Seit November ist das kleine Unterthema: „Kaminofen“ für uns offen. Recht naiv hatten wir angenommen, dass hier einzig die Auswahl eines ansehnlichen Gerätes auf uns zukommen würde und es daher schnell zu erledigen wäre. Tatsächlich gestaltete es sich viel schwerer, wie ich schon in einigen Beiträgen berichtete.
Zurück auf Anfang
Seit November hatten wir viel gelernt. Viele neue Abkürzungen und einige Anbieter von Kaminen und Kaminöfen in Berlin und Umgebung. Unseren Erstkontakt mit der Zunft der Kaminbauer hatten wir dabei mit der Firma Kaminfabrik in Berlin. Damals mussten wir unverrichteter Dinge wieder gehen, da wir völlig überrascht von den ganzen neuen Begriffen waren. Vier Monate später waren wir vorbereitet und nahmen daher erneut, diesmal telefonisch, Kontakt auf. Leider stellte sich hier sehr schnell heraus, dass sich die Firma Kaminfabrik nicht mit unserer Vorstellung eines schönen Kamins arrangieren konnte.
Wir waren auf der Suche nach einem platzsparenden Kaminofen, der uns möglichst wenig Stellfläche „stiehlt“. Unser Kontakt hingegen wollte den Wohnraum um den Kamin herum bauen. So schien es zumindest. Relativ schnell fanden wir uns in einer Diskussion um den generellen Grundriss des Erdgeschosses und der Position des Schornsteines wieder. Meine Einwürfe wurden abgebügelt. Allesamt mit validen Argumenten, die jedoch nicht mit unseren Gegebenheiten und dem Stellenwert, den ein Kaminofen bei uns genießt, vereinbar waren.
Dass wir nebenbei auch noch das eine oder andere Möbelstück unterbringen wollen/müssen, war für unseren Ansprechpartner zweitrangig. Aus diesem Grund haben wir dann die Firma Kaminfabrik nicht weiter in Anspruch genommen. Wir sind überzeugt davon, dass wenn man rund 100 m² für den Wohnraum eingeplant hat, von der Kaminfabrik einen spektakulären Kamin erwerben kann. Wir allerdings mussten weitersuchen.
Daraufhin hatten wir noch Kontakt mit Ofen-Fischer, Feuer & Flamme und Hark. Hier konnte einzig Ofen-Fischer überzeugen und war zu diesem Zeitpunkt als unser Favorit gesetzt.
Empfehlung für KaminZEIT
Durch eine Empfehlung wurden wir noch auf das in Ludwigsfelde beheimatete Kaminstudio KaminZEIT aufmerksam.
Die Website machte einen aufgeräumten und ansprechenden Eindruck. Die Öffnungszeiten waren für uns Berliner leider nicht ganz optimal. An einem Samstag im März sprangen wir dann allerdings doch nach einem schnellen Frühstück ins Auto und machten uns auf den Weg.
Vor Ort angekommen fand sich leider kein Mitarbeiter, der uns hätte beraten können. Da im gleichen Gebäude auch Fliesen und Küchen feilgeboten werden, befragten wir die Anwesenden, ob denn noch jemand kommen würde. Dies konnte uns leider niemand bestätigen. Leicht angesäuert rief ich die auf der Website genannte Büronummer an und landete auf einer Mailbox. Meiner aktuellen Stimmung entsprechend hinterließ ich darauf ein nicht völlig freundliches Sprüchlein. Wir sahen uns noch im Kaminstudio um gingen dann mit dem Gedanken, dass hier wohl niemand verkaufen wolle.
Anschließend fuhren wir dann nach Berlin, um uns spontan vom Kamin-Profi beraten zu lassen. Leider wurden wir bei diesem dann vollends enttäuscht.
Ganz überraschend erhielt ich am späten Nachmittag dann einen Anruf von einem Herrn Fürch. Diesen konnte ich zuerst nicht einordnen, bis er das Schlüsselwort: KaminZEIT fallen ließ.
Direkt war ich an die verplemperte Zeit am Morgen erinnert und wieder leicht angesäuert. Herr Fürch erklärte mir dann, dass derzeit so viel zu tun sei, dass er auf Baustellen aushelfen müsse. Auf der Website wäre außerdem ein Hinweis zu finden, dass man zur Beratung einen Termin abstimmen solle. Diesen hatte ich offenbar übersehen.
Herr Fürch ließ es sich dennoch nicht nehmen bereits am Telefon unsere Eckdaten in Erfahrung zu bringen. Er fragte auch jene Dinge ab, von denen wir schon gelernt hatten, dass sie zur Einschätzung der Situation notwendig wären. Die relevanten Worte: Unterdruckwächter (USA), Raumluft unabhängiger Betrieb und DIBt fielen. Kurzerhand vereinbarten wir einen Termin.
KaminZEIT, die Zweite
Fünf Tage später standen wir erneut im Kaminstudio und trafen Herrn Fürch im Gespräch mit einem Kunden. Wenige Augenblicke später hatte er Zeit für uns und erfragte detailliert, was uns denn so vorschweben würde. Wir zeigten ihm unseren Grundriss und gaben unsere Antwort: Kaminofen, klein, weiß, rund oder oval.
Er zeigte uns die Geräte in der Ausstellung, die allesamt nicht klein, rund oder gar weiß waren.
Er erläuterte uns den großen Nachteil von weißen Kaminöfen. Über die Jahre wird der Lack leider gelb bis grau, was dann auch der beherzteste Putzeinsatz nicht zu verhindern mag. Außerdem wäre seit Jahren eher schwarz, anthrazit und dunkelgrau im Trend, weswegen sich helle Modelle in der Ausstellung kaum lohnen würden. Bestellbar wären allerdings auch Kaminöfen in anderen Farben.
Statt eines runden Kaminofens empfahl er uns dann noch einen eckigen, zweiseitigen in Anthrazit. Einen eckigen Kamin könne man platzsparender in der Raumecke unterbringen, war seine einfache und einleuchtende Erklärung.
Obwohl wir mit völlig anderen Vorstellungen zum Termin gekommen waren, verließen wir diesen dann doch positiv gestimmt. Herr Fürch hatte unserer Ansicht nach die Aufgabenstellung verstanden und eine Idee, wie ein Kaminofen in unseren Wohnbereich platzsparend unterzubringen wäre.
Die Argumente gegen unseren bisherigen Favoriten, gegen den der hohe Platzbedarf und auf einmal auch die weiße Farbe sprachen, hatten uns zum Umdenken veranlasst.
Die Angebote sind da
Wenige Tage später erhielten wir dann Angebote zu drei verschiedenen Kaminöfen samt Unterdruckwächter, Lieferung und Aufbau, die sich vor allem in Preis und Abmessungen unterschieden.
Hiervon gefiel uns der Austroflamm Slim 2.0 am besten. Mit gerade einmal 38,2 x 38,2 cm Grundfläche passt dieser ideal in die Raumecke, ohne über den Schornstein in den Raum hereinzuragen. Natürlich war dieser der teuerste im Bunde. Letztlich konnten wir uns jedoch mit Herrn Fürch auf einen für uns akzeptablen Preis einigen.
Für die Bemusterung bei Roth Massivhaus benötigten wir dann noch die exakten Maße und die Position des Rauchrohrs, damit die Bohrung bereits von Bau-GmbH Roth vorgenommen werden kann.
Ein wichtiger Punkt, da beim Anbohren des Abluftzuges gerne mal die Keramik reißen kann. Besonders unser Schornstein, der Schiedel Absolut mit Thermoluftzug soll das gerne einmal tun. Passiert das dem Bauunternehmen, ist es ein Gewährleistungsfall. Passiert das dem Ofenbauer, ist es ein Versicherungsfall. Entsprechend hochpreisig werden einem solche Bohrungen oft angeboten. Klar, dass wir dann Bau-GmbH Roth bohren lassen wollen, zumal die Bohrung bereits gekauft wurde.
Zwischenfazit
Bei unseren Terminen und Gesprächen bei Ofenbauern und in Kaminstudios erlebten wir ein breites Spektrum:
- Völliges Desinteresse im Hark Kamin Studio Spandau.
- Wenig interessierter Vertrieb ohne Beratung bei Feuer & Flamme.
- Kompetente, aber leider kaminzentrierte Beratung ohne Rücksicht auf die Randbedingungen des Kunden, bei Kaminfabrik.
- Ein sehr merkwürdiges Gespräch ohne viel Bezug zum Kunden beim Kamin-Profi.
- Freundliche und kompetente Beratung, leider schlussendlich nicht mit dem richtigen Produkt für unser Vorhaben bei Ofen-Fischer.
- Sehr freundliche und persönliche Beratung mit dem richtigen Preis/Leistungsverhältnis und Kommunikation über alle Kanäle (persönlich, telefonisch, E-Mail, Chat) selbst außerhalb der Geschäftszeiten bei KaminZEIT Ludwigsfelde.
Damit hat dann Ende April das zweite Thema seinen Abschluss gefunden. Nach der Küche haben wir nun auch einen Kaminofen. Wir sind zuversichtlich, dass auch Lieferung und Montage zu unserer Zufriedenheit erledigt werden. Mehr dazu dann später an dieser Stelle.