Wer ein schönes Haus bauen möchte, muss sich Gedanken über die Grundrisse machen. Spätestens in der Detailplanung hat man besser ein paar Ideen hierzu parat. Passen die Möbel die mitziehen sollen überhaupt in die Räume?

Das kann man natürlich mit Millimeterpapier und Pappschablonen herausfinden, aber wozu gibt es Computer und Tablets?
Welche Software unterstützt mich bestmöglich, ist einfach zu bedienen und macht mich nicht pleite? Eine Frage die mich in den letzten Monaten beschäftigte und dazu geführt hat, dass ich mir einige Produkte angesehen habe.

Nach meinen Tests von Live Home 3DHome Design 3D und ArchiTouch 3D hier nun meine Erfahrungen mit:

Mein Hausplaner Plus

Sucht man im Web nach geeigneten Produkten, stößt man früher oder später auch auf „Mein Hausplaner Plus“ von Bott EDV-Systeme GmbH, welches als lauffähig auf Windows Systemen ab Windows XP bis Windows 8 angegeben wird. Ich selbst habe das Produkt in Version 12 unter Windows 10 (Release 1607) ohne Kompatibilitätsprobleme genutzt.

Das Produkt ist eine abgespeckte Version der nach eigenen Aussagen für das professionelle Umfeld gedachten Software, Bauset Hausplaner.

Eine kostenloses Testversion existierte nicht, weswegen ich im September die Software für 27,45€ erworben habe. Den Kaufpreis konnte ich per PayPal begleichen. Obwohl der Betrag quasi sofort beim Anbieter war, erhielt ich die zum Betrieb notwendige Lizenz nicht automatisch, sondern musste nachfragen. Bereits drei Tage(!) später erhielt ich eine Antwort, die zwar an einen mir nicht bekannten Herrn Stramitzer gerichtet war, aber die notwendigen Informationen lieferte.

Erste Schritte mit der Hausplanungssoftware

Die Installation der rund 750MB großen Hausplanungssoftware ging ohne besondere Vorkommnisse vonstatten. Nach dem Produktstart erstrahlt das Programm in einem für die 90er Jahre angemessenen Benutzerinterface. Dank einiger vorgefertigter Haustypen kann man sich die grundlegenden Nutzungsprinzipien mit etwas Geduld aneignen. Unverständlich, dass ein Klick auf den Hilfebutton nur das im Lieferumfang enthaltene Benutzerhandbuch im PDF-Format öffnet.

Recht schnell hat man sich mit dem Stellen von Wänden angefreundet, was erstaunlich schnell von der Hand geht. Unnötig kompliziert ist allerdings das Verändern von Wandlängen und -dicken unter Angabe der Maße. Man klickt sich einen Wolf. Unmöglich war es mir, den immer vorhandenen Keller loszuwerden.  Beholfen habe ich mir dadurch, dass ich die Kellerhöhe auf einige Zentimeter setzte.

Hausplanungssoftware - Mein Hausplaner

Unlogisches 90er Jahre Userinterface aber brauchbarer Plan

Das Haus braucht eine Treppe

Als die Grundform des Hauses  und auch die Räume fertiggestellt waren ging es daran eine Treppe einzubauen. Das Setzen einer Treppe ist recht einfach gelöst, nur bedarf es für die Drehung von Elementen, wie einer Treppe einer dritten Maustaste. Da ich mit dem Touchpad eines Laptops arbeitete gestaltete sich das recht schwer. Erst als ich mir eine Maus organisiert hatte, war ich in der Lage die Treppe zu drehen. Anschließend verzweifelte daran das Haus mit einem Walmdach auszustatten. Da unser Haus einen Rechteckerker über die gesamte Gebäudehöhe haben wird, benötigte das Dach ein mit dem Hauptdach verschmolzenes kleineres Dach. Um es kurz zu machen: Ich habe es nicht hinbekommen!

Das Ergebnis

Während die Ergebnisse in der 2D Ansicht noch ganz ansprechend aussehen ist die Visualisierung in 3D unter aller Kanone. Auch hier fühlt man sich an Software aus den 90ern erinnert. Wie der Hersteller die ansprechenden Bilder auf seiner Website aus dem Programm gezaubert hat, wird mir ein Rätsel bleiben. Wahrscheinlich stammen diese eher aus der professionellen Variante des Produktes.

Hausplanungssoftware - Mein Hausplaner

So sieht dann eine Visualisierung in 3D aus.

Mein Fazit

27,45€ kann man meiner Meinung nach definitiv sinnvoller anlegen. Viel schlimmer wiegt für mich aber der Zeitaufwand, den das Produkt dem Nutzer abverlangt, um hinter das insgesamt unlogische Bedienkonzept zu kommen. Hätte ich vor dem Kauf herausgefunden, dass  „Mein Hausplaner“ auch bei Amazon feilgeboten wird, hätten mich die durchweg schlechten Bewertungen wohl vom Kauf abgehalten.

Die Suche nach einer gut umgesetzten Hausplanungssoftware geht also weiter.

 

4 Antworten

  1. Jörg Schröder sagt:

    Die Beurteilung kann ich nur voll uns ganz bestätigen:
    unlogisch, unübersichtlich, unintuitiv.

    Dickere Mauern (90 cm) führen zum Programmabsturz. Nachkäufe sind ein Muss, um Funktionalität zu erzielen. Die Leichtigkeit der YouTube Tutorials wird im Alltag nie erreicht.

    Verlorenes Geld und für Laien nicht zu empfehlen.

  2. Thorsten sagt:

    Auch ich stimme gerne zu. Ich hatte noch nie so viele Abstürze mit einer einzigen Anwendung. Die 3d Vorschau geht gleich überhaupt nicht.

  3. Rainer sagt:

    Hallo,
    Danke für diesen Blog und die Infos, sparen mir Zeit und Geld! Bin auch gerade auf der Suche nach einem geeigneten Tool. Habe schon mit Punch! Architekt 3D einen Entwurf gemacht, bin davon aber auch nicht gerade begeistert. Es fehlen Objekte im DIN Format, diese SW ist wohl im Imperialen Stil geschnitzt worden. Immerhin kann man sowohl 2D als auch 3D Objekte selbst erstellen und in beiden Modis 2D wie auch 3 D konstruieren. Allerdings ist das Bemaßen über die Autofunktion nicht zufriedenstellend.
    Werde wohl mal Sketchup oder SweetHome 3D probieren.
    Nochmals Danke!

  4. Beuer, E. sagt:

    Zunächst fiel eine sehr umständliche Registrierung an. Der anschließende Download von rd. 2GB schleppte sich fast 10 Std. !! dahin. Nach dem ersten Start verfiel das Programm in ein „installiere Archiv“ Endlosschleife. Die Optionen Reparieren/ neu Installieren brachten auch nix. Ab in die Tonne.
    Zum Glück kein Geld bezahlt.
    Vorschläge/ Empfehlungen mit Häuslebauer-Software willkommen.

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