Am Dienstag war es nun endlich soweit, eine Woche nach Erteilung durfte die Baugenehmigung bei der Kreisverwaltung Teltow-Fläming in Luckenwalde abgeholt werden

Nächster Halt: Luckenwalde

Also wen man eines tut als Bauherrschaft in Brandenburg, dann ist es herumkommen. Ludwigsfelde, Berlin, Potsdam, Stahnsdorf, Teltow, Bernau, Rüdersdorf und nun Luckenwalde.

Da wir sichergehen wollten, dass die Baugenehmigung möglichst sicher bei uns ankommt, habe ich am Dienstag einen Tag „Homeoffice“ eingelegt. Aus dem Süden Berlins kommt man am Tage halt wesentlich schneller nach Luckenwalde, als aus der City.

Der Zeitrahmen war eng gesteckt. Besucher werden bei der Unteren Bauaufsichtsbehörde ohnehin nur an Dienstagen und Donnerstagen geduldet, bzw. empfangen. Wenn man an diesen Tagen nicht in der Zeit von 9 bis 12 oder 13 bis 15 Uhr auf der Matte steht, hat man Pech.

Um nicht evtl. warten zu müssen, schwang ich mich also gegen 8:30 Uhr ins Auto und machte mich auf den Weg nach Luckenwalde. Leere Straßen, super Wetter, ich hätte weiterfahren können bis ans Mittelmeer, doch nach etwa 30 Minuten war das Ziel schon erreicht.

Schön haben sie es hier!

Das Glück war mir hold, so dass ich einen angemessenen Parkplatz in unmittelbarer Nähe zum Gebäude der Kreisverwaltung Teltow-Fläming in Beschlag nehmen konnte. Schnell die Parkscheibe gestellt und los ging es.

Mein erster Gedanke beim Anblick des Gebäudes, welches vornehmlich aus Glas und Stahl zu bestehen scheint.

Wow, schön hamset hier!

In der Vergangenheit hatte ich schon einmal mit dem Bauamt Tempelhof-Schöneberg zu tun. Auch wenn das dortige Bauamt im geschichtsträchtigen Rathaus Schöneberg untergebracht ist, vor dem JFK seine berühmten Worte: „Ich bin ein Berliner“ vom Stapel ließ, repräsentativer fällt auf jeden Fall die moderne Variante eines Verwaltungsgebäudes hier in Luckenwalde aus.

Wo finde ich denn unsere Frau vom Bauamt?

Der Infoschalter war zum Zeitpunkt meiner Ankunft mit drei Damen besetzt, ein Personalschlüssel über den sich manche Berliner KiTa freuen würde. Vielleicht war aber auch nur eine Kollegin zum Pläuschchen vorbeigekommen, denn richtig viel Andrang herrschte hier nicht. Freundlich wurde ich nach meinem Begehr gefragt. Ich nannte den Namen unserer Sachbearbeiterin und wurde gerade runter in die zweite Etage geschickt. Eine Zimmernummer wurde mir nicht mit auf den Weg gegeben.

Eingangsbereich der Kreisverwaltung Teltow-Fläming

Sehr offen gestaltet, da können Verwaltungsangestellte in Berlin nur traurig gucken.

Also kraxelte ich die Treppe in den zweiten Stock und lief den ellenlangen Flur ab. Bürotüren fanden sich nur auf der rechten Seite,  so dass mein Suchauftrag eigentlich leicht war. Leider kam ich am Ende des Gangs an, bevor ich das richtige Büro gefunden hatte.

Gang in der Kreisverwötung Teltow-Fläming in Luckenwalde

„Immer geradeaus im zweiten Stock“, das war die Ansage.

Glücklicherweise half mir eine freundliche Mitarbeiterin auf die Sprünge und brachte mich den Gang zurück bis zur richtigen Tür. Das nenne ich mal Bürgernähe.

Auf dem Weg lobte ich das großzügige und lichte Gebäude. Die Mitarbeiterin bejahte, unterließ es aber angesichts von Temperaturen über 30 Grad nicht darauf hinzuweisen, dass es den Angestellten noch besser gefallen würde, wenn bei der Planung auch der Einbau einer Klimaanlage vorgesehen gewesen wäre.

So ist halt nie alles Gute beisammen. Die Angestellten im Rathaus Schöneberg haben es schön kühl, dafür fehlt es Ihnen an zeitgemäßer Gebäudetechnik,Licht und Raum.

Inzwischen waren wir schon am richtigen Büro angekommen. Aus unerfindlichen Gründen war ich wohl einfach vor lauter Begeisterung am Raum vorbeigerannt. Man verabschiedete sich und ich klopfte an.

Baugenehmigung eingesackt

Mit einem freundlichen Herein, wurde mir der Einlass gewährt. Unsere Sachbearbeiterin Frau W. machte einen freundlichen, aber wohl wegen der Wärme im Gebäude etwas gebeutelten Eindruck.

Ich nannte meinen Namen. Nun konnte ich live mitverfolgen, wie Akten umgelagert wurden. Leider kommentierte ich das Schauspiel auch so, dass Frau W. das mitbekam, woraufhin sie sagte: „Ach, das kann man am Telefon hören?“ Wäre ich auf Krawall gebürstet gewesen, hätte ich entgegnen müssen: „Nein, nur dann wenn sie richtig mies drauf sind. “ Ich war nicht auf Krawall gebürstet und handelte nach der Devise: „Wenn du nichts Gutes zu sagen hast, dann sag lieber garnichts.“

Tatsächlich war der Aktenstapel ganz beachtlich. Angesichts dessen, dass Frau W. mit diesem nicht enden wollenden Papierberg wohl alleine zurechtkommen müssen wird, bei dem neue Anträge schneller dazukommen als bewilligte wieder raus, keimte Verständnis in mir auf. Ohne Frage fällt das mit einer Baugenehmigung auf dem Tisch auch wesentlich leichter, als während der Wartezeit auf eine Eingangsbestätigung.

Eine Unterschrift später hielt ich den lange ersehnten Ordner in Händen. Darin die Baugenehmigung mit der Auflage auch ja zwei KfZ-Stellplätze auf dem Grundstück zu realisieren. Einen Händedruck und Dank später konnte ich mich wieder auf die Fahrt nach Hause machen.

Neben der Baugenehmigung trug ich nur ein Lächeln im Gesicht.

Jetzt kann es endlich bald losgehen! 

4 Antworten

  1. H3N RIC sagt:

    Ich mach mir ja so meine Sorgen, dass nachher, wenn wir die Baugenehmigung beantragen, es gleichzeitig so viele andere aus 1.2 machen, dass dort der Laden überkocht. Hoffentlich planen die das personaltechnisch so ein, dass der Rousseau Park entsteht.

    • John sagt:

      Hi Henric,
      ich glaube der Illusion sollten wir uns nicht hingeben. Die personelle Aufstockung hätte dann schon im letzten Jahr stattfinden müssen. Ab dem Herbst sollte sich die Situation für die Bauherren des Rousseau Park aber ohnehin entspannen, da dann das Zeit und Geld sparende Bauanzeigeverfahren genutzt werden kann. Kostet die Hälfte und dauert vier Wochen. Das sollte eigentlich auch bei uns zum Einsatz kommen, da aber der Bebauungsplan noch immer nicht von den politischen Entscheidungsträgern abgesegnet wurde, mussten wir den Bummelzug nehmen. Kopf hoch, das wird schon.

  2. Daniel sagt:

    Na Glückwunsch, dann hoffe ich bei euch auf baldigen Baubeginn 🙂 Was gibts denn laut Vertrag bei euch noch zu tun bevor ihr loslegen (lassen) dürft ?

    • John sagt:

      Vielen Dank. Tja, die fortgeschriebene Planung muss jetzt fertiggestellt werden. Wenn wir die bekommen und abgenickt haben, hat Roth 30 Tage Zeit die Gewerke ranzukriegen. Vor August wird sich bei uns auf dem Grundstück wohl nichts tun.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert