auf Installieren. Einen weiteren Reboot später ist das LoxBerry auf dem aktuellstem Stand.

Nun hat man einen frisch installierten LoxBerry im eigenen Netz stehen und kann sich an den verfügbaren Plugins austoben, die man hier herunterladen kann und über die Plugin Verwaltung ins System bekommt.

Soll es vorerst beim Testaufbau bleiben, dann ist jetzt nichts mehr zu tun. Möchte man den Raspi jedoch dauerhaft im eigenen Netz betreiben, sollte man noch einige Dinge erledigen. Hierzu gehören ein Backup des aktuellen Zustands des Raspberry Pi, als auch die Aktualisierung des Betriebssystems und der installierten Pakete. Auch an die Zuweisung einer statischen IP-Adresse sollte man noch denken.

Fazit

Die LoxBerry- und LoxBerry-Plugin-Entwickler haben meiner Ansicht nach einen grandiosen Job gemacht. Hat man erstmal die Installation des LoxBerry Images auf der SD-Karte hinter sich gebracht, ist der Rest ein wahres Kinderspiel. Man findet sich nach der Installation in Windeseile zurecht und hat erste Erfolgserlebnisse.

So sah mein Testaufbau für LoxBerry am Wochenende aus. Im Hintergrund auf der Arbeitsplatte mein Musterkoffer. Auf dem Tresen ein Rechner mit Windows für Loxone Config, ein iPad für die Visualisierung und mein Mac für alles Andere. Der Raspi steht derweil im Technikraum.

Ich freue mich auf die nächsten Wochen, in denen ich hoffentlich herausfinde, welche Aufgaben Loxberry für uns übernehmen können wird. Allen voran, wie eingangs erwähnt, der BLE-Scanner.

Zuerst werde ich allerdings noch den UniFy Controller auf dem Raspberry installieren, um zu sehen wie gut dieser auf dem kleinen Teilchen läuft. Schließlich sind UniFy WLAN Accesspoints fest für das Haus eingeplant. Sollte die Performance nicht ausreichend sein, werden dann wohl doch noch weitere 60€ für einen Cloudkey fällig.

Ich hoffe ich konnte ein wenig neugierig auf Loxberry machen und freue mich auf eure Kommentare.

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