Obwohl inzwischen schon das Obergeschoss gemauert wird, ist die Gründung unseres Hauses noch einmal zum Thema geworden. Zuletzt erhielten wir ja eine unerwartete Rechnung über zusätzlichen Füllboden, die die Gründung erneut um rund 1.000€ verteuert hätte.

Prüfung durch den Bauleiter

Bereits direkt nach Fertigstellung der Erdarbeiten fragten wir unseren Bauleiter:

„Und? Gab es besondere Vorkommnisse? Brauchten wir noch mehr Füllboden?“

Er verneinte. Also war für uns das Thema Gründung und weitere Mehrkosten hierfür gedanklich erledigt.

Umso erstaunter waren wir dann, als wir in der vorletzten Woche eine Rechnung über zusätzlichen verdichtungsfähigen Füllboden, im Volksmund Sand genannt, erhielten.
Insgesamt hätten wir mit dieser Rechnung 151 Kubikmeter Sand gekauft.

Zur Verdeutlichung: Das hätte genügt eine Baugrube mit den Maßen 10m x 10m x 1,5m aufzufüllen. Wenn das kein besonderes Vorkommnis gewesen wäre…

Als wir unseren Bauleiter dann das nächste Mal trafen, war er ähnlich erstaunt, wie wir und versprach sich der Sache anzunehmen. Es dauerte einige Tage, doch letztlich stellte sich diese Rechnung als korrekt heraus.

Die Gründung wird günstiger

Allerdings hatte die Buchhaltung übersehen, dass wir bereits als Ergebnis der Zusammenarbeit unseres Objektplaners und unseres Vertriebsmannes von Bau-GmbH Roth mit dem Hausvertrag einen ordentlichen Batzen zusätzlichen Füllbodens mit beauftragt hatten.

Da wir in den letzten Monaten nur noch mit Nachtragsangeboten jonglierten und in diesen auch weiterer Füllboden enthalten war, hatten wir nur noch diesen letzten Posten auf dem Radar. Genauso ging es offensichtlich der Buchhaltung bei Bau-GmbH Roth.

Wie unser Bauleiter dankenswerterweise anhand der Lieferscheine und Angebote nachvollzog, war die von uns ursprünglich angebotene Menge nun aber nicht in vollem Umfang benötigt worden. Die neue Rechnung entsprach genau dem aufgelaufenen Mehraufwand, wodurch wir aber den ursprünglich kalkulierten Posten nicht benötigten. Das Ergebnis unter dem Strich:

Die Gründung wurde nicht um 1.000€ teurer, sondern sogar um 1.700€ günstiger.

Der Buchhaltung war es sehr unangenehm, was es unserer Meinung nach nicht musste.  Wesentlich unangenehmer war es aber mir, denn mir hätte das natürlich auch sofort auffallen müssen. Die Unterstützung unseres Bauleiters hätte nicht nötig sein sollen.

Insgesamt stellte sich diese Rechnung als positives Ereignis dar, nicht nur weil wir am Ende Geld sparten.

Unser Vertrauen in das von uns gewählte Unternehmen und unsere Ansprechpartner wurde gestärkt. Zum Einen, weil sich bestätigte, dass unser Vertriebsmann von Roth das Haus nicht künstlich billiger gerechnet hatte, um seine Chancen auf einen Abschluss zu erhöhen. Außerdem, weil Objektplanung und Bauleitung dafür Sorge trugen, dass nur die Arbeiten durchgeführt und das Material tatsächlich verbaut wurden, welches gemäß Statik wirklich notwendig war.

Lektion gelernt

Mit Sicherheit wäre dieser Fehler im weiteren Verlauf noch aufgefallen, so dass uns kein Schaden entstanden wäre.

Letztlich offenbarte diese Unaufmerksamkeit aber eine Lücke im bauherrschaftlichen Controlling. Durch eine Anpassung unserer Baukostentabelle sollte uns  in Zukunft ein solcher Fauxpas nicht mehr unterlaufen können.

Nun ist in dieser ersichtlich welches Nachtragsangebot welche Positionen des Bauvertrages aufhebt, abschwächt oder erweitert und welche Werte daraus zu resultieren haben. Wir sehen nun auf einen Blick was genau wir gekauft haben ohne in 15 Angebote und einen ‚Vertrag sehen zu müssen.

5 Antworten

  1. Markus sagt:

    Hallo John!

    Wir haben euren Blog mal bei uns verlinkt 🙂

    Schöne Grüße aus Hamburg!

    • John sagt:

      Vielen Dank Markus, das freut mich.
      Und ihr seid auf der Liste für den nächsten Blick über den Tellerrand 🙂
      Euch weiterhin viel Erfolg.

      Schöne Grüße zurück aus Berlin,
      John

  2. Sandra sagt:

    Geld wieder bekommen würden wlr auch nehmen 🙂 aber ist doch schön das es auch mal anders rum läuft.

  3. Hallo John,
    schön zu hören.
    Da sieht man mal wieder, dass man nicht bei jedem Fehler der Baufirma eine böse Absicht unterstellen sollte. Fehler passieren überall.
    Umso besser, wenn kein Schaden entstanden ist. Und Du auch noch eine Lektion 😉 gelernt hast.

    Viele Grüße aus Leizig.
    Vom Mario

    • John sagt:

      Hi Mario,
      das hatten wir glücklicherweise nicht. Bisher läuft es bei uns sehr partnerschaftlich ab.

      Und mit dem Baukostenplanungsmegatabellenwerk bleibe ich jetzt bzgl. Controlling auf der Höhe 🙂

      Beste Grüße aus Berlin,
      John

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert